Sie möchten das Geheimnis der Liebe endlich lüften, Erfüllung in Ihrem Leben finden, nahe Beziehungen leben können, Ihre Partnerschaft heilen, Ihren Partner zurückgewinnen? Sie wünschen sich, dass Frieden einkehrt, Groll hinwegschmilzt, die Herzen wieder heilen, Erschöpfung und Einsamkeit ein Ende nehmen und die Leere sich füllen möge? Sie ahnen vielleicht gar nicht, dass Sie selbst den Schlüssel dazu in der Hand haben; dass alle diese Wünsche wahr werden können – egal wie wenig es in Ihrem Leben auch gerade danach aussehen mag.
In diesem Praxiskurs möchten wir, mein Mann und ich, Ihnen dazu verhelfen, dass Sie sich Ihre Wünsche wieder erfüllen können. Dazu beschreiben wir Ihnen einen Prozess, der unser Leben und unsere Ehe grundlegend verwandelt hat und der auch Ihr Leben und Ihr Liebesleben von innen heraus wieder in Ordnung bringen, Ihre alten Wunden heilen und Ihre Partnerschaft wieder mit Lebendigkeit, Frische und neuer Nähe erfüllen wird – und das erst einmal ganz ohne das Zutun eines anderen Menschen.
Dieser Prozess ist schlicht, und er entspricht zutiefst der inneren Welt Ihres Herzens, aber er verlangt nicht weniger von Ihnen, als die Welt genau andersherum zu sehen, als Sie es bisher vielleicht getan haben. Sie können aufhören, um die Liebe zu kämpfen und Ihren Partner verändern oder überzeugen zu wollen. In dem Prozess erleben Sie, dass Sie jede Heilung, die Ihre Partnerschaft braucht, und alle Nähe, die Ihnen bei einem anderen Menschen fehlt, in Ihrem Inneren säen und dann in der äußeren Welt ernten können.
Wir stecken völlig in der Sackgasse. Ist Trennung der einzige Ausweg?
Vielleicht sind Sie ja gerade an dem Punkt, an dem sich die Dinge so ausweglos anfühlen wie bei uns damals, als wir uns schon getrennt hatten und uns endgültig scheiden lassen wollten. Die Ausweglosigkeit der Situation hatte uns beiden so sehr den Boden unter den Füßen weggezogen und die Kontrolle aus den Händen gerissen, dass endlich unsere Herzen die Navigation übernehmen konnten. Mitten im größten Schmerz und unter dem gewaltigen Druck unserer Trennung hat es zuerst mich, Eva, auf einen neuen Pfad geführt. Auf einmal fand ich Lehrer und Lehren, die meine Sicht auf die Welt, auf die Liebe, auf meinen Mann und auf mich selbst so grundlegend durchgeschüttelt haben, dass wenig von meiner alten Vorstellung vom Leben übrig blieb.
Mein Mann und ich mussten los- und der Liebe das Aufräumen überlassen. Mitten in der Trennung wuchs etwas Neues, das keiner von uns für möglich gehalten hätte. Heute, rund fünfzehn Jahre später, sind wir so unendlich dankbar für den Weg unserer Ehe, der jedem von uns seit damals so viel innere und äußere Entwicklung beschert hat, dass es sich kaum in Worte fassen lässt. Unsere Ehe ist ein Abenteuer, das uns immer neu herausfordert, uns zu weiten und zu öffnen, und das uns kontinuierlich weiter zur Wahrheit unserer Herzen führt.
Wir haben in den letzten zwanzig Jahren etwas Entscheidendes über die Ehe gelernt: Sinn unserer Ehe ist nicht, dass wir zusammenbleiben um des Zusammenbleibens willen. Sinn und Kern unserer Ehe ist, dass jeder sich selbst immer genauer kennenlernt und sich selbst immer treuer wird im nahen Zusammensein mit dem anderem. Das hat uns beiden viel Entwicklung abverlangt und uns gezwungen, uns selbst immer ungeschminkter zu sehen und über unsere jeweilige Identität hinauszuwachsen. Aber das hat uns auch ermöglicht, uns wirklich nahezukommen.
So wurde unsere Ehe mein tiefster Halt und gleichzeitig mein größter Entwicklungsraum. Niemand weiß auch nur ansatzweise so viel von mir wie mein Mann. Niemandem habe ich mich tiefer anvertraut als ihm, und niemand hat sich mir tiefer anvertraut als er. Niemand hat je so konsequent und vorbehaltlos zu mir gestanden wie er. Niemand hat mehr mit mir gewagt und durchgestanden als er. Und niemand hat mich schmerzhafter betrogen, tiefer verletzt, ohnmächtiger gemacht und mehr herausgefordert als mein Mann.
Wir haben so viel Stress miteinander gehabt – wie sollte das mit uns noch einmal funktionieren?
Wenn Sie unsere Geschichte kennen oder Liebe dich selbst und es ist egal, wen du heiratest gelesen haben, wissen Sie, dass unsere Dankbarkeit für unsere Ehe nicht daher rührt, dass bei uns alles einfach glattgelaufen wäre und wir durch einen naturgegebenen Gleichklang der Seelen, unvergessliche Traumurlaube und regelmäßige Wellnesswochenenden ganz wie von selbst zusammengeschweißt worden wären. Diese Ehe war und ist auch kein rosaroter Hort sanftmütiger, immerwährender Verliebtheit. Mein Mann kann mich tierisch nerven und ich ihn.
Mir ist es gleich zu Anfang hier wichtig, Sie nicht zu ermutigen, in uns irgendwelche Idealbilder zu sehen, denen man nacheifern sollte. Heute lesen wir in allen möglichen Ankündigungen: Deutschlands bekannteste Paarberater. Manchmal denke ich: Wow – diese ganze Kompetenz ist aus unserer mörderischen Ehekrise damals entstanden. Und oft sage ich: Was für eine schöne, aber unbedeutende Verpackung. Wir sind weder erleuchtete Gurus noch anerkannte Wissenschaftler, noch sind wir ein perfektes Paar. Wir sind ganz normale Menschen, die genauso oft nicht weiterwissen und doch weitermüssen wie Sie auch.
Mein Mann ist stur und von Hause aus genauso wenig psychoaffin wie die meisten anderen Männer – aber er hat einen unerschütterlichen Glauben daran, dass die Dinge, die er wagt, gut ausgehen. Und er hat ein überwältigend großes Herz, das vor Glück hüpft, wenn es andere Menschen unterstützen kann. Ein Herz, das sich gern mit seiner Sturheit gegen seinen Wunsch nach Beständigkeit verbündet, wenn es darum geht, immer wieder neu nach der Liebe mit mir zu suchen.
Ich wiederum komme aus einer Familie voller belasteter und unterbrochener Verbindungen und habe durchaus die Neigung, mich in meine Höhle mit mir allein zurückzuziehen. Aber ich besitze von Kindheit an einen unerschütterlichen Glauben an die Unschuld aller Menschen und einen unermüdlichen Forschergeist, der nicht glauben will, dass Urteile, Trennung und Krieg einen Sinn haben. Und ich habe eine ebenso starke Verbindung zu meiner Seele, wie mein Mann sie zu seinem Herzen hat. Da meine Seele aber nicht nur deutlich weiser ist als ich, sondern außerdem auch mit mir sprechen kann, gibt es für mich schon lange keine andere Wahl, als ihr zu folgen und immer weiter nach der Liebe in allen und allem zu suchen.
Unsere Beziehung, in der zweifelsohne schon jede Menge Samen aufgegangen sind, bietet nicht im Ansatz Stoff für ein Hollywood-Drehbuch. Wir leben nicht auf der Insel der Glückseligen, auf der immer die Sonne scheint. Unzählige Male habe ich, Eva, mich gefragt, warum wir denn nun schon wieder durch diesen Mist gemeinsam durchmüssen. Und trotzdem bin ich von ganzem Herzen dankbar – für ihn und für unsere Ehe, weil beide mich öffnen, weichkochen und zu mir selbst führen und mir damit das größte Geheimnis der Liebe offenbaren – nämlich dass die Liebe eben genau andersherum funktioniert. Die Liebe kommt von innen. Wir alle ziehen im Leben an, was wir in uns tragen. Alle Beziehungen, die Sie da draußen finden können, sind lediglich Reflexionen Ihrer Beziehung zu sich selbst. Alle Menschen und deren Reaktionen gründen in Ihrem Inneren. Sie werden selbst hautnah erleben, wie wahr und immer gültig dieses »Andersherum« von Beziehungen ist, wenn Sie diesen Kurs praktizieren – Ihr Leben ist wirklich nur ein Spiegelbild dessen, was Sie in sich tragen. Und damit haben Sie eine Gestaltungsmacht, die über alles hinausgeht, was sich Ihr Verstand auch nur vorstellen kann.
Das »Andersherum« noch mal am Beispiel unserer Ehe: Unsere Beziehung stagniert genau an den Punkten, an denen jeder von uns sich selbst nicht begegnet und seine persönliche Entwicklung verweigert. Sie dreht immer wieder die gleichen Schleifen, wo wir in alter Gewohnheit stecken bleiben. Und es kracht da zwischen uns, wo wir mit uns selbst uneins und hart gegen uns selbst sind. Mein Kontakt zu meinem Mann wird immer dann enger, wenn jeder von uns seine Hausaufgaben macht. Wenn ich gut mit mir sein kann, spüre ich mehr Nähe zu ihm. Und umgekehrt muss ich dann weiter von ihm abrücken, wenn er sich aus den Augen verliert – das musste ich leider oft auch dann, wenn ich ihm eigentlich nah sein wollte.
Hoffentlich macht Ihnen das jetzt keinen Knoten in den Kopf – aber die Grenze für die Nähe von mir zu ihm entscheidet nicht mein Wunsch nach Nähe zu ihm, sondern meine Nähe zu mir und seine Nähe zu sich selbst. Die ist eine elementar wichtige Erkenntnis für unzählige Frauen, die sich seit Jahren an ihren Männern abrackern. Emotionales Rackern hat einfach keinen Sinn. Nur Hausaufgaben machen bei sich selbst.
Dieses »Andersherum« der Kräfte gilt für unser gesamtes Leben. Unser gemeinsames Leben wird immer voller und lebendiger, je stiller und einfacher wir leben. Wir finden zueinander, je mehr jeder von uns seinen eigenen Weg findet und in seiner eigenen Kraft ist. Unsere Ehe wird respektvoller und zugewandter, je klarer wir beide in der Lage sind, gesunde Grenzen zu setzen. Und je mehr sich jeder von uns dem anderen anvertrauen kann, desto mehr Freiheit erleben wir. Eine Partnerschaft ist ein sehr ehrlicher Spiegel und damit ein ziemlich lebendiger Heilungsraum. Sie ist nie statisch, sondern eher wie ein Tanz, bei dem sich die Kräfte und Gefühle immer wieder von einem auf den anderen übertragen und im besten Fall für einen gemeinsamen Rhythmus sorgen.
Auf jeden Fall macht eine Beziehung, die von zwei Menschen für ein bewusstes »Andersherum« genutzt wird, einen ziemlich wach, und sie sorgt für...