Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1,7, Technische Universität Dresden (Institut für alte Geschichte), Veranstaltung: Hannibals Kampf gegen Rom, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit ihrer Niederlage im ersten Punischen Krieg gegen Rom 241, sahen sich die Karthager den Ansprüchen der neuen Großmacht im zentralen Mittelmeer ausgesetzt. Rom legte den Punieren gewaltige Kriegskontributionen auf, bemächtigte sich fast aller Karthagischen Besitzungen im Mittelmeer und zwang so die Nordafri-kanische Großmacht, sich nach neuen Einnahmequellen umzusehen. Das folgende Karthagische Engagement in Spanien kumulierte schließlich im Angriff auf Sagunt im Jahre 219, und dem Zug Hannibals nach Italien im Frühjahr 218. Die Diskussion um die Kriegsschuldfrage setzte bereits mit Fabius Pictor ein. Dieser Römische Senator sah 'als erste die Belagerung von Sagunt durch die Karthager, als zweite ihre vertragswidrige Überschreitung des [...] Iberos [Ebro] genannten Flusses' als Kriegsursachen an. Hier kommt zum ersten Mal der sogenannte Ebrovertrag von 226 zwischen Rom und Karthago ins Spiel. Als gesichert gilt, daß der Ebro als Nordgrenze des Karthagischen Einflußgebietes in Spanien fixiert wurde. Doch schon an der Frage nach der Lage des Ebro scheiden sich auch heute noch die Geister. Und wie stand es mit der Gültigkeit des Vertrages? Den Römern galt er als verbindliches Dokument, der Karthagische Rat jedoch verweigerte dem Werk die Anerkennung, 'als entweder gar nicht abgeschlossen [...], oder als unverbindlich für sie selbst'. Und was hatte es mit der berühmt, berüchtigten Saguntklausel auf sich? Eine Erfindung der Römischen Annalisten, um das Vorgehen Hannibals gegen diese Stadt, welcher die 'Freiheit belassen werden' sollte, als cassus belli darzustellen? Aus welchen Gründen wurde der Vertag geschlossen? Als Rückversicherung der Römer für die Dauer ihres Kampfes gegen die Kelten Oberitaliens, als offizielle Anerkennung der Karthagischen Position in Spanien? Diese Fragen gilt es im Verlauf dieser Arbeit zu klären. Das Thema erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit unter den modernen Historikern, und alle Meinungen darzustellen, würde den Rahmen dieser Arbeit sprengen. Dennoch sollen unterschiedliche Kontoversen zu Wort kommen, und beurteilt werden. Die Arbeit beginnt mit einer Darstellung der Quellenlage zum Thema, es folgt eine kurze Zusammenfassung der Ereignisse bis 226, insbesondere das Wirken der Barkiden in Spanien, und schließlich die Diskussion über den Ebrovertrag selbst, sowie seine Rolle bei den Verhandlungen unmittelbar vor Kriegsausbruch. [...]
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