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Der Glaube an die Existenz personaler, böser Wesen in der Welt

Aufklärung und Hexenglaube; Eine Geschichte der Realitätswahrnehmung

AutorRosann Rossi
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2011
Seitenanzahl33 Seiten
ISBN9783640923229
FormatPDF/ePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis15,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 2-, Universität Basel (Historisches Seminar), Veranstaltung: Seminar: Gesprungene Spiegel? Neuere Perspektiven zur Aufklärung des 17. und 18. Jahrhunderts, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Glaube an ein Wirken personaler, böser Wesen in der Welt war fester Bestandteil der mittelalterlichen Lebenswelt. Wie gezeigt wurde war dies das Resultat einer langen Überlieferungsgeschichte, deren Ursprünge auf die antike Mythologie, wie auch auf heidnische Glaubensmodelle zurück zu führen sind. Da das Christentum einem heidnischen Umfeld entwuchs, war die Aufnahme heidnischen Gedankenguts in die christlich-religiösen Vorstellungen unvermeidlich. Diese ursprünglich heidnischen Glaubensvorstellungen unterlagen im Verlaufe der Zeit einem Prozess der Christianisierung und erfuhren somit eine fixe Einbettung in das christliche Gedankengut. Wie gleichfalls in Erfahrung gebracht wurde, wurzelte dieser Glaube an personale böse Wesen jedoch nicht nur in den theologischen Dogmen, sondern stiess gleichfalls auf eine sukzessive Bestätigung in der Lebenspraxis. Hexen, Dämonen und der Teufel selbst waren genauso real erfahrbar wie der göttliche Segen. Der Frühaufklärung, die sich dem Kampf gegen den Glauben an reale, böse Mächte verschrieben hatte, gelang es durch eine analytische Untersuchung des Ursprungs und der Überlieferungsgeschichte, die religiöse Basis dieses Glaubens als heidnisch und nicht-christlich zu entlarven. Die daraus resultierende Religionskritik schuf einen Moment der Hinterfragung und des Zweifels an der bis anhin unumstösslichen Wahrnehmung von Realität und Lebenswelt. Alleine die nun eröffnete Möglichkeit des Zweifelns und Hinterfragens führte zu einem Paradigmenwechsel in der Argumentation gegen böse Mächte in der Welt. Entscheidend war dabei nicht das Resultat, welches die Frühaufklärer erzielten, dass nun auch naturwissenschaftliche Ergebnