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Das organisierte Verbrechen in den Unterschichten der Frühen Neuzeit

Die Flucht in die Kriminalität am Beispiel des Schinderhannes

AutorDominik Thale
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2017
Seitenanzahl23 Seiten
ISBN9783668405318
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis15,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,3, Universität Paderborn, Veranstaltung: Räuber in der Frühen Neuzeit - Kriminelle und Sozialrebellen, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit dem 17. Jahrhundert wüteten speziell in Europa viele Kriege, die die Menschen vor eine ungewisse Zukunft stellten. Eine Wegmarke war die Aufteilung des deutschen Gebietes. Rund 300 Kleinstaaten verwalteten sich eigenständig und ohne direkte übergeordnete Kontrollinstanz. Die wirtschaftlichen Verhältnisse verschlechterten sich, die Obrigkeit wurde immer reicher, während viele Menschen in der Unterschicht am Existenzminimum lebten. Aus heutiger Sicht stellt sich die Frage, wie damals Armut definiert wurde. Laut Reinheimer gab es vier Gruppen von armen Menschen. Die erste Gruppe konnte ohne fremde Hilfe überleben, dies konnte sich jedoch schnell durch wirtschaftliche oder soziale Gegebenheiten ändern. Die zweite Gruppe war abhängig von der Unterstützung durch die Obrigkeit, kirchliche Institutionen oder Stiftungen. Sie waren gesellschaftlich anerkannt. Menschen, die nicht auf diese Weise anerkannt waren, erhielten keine Unterstützung und mussten sich auf ihre Art durch das Leben schlagen, sei es auf legale oder illegale Weise. Sie gehörten zur dritten Gruppe der armen Menschen. Die letzte Gruppe bildeten die Vaganten - eimatlose Menschen, die umherzogen und von dauerhafter Diskriminierung und Ausstoßung betroffen waren. Für viele waren kriminelle Vergehen, sei es Diebstahl, Mord oder Plünderung, der letzte Ausweg, um überleben zu können. Andere wurden durch ihre Vorfahren und die geringen Chancen des sozialen Aufstiegs in die Kriminalität hinein geboren. Die Aneinanderreihung der Ereignisse, Kriege und wirtschaftliche Veränderungen, erhöhte die Anzahl der Vaganten schlagartig. Speziell die kriegerischen Auswirkungen nach der Eroberung der Rheinlande durch die Revolutionstruppen 1794 stellten die Territorien vor enorme Verwaltungsprobleme. Diese Lücken machten sich viele Menschen zu Nutze. Es bildeten sich zahlreiche neue Banden von Sozialrebellen, die auf deutschem Boden ihr Unwesen trieben. Vor allem die Große Niederländische Bande und die Räuberbande des Schinderhannes konnten sich durch ihre zahlreichen Vergehen in den Geschichtsbüchern verewigen. In der folgenden Arbeit werden zunächst die einzelnen Gruppen der armen Menschen vorgestellt und wie die sozialen Auswirkungen in den Städten aussahen. An dieser Stelle wird erstmals die Flucht in die Kriminalität als letzten Ausweg aufgegriffen, bevor direkt auf den Schinderhannes, seine Bande und derer Taten eingegangen wird

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