Das Primat der Außenpolitik.

Das politische System des Reichs im 15. Jahrhundert.

Autor	Sabine Wefers
Verlag	Duncker & Humblot GmbH
Erscheinungsjahr	2013
Reihe	Historische Forschungen 99
Seitenanzahl	243 Seiten
ISBN	9783428540020
Format	PDF
Kopierschutz	Wasserzeichen/DRM
Geräte	PC/MAC/eReader/Tablet
Preis	79,90 EUR

Im 15. Jahrhundert veränderte sich Europa infolge staatlich-dynastischer, technischer, wirtschaftlicher und kultureller Entwicklungen vor der Folie der »Osmanengefahr« vehement. Das Reich mit seiner enormen Ausdehnung und dynamischen Vielgestaltigkeit musste in diesem Konzentrationsprozess bestehen. Die ältere Forschung bemaß die Außenpolitikfähigkeit des Reichs anhand des Grades an (moderner) Staatlichkeit. Wefers geht davon aus, dass wesentlich die Suche nach adäquaten Antworten auf die neuen Anforderungen, der Druck von außen also, die Einsicht in die Notwendigkeit stärker konsolidierter Strukturen beförderte und deren Ausprägung mitbestimmte. Die politischen Akteure orientierten sich freilich nach wie vor an der für sie einzig legitimen, wenn auch weitgehend undefinierten alten Ordnung. Der europäische Handlungsrahmen erzeugte allerdings einen hohen Effektivitäts- und damit auch Innovationsdruck.

Dr. Sabine Wefers promovierte 1987 bei Prof. Dr. Dr. h.c. Peter Moraw in Gießen über »Das politische System Kaiser Sigmunds« und ist seit 1999 Direktorin der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena. Dort baute sie einen aktiven Forschungsbereich auf, welcher in Kooperation mit Partnern aus externen Instituten, wissenschaftlichen Bibliotheken, Archiven und Museen Projekte durchführt, die in der Mehrzahl von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert werden. Sie selbst arbeitet zur politischen Verfassungsgeschichte des spätmittelalterlichen Reiches, zur Universitäts- bzw. Wissensgeschichte und in diesem Rahmen auch zur Geschichte von Bibliotheken.

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort	6
Inhalt	8
A. Einleitung	10
I. Überwindung von Prädispositionen	15
II. Das Reich als Metasystem	17
III. Kulturelle Bedeutungsgewebe	20
IV. Quellenauswahl und Untersuchungszeitraum	23
B. Strukturen und Handlungsträger	25
I. Beschaffenheit des Reichs	25
II. Sozialstrukturelle Landschaften	26
III. Rex Romanorum	30
IV. Principes electores	31
V. Principes	36
C. Herausforderungen und Antworten	43
I. Behebung von Strukturdefiziten	43
II. Die Krise	44
III. Die alte Ordnung	51
IV. Der Reichskrieg	54
V. Die Gefährdung der Christenheit	60
VI. Das Self-Commitment	64
VII. Fehlendes Commitment	66
D. Die Rollen der Handlungsträger	72
I. Die Rolle des Königs	72
1. Präsenz am Ort des Geschehens	75
2. Königliches Herrschaftsverständnis	78
3. Königtum und Dynastie	83
II. Die Rolle des Papstes	91
III. Weitere Machtrollen	97
1. Konzilien	98
2. Königliche Gesandte	102
3. Kurfürsten	109
a) "Quasi-König" und Kurfürsten (1427)	110
b) König und Kurfürsten (1495)	115
c) Europäischer Rahmen	121
d) Innenpolitische Anliegen	127
e) Königliche Anliegen	131
f) Neue Handlungsmuster	135
g) Alte Handlungsmuster	137
h) Konsolidierung des Reichs	140
i) Handlungsoptionen	147
j) Rückbindung an den König	153
4. Fürsten	157
a) Compliance versus Commitment	162
b) Neue Handlungsmuster	164
c) Strukturelle Gemengelagen	169
d) Alte Handlungsmuster	171
e) Zwischen alten und neuen Handlungsmustern	174
5. Kommunen	179
a) Misstrauen gegenüber Fürsten	181
b) Handlungsvollmacht vs. Hintersichbringen	183
c) Leute oder Geld	184
d) König, Kurfürsten und Kommunen	186
E. Primat der Außenpolitk	192
I. Druck von außen	195
II. Druck von oben	200
III. Druck von unten	210
F. Schlussbemerkungen	214
Quellen und Darstellungen	219
Orts- und Namenregister	241