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Das Treffen von Trier 1473

AutorJoachim Pahl
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2003
Seitenanzahl31 Seiten
ISBN9783638202084
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis15,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: gut, Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Philosophische Fakultät), Veranstaltung: HS: Rituale im hohen und späten Mittelalter, Sprache: Deutsch, Abstract: Bis zur zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts hatte sich das einstmals kleine Kernland Burgundien durch zahlreiche Neuerwerbungen seiner insgesamt vier Herzöge in einem Maße vergrößert, das es zu einem Machtfaktor hatte werden lassen, der es ihm ermöglichte, fast gleichwertig neben dem Reich Friedrichs III. und dem Frankreich Ludwigs XI. auftreten zu können. Burgund unterschied sich jedoch in wesentlichen Punkten von seinen stärksten mitteleuropäischen Nachbarn, die ihm eine andere, dynamischere Rolle zuwachsen ließen. Burgund war nämlich ein Flickenteppich ethnisch heterogener, geographisch verstreuter und wirtschaftlich inhomogener Gebiete1. So gehörten die wirtschaftlich stärksten Teile Flandern und Brabant nicht zum Ursprungsgebiet des Herzogtums, sollten jedoch nach dem Willen des Herrschers weiter integriert werden. Um diesem durch seine geographischen Gegebenheiten leicht verwundbaren Land, das sich wie eingezwängt zwischen dem Königreich Frankreich und dem Deutschen Reich sah, eine sowohl nach innen wie nach außen größere Festigkeit zu geben, hatte Herzog Karl der Kühne, Nachfolger Philipps, den er schon zu dessen Lebzeiten in der Macht beerbt hatte, neben einer gewaltigen Militärmacht in Gestalt seiner einzigen Tochter das Mittel der Ehediplomatie zur Hand, ein Faustpfand, das in die Waagschale zu werfen durchaus Erfolg zu versprechen schien, denn Kaiser Friedrich III., lohnendste Zielrichtung einer solchen Aktivität, hatte eine mit der burgundischen kompatible Interessenlage, wie diesbezügliche diplomatische Vorgespräche gezeigt hatten. Die Überlegungen auf beiden Seiten, durch Eheschließung eine Vereinigung der Herrscherhäuser herbeizuführen, hatten eine lange Tradition. Zuerst hatte der Dynastiegründer Philipp der Kühne die Einheirat in das Haus Habsburg betrieben und seine Tochter Katharina 1387 an den Herzog Leopold IV. verheiratet2. Später hatte im Jahre 1447 Herzog Philipp mit Kaiser Friedrich III. ein solches Projekt angestrebt, war jedoch an der Weigerung des Kaisers gescheitert, alle seine Länder unter einer Krone zu vereinigen, wie es notwendig gewesen wäre, um dem Staatswesen die ersehnte formale Geschlossenheit zu geben3. Die Verhandlungen waren 1454 und 1459 wieder aufgenommen worden mit dem Aspekt eines linksrheinischen Reichsvikariats für den burgundischen Herzog, was eine Stellvertreterfunktion für den Kaiser bedeutet hätte. Auch dieser Versuch hatte jedoch ergebnislos abgebrochen werden müssen4.

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