Vitamine
Vitamine beeinflussen all unsere Körperfunktionen. Sie liefern keine Energie, sind aber für den Stoffwechsel sehr wichtig.
Haben wir zu wenig Vitamine, fühlen wir uns müde und antriebslos und in der Folge daraus können sich Krankheiten entwickeln. Haben wir genügend Vitamine sind wir voller Elan und positiv eingestellt. Wir können auch zu viele Vitamine zu uns nehmen (ausser Vitamin K). Zuviel fettlösliche Vitamine speichert der Körper (in der Leber als Depotfett) und daraus können Krankheiten entstehen, wie Krebs (Vitamin E & D), Verkalkung von Herz, Niere, Lunge (Vitamin D), Haut, Kopfschmerzen, Haarausfall (Vitamin A).
Vitamine sind sensible Nährstoffe
Sie leiden vor allem unter langem Lagern und der Zufuhr von Licht, Luft, Hitze oder Säure. Aber auch Enzyme oder bioaktive Pflanzenstoffe können ihre Wirkung verlieren. Robust sind dagegen Mineralstoffe. Sie werden nicht zerstört, werden aber durch Waschen oder Kochen mit viel Wasser ausgeschwemmt.
Vitamine zeigen unterschiedliche Empfindlichkeiten. Manche sind relativ hitzestabil wie Vitamin E. Andere dagegen werden beim Kochen leicht zerstört wie Vitamin C. Wasserlösliche Vitamine gehen häufig ins Kochwasser über und verschwinden womöglich im Ausguss. Fettlösliche Vitamine sind dagegen häufig fest im Lebensmittel verankert. Sie werden durch das Erhitzen „befreit“ und sind so erst für den menschlichen Körper nutzbar.
Tipps für volle Vitamin-Power:
- Erntefrisches Obst und Gemüse verwenden oder auf Tiefkühlware ausweichen.
- Obst und Gemüse dunkel, feucht und kühl lagern (z.B. in gelochten Folienbeuteln im Kühlschrank) und schnell verbrauchen.
- Obst und Gemüse nur kurz waschen, nicht wässern und erst nach dem Waschen zerkleinern. Schnittstellen evtl. mit Zitronensaft beträufeln, um das „Braunwerden“ und Vitamin-C-Verluste zu vermeiden.
- Obst und Paprika möglichst roh verzehren oder nur kurz dämpfen, dünsten oder anbraten.
- Gemüse am besten dämpfen oder mit wenig Wasser dünsten oder schonend in der Mikrowelle garen.
- Kartoffeln nicht in viel Salzwasser kochen, sondern besser im Dämpfeinsatz dämpfen.
- Möglichst wenig Wasser zum Garen nehmen und dieses anschließend für Saucen oder Suppen verwenden.
- Lebensmittel zunächst bei starker Hitze schnell anbraten und dann bei niedriger Leistung fertig garen.
- Speisen nicht lange warm halten, sondern schnell herunterkühlen und später wieder erhitzen.
- Fettlösliche Vitamine immer mit etwas Fett verzehren, damit sie vom Körper aufgenommen werden können.
Wo hat es mehr Vitamine drin (roh oder gekocht)?
Bei Obst und Paprika ist es tatsächlich vorteilhaft, diese roh zu essen oder sie nur kurz zu blanchieren bzw. anzubraten. Denn die Vitamine und bioaktiven Pflanzenstoffe aus rohem Obst sind für den Körper gut zu verwerten.
Bei vielen Gemüsearten wie Karotten oder Kohl empfiehlt es sich jedoch, diese zu garen. Erst dadurch werden die festen Zellstrukturen aufgebrochen. So steigt der Gehalt an verfügbaren Nährstoffen sogar noch an. Dazu muss Gemüse jedoch nicht lange gekocht werden, blanchieren oder dünsten reicht völlig aus.
Fettlösliche Vitamine
Fettlösliche Vitamine schützen die Körperzellen vor Zerstörung, lassen Wunden besser heilen, stärken Zähne und Knochen und halten Schleimhäute gesund. Sie sind aufgrund ihrer chemischen Struktur gut in Fetten löslich. Sie können, mit Ausnahme von Vitamin K, in größeren Mengen im Körper gespeichert werden (Leber, Depotfett). Kurzfristige Zufuhr-Defizite können vom Körper kompensiert werden. Fettlösliche Vitamine sind an der Herstellung von Eiweissen (Proteinen) beteiligt.
Vitamin D ist das einzige Vitamin, dass der Körper selber herstellen kann. Es wird bei UV-B Strahlung der Sonne durch die Haut gebildet und dient dem Calcium-Haushalt und der Knochenbildung. Deshalb ist es wichtig sich viel kurz im Freien aufzuhalten und Arme und Gesicht der Sonne auszusetzen (5 – 25 Min. am Tag). Im Schatten bekommt man noch bis zu 50% UV Strahlen ab. Auch Lebensmittel enthalten in geringem Masse Vitamin D, vor allem Avocados.
