Magisterarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,5, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Historisches Seminar der Universität Freiburg), Veranstaltung: Historisches Seminar Freiburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung Als Rainald von Dassel 1167 im Alter von ca. 47 Jahren bei Rom einer Seuche erlag, hatte er in den 11 Jahren, die er in den Diensten des Stauferkaisers Friedrich I. Barbarossa stand, die Reichs- und Kirchenpolitik maßgeblich geprägt. Seit seiner Ernennung zum Reichskanzler im Jahre 1156 bemühte er sich, bemühte er sich mit unerschöpflichem Ehrgeiz und großem diplomatischen Geschick die honor und gloria des Heiligen Reiches wiederaufzubauen und weiter zu erhöhen. Die intensive Beschäftigung mit kirchenpolitischen Problemen und die zeitaufwendigen Reisen im Dienste des Kaisers führten dazu, daß der seit 1159 ernannten Erzbischof von Köln nicht viel Gelegenheit hatte, sich um die Belange seines Erzstiftes zu kümmern. So hielt er sich während seiner achtjährigen Amtszeit insgesamt nur knapp eineinhalb Jahre in seinem Diözesanbereich auf. Daß er insgesamt gesehen seine Pflichten als Metropolit nichtsdestotrotz zuverlässig und zufriedenstellend erfüllte und dafür das uneingeschränkte Lob seines Nachfolgers Philipp von Heinsberg erhielt, wirft zwar ein strahlendes Licht auf sein erstaunliches Organisationstalent und seine bischöfliche Auffassung, doch auf der anderen Seite ändert es nichts daran, daß sein gesamtes Denken und Handeln hauptsächlich von den politischen Aufgaben seines Kaisers und des Reiches in Anspruch genommen wurde. Durch seinen Kanzler und späteren Erzkanzler Rainald von Dassel wurde Friedrichs Kampf mit dem imperialen Papsttum und das Bestreben, die Herrschaft über Italien zurückzugewinnen, die Hauptaufgabe der staufischen Politik. So ist Rainalds Lebensgeschichte untrennbar mit den Ereignissen der staufischen Kirchen- und Italienpolitik verknüpft. Trotz seiner Rolle als leitender Staatsmann, hielt er sich von der Ostpolitik fern und beschäftigte sich nur insofern mit der deutschen Innenpolitik, wie sie auch das Erzbistum Köln betraf. Da mit der Italien- und Papstpolitik auch die politischen Beziehungen zu den Westmächten, England und Frankreich, eng verbunden waren, spricht es für Rainalds überlegte politische Taktik, daß er diesen wichtigen außenpolitischen Mächten während seiner Amtszeit die größte Aufmerksamkeit zuwandte und ständig danach strebte, sie von der Rechtmäßigkeit der staufischen Politik zu überzeugen.
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