Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Frieden und Konflikte, Sicherheit, Note: 1,7, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Veranstaltung: Begriffe, Phänomene und Entwicklungen von Krieg und Frieden, Sprache: Deutsch, Abstract: Die These, dass Demokratien keinen Krieg gegeneinander führen, ist keinesfalls neu. So beruft sich die Forschung noch heute auf Immanuel Kants 'Schrift zum ewigen Frieden'. Bemerkenswert ist aber, dass das Theorem erst in den 1980er Jahren gleichsam wiederentdeckt wurde, durch Michael W. Doyle (1983). Zuvor war herrschende Meinung, dass Demokratien nicht weniger gewaltbereit agierten als andere Staaten auch.
Mittlerweile ist jedoch allgemein anerkannt, dass es sich beim demokratischen Frieden um so etwas wie das 'einzige empirische Gesetz der Internationalen Beziehungen' (Jack S. Levy) handelt - wenngleich die Forschung naturgemäß nur probabilistische Aussagen machen kann. Der Forschung zum demokratischen Frieden kommt auch eine besondere praktische Bedeutung zu, wurde das Theorem doch in der amerikanischen Außenpolitik mit dem Ende des Kalten Kriegs popularisiert.
Der Befund des demokratischen Friedens hat sich in zahlreichen Untersuchungen als ausreichend robust erwiesen, sodass es nur noch wenig grundlegende Kritik daran gibt.
Nichtsdestotrotz bleibt seine Erklärung äußerst strittig, bzw. gibt es noch keine zufrieden stellende Erklärung. Die Debatte darüber wird in der 'scientific community' sehr differenziert geführt und es gibt eine Vielzahl von Studien. Daher verfolgt diese Arbeit das Ziel, auf kompilatorische Weise den Stand der Forschung darzustellen.
Dazu wird in einem ersten Schritt die monadische von der dyadischen Sichtweise auf den demokratischen Frieden abgegrenzt. Sodann folgt eine Darstellung der verschiedenen Erklärungsansätze für den demokratischen Frieden, die einerseits von der inneren Verfasstheit von Staaten, andererseits von ihrem Beziehungsgeflecht her argumentieren.
Eine Erklärung des Phänomens zu finden ist in der Tat unerlässlich, will man die Ursachen des demokratischen Friedens verstehen und sichergehen, dass es sich nicht um ein bloßes statistisches Artefakt handelt.
Dieser Unterstellung und anderen Ansätzen der Kritik am liberalen Forschungsprogramm zum demokratischen Frieden wird in einem abschließenden Kapitel nachgegangen. Dort wird auch eine Problematisierung der verwendeten Begrifflichkeiten von Demokratie, Frieden und Krieg vorgenommen. In einer Schlussbetrachtung wird der Stand der Forschung kritisch beleuchtet.
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