Vitamin K gehört zu den fettlöslichen Vitaminen. Man unterscheidet zwischen:
K1 aus Pflanzen und K2 aus Tieren. Es ist verantwortlich für:
- Wachstum der Zellen
- Wirkt vorbeugend vor Gefässverkalkung
- Wichtig für die Sexualhormone
- Wichtig für die Blutgerinnung
- Wichtig für starke und gesunde Knochen
Wobei K2 tierisches Vitamin K (Menachinon) viel besser vom Körper aufgenommen werden kann und dadurch auch wertvoller ist (wie auch bei Omega-3-Fettsäuren).
Vitamin K2 wird von Bakterien hergestellt und kommt in Wiederkäuern vor, die artgerecht gehalten und gefüttert wurden: Das chemisch unbehandelte Grasfutter enthält K1 und wird mithilfe der Bakterien von den Tieren in das wertvolle K2 umgewandelt.
Das ist auch der Grund, warum Vitamin K2 in artgerecht gehaltenen tierischen Produkten enthalten ist, und nicht nennenswerte Mengen in Fleisch aus Massentierhaltung oder tierischen Produkten aus Massentierhaltung. Tiere in Massentierhaltung bekommen kein grünes Gras zu fressen, sondern Soja, Mais und anderes Stärkefutter, das nur wenig Vitamin K1 enthält. Es ist enthalten in Bio-Eier, Bio-Butter oder Bio-Fleisch. Aber auch in fermentierten Produkten wie Sauerkraut, Kimchi (koreanisches Nationalgericht mit fermentiertem Kohl) und Natto (jap. Gericht aus fermentierten Sojabohnen).
Vitamin K1 befindet sich in grünem Gemüse und Grünzeug. Die Pflanze braucht es für die Photosynthese. Daher gilt: Je grüner, desto mehr K1.
Vitamin D ist für die Aufnahme von Calcium aus der Nahrung verantwortlich und gibt es dann dem Blut weiter. Gibt es zu wenig Calcium in der Nahrung, wird es aus den Knochen genommen und ins Blut weitergeleitet.
Damit das aufgenommene Calcium im Knochen eingelagert werden kann, braucht es Vitamin K2.
Schlussfolgerung ist:
Kein Vitamin K2 = keine wirklich starken Knochen!
Zellwachstum
Wie Vitamin D ist auch Vitamin K ein wichtiger Wachstumsfaktor für viele Zellen im Körper. Nicht nur knochenaufbauende Zellen (Osteoblasten), sondern auch Sexualhormon-produzierende Zellen, Nervenzellen und Muskelzellen.
An vielen Stellen im Körper, wird Vitamin K benötigt, um biochemische Signalwege in der Zelle zu aktivieren. Ein ausreichender Vitamin K2-Spiegel ist hier also zwingend erforderlich.
Weston Price (amerikanischer Zahnarzt um1870) stellte bei seinen Reisen zu Naturvölkern fest, dass diese über starke Knochen, gesunde Zähne und Kiefer, wie auch stabile Gelenke verfügten, obwohl sie kaum Milchprodukte assen! So entdeckte er damals den „Activator X“ das heutige Vitamin K und folgerte daraus, dass dieses fettlösliche Vitamin ausschlaggebend für die Aufnahme von Mineralien und Proteinen ist, wie auch die anderen fettlöslichen Vitamine. Dr. Prices Entdeckungen und Schlussfolgerungen wurden in seinem klassischen Buch „Nutrition and Physical Degeneration“ präsentiert. Das Buch enthält bemerkenswerte Photographien von attraktiven, gesunden, „primitiven“ Menschen und illustriert in unvergesslicher Weise den physikalischen Verfall, der eintritt, wenn Kulturen ihre traditionelle Ernährung zu Gunsten von modernen Fertigprodukten aufgeben.
Vitamin | Wichtig für | Vorkommen |
Provitamin A (Beta-Carotin) | schützt Zellen vor aggressiven Stoffen, Krebsvorsorge | gelbes, rotes, tiefgrünes Gemüse & Obst (Karotten, Kohl, Spinat, Paprika, Tomaten, Grünkohl, Kakis, Mango Brokkoli etc.) |
Vitamin A (Retinol) | Augen, Haut, Haare, Nägel, Zähne, Wachstum, Knochen , Blut, Immunsystem, Schleimhäute, gesunde Körperzellen | Leber, Eigelb, Butter, Käse |
Vitamin D (Tocopherol) | Knochen-, Zahnbildung, hilft bei Einbau von Calcium & Phosphor | Eigelb, Butter, Milch, Fisch, Hefe, Avocado Sonnenlicht (grösster Anteil) |
Vitamin E | Schutz vor aggressiven Stoffen, Schutz vor Hautalterung, Bluthochdruck und Entzündungen | Öle, Fette, Nüsse, Vollkorn, Sonnenblumenkerne, Sojaöl |
Vitamin K | Blutgerinnung, Knochenbildung, Leberentgiftung, Wundheilung, gesunde Zähne | Fleisch, Ei, Milch, Salat grünblättriges Gemüse Obst, Salat, Joghurt |
Wasserlösliche Vitamine
Wasserlösliche Vitamine stärken den Körper....