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Buy what you see - everywhere: Welche Möglichkeiten bietet die grafische Mustererkennung zur Verbesserung der Online-Produktsuche?

AutorJohann Schäfer
VerlagBachelor + Master Publishing
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl73 Seiten
ISBN9783863419509
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis19,99 EUR
Eine Welt ohne Suchmaschinen ist für die meisten - am technologischen Fortschritt teilhabenden Menschen - nicht mehr vorstellbar. Die Entwicklung der Suchmaschinen schreitet, bei gleichzeitig steigenden, verfügbaren Informationsmengen, immer weiter voran. Doch eines hat sich bis heute nicht verändert: Primär 'schreiben' wir seit über 20 Jahren Suchbegriffe, nach denen das World Wide Web durchsucht werden soll. Diese Einschränkung hält eine bequeme Möglichkeit der Suchmaschinennutzung von der Ausbreitung auf mobile Endgeräte ab. Könnte die Eingabe der Suchmotive einfacher, beispielsweise auch visuell - mit einem Foto von einem Smartphone oder vielleicht sogar mit einer Brille à la 'Google Project Glass' - erfolgen, würde die bereits vorhandene Vernetzung mit dem Internet in einer neuen, vielversprechenden Form zur Verfügung stehen. Die unmittelbare Verarbeitung der visuellen Daten kann am folgenden Beispiel verdeutlicht werden: Man sieht ein Fahrrad und macht davon ein Foto, woraufhin sämtliche Online-Shops nach dem Produktfoto durchsucht und die Ergebnisse der Online- und herkömmlichen Fahrradshops aufgezeigt werden. Zusätzlich werden z. B. die Positionen der Fahrradshops auf einer Umgebungskarte mit entsprechenden Navigationsvorschlägen angeboten. Weitere Dienste, wie z. B. Produktrating, werden naturgemäß Verwendung finden, sobald der Medienbruch überwunden ist. Die Technologie zur Überwindung dieses Medienbruchs zwischen visueller, grafischer Eingabe und der konventionellen Internetsuche ist der zentrale, auf neuronalen Netzen basierende Schwerpunkt dieses Buches.

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Leseprobe
Textprobe: Kapitel 2.2.3, Chancen der Erweiterung: Die Einstellung der Gesellschaft zum Zugang, dem Umgang und der permanenten Verfügbarkeit von Informationen ist einem, beinahe alle Generationen durchziehenden, Wandel unterzogen. Hinzu kommt die, trotz Aufklärung und regelmäßig aufgedeckten Datenpannen, steigende Bereitschaft der Bürger, persönliche Daten und Gewohnheiten online preiszugeben. Viele Informationen sind demnach ganz legal verfügbar und können einen Aufschluss über das Kaufverhalten einzelner Personen ermöglichen. Das Zusammenspiel aus dem Konsumentenwissen über das neue Medium sowie dem im Medium vorhandenen Wissen über den Konsumenten, hat eine direkte Auswirkung auf den Handel und den Konsum. Ein Großteil der personalisierten und damit der profitabelsten Form der Werbung findet sich heute im Internet. Diese Werbung weckt im Online-Konsumenten ein - aufgrund seiner Internetaktivitäten - auf ihn zugeschnittenes Bedürfnis nach einem Konsumgut. Das Medium sorgt zugleich für ein breites Spektrum an Möglichkeiten, welches das geweckte Bedürfnis unmittelbar, etwa durch eine Reihe von Onlineshops, zu befriedigen versucht.20 Die steigende Bedeutung der Online-Produktsuche wird aus einem Bericht der 'Studie Social Commerce 2012'21 deutlich. Demzufolge hat das Internet 2011 erstmalig die Suche nach Weihnachtsgeschenken gegenüber konventionellen Handel dominiert. Die Fähigkeit, Produkte nach gleichen Methoden online zu suchen und die Ergebnisse zwischen zwei Shops zu vergleichen, führt zu einer Erhöhung der Transparenz der Märkte im internationalen Warenaustausch. Parallel dazu lässt sich jedoch auch ein entgegengesetzter Trend der Anbieter erkennen, bei dem die Produkte ganz bewusst - durch Vorenthalten prägnanter Informationen - anonymisiert werden. Dies macht den Vergleich von Waren im gewohnten Stil nicht mehr möglich und basiert auf dem Wunsch der Anbieter, andere Faktoren als Produktpreis und -eigenschaften zu entscheidenden Verkaufsargumenten hervorzuheben. Die Online-Produktsuche bezieht sich demnach in erster Linie auf die Inhalte der Onlineshops und der Vergleichsportale und nicht auf die Begriffs- bzw. Grafiksuche (siehe auch Tabelle: 'Top 10 - Produktsuchmaschinen - ohne Google-Shopping'). Aus Sicht des Shop- beziehungsweise des Vergleichsportalbetreibers eröffnet sich die Möglichkeit, dem Konsumenten die Produktsuche zu vereinfachen und somit die Kaufwahrscheinlichkeit zu erhöhen. 2.2.4, Grundidee der Optimierung: Eine Möglichkeit, die Produktsuche im WWW anhand eines Produktbildes zu ergänzen, bietet eine neuartige Suchfunktionalität mit großem praktischen Nutzungspotenzial. So können die Produkte nicht nur anhand von Stichwörtern, wie z.B. Himmelbett, Holz, 200 x 160, Jugendstil gesucht, sondern durch ein Foto ergänzend beschrieben werden. Die Alternative zur konventionellen Suche bietet das Potenzial zur Verbesserung der Suchergebnisse und Erhöhung der Markttransparenz. Des Weiteren könnte sie in Verbindung mit mobilen Endgeräten eine 'On Demand'-Echtzeitproduktsuche ermöglichen (siehe Kapitel 5.2: 'Richtungsweisende Entwicklungen'). Eine wesentliche, hierzu benötigte Eigenschaft, ist die Fähigkeit eines IT-Systems, Ähnlichkeiten zwischen Produktfotos herstellen zu können. Dadurch besteht die Möglichkeit diese bei der Online-Produktsuche zu berücksichtigen. Die benötigten Eigenschaften entsprechen den Merkmalen eines Mustererkennungssystems auf der Basis künstlicher neuronaler Netze, die, durch Nachahmung der Prozesse im menschlichen Gehirn, zur Erkennung und Zuordnung von verschiedenen grafischen Mustern fähig sind. Nähere Erläuterungen zu einer Umsetzungskonzeption finden sich unter Kapitel 5: 'Optimierung der Online-Produktsuche' wieder. Wie und woraus die neuronalen Strukturen entstanden und wie sie aufgebaut sind, wird Kapitel 3: 'Neuronale Netze' aufzeigen.
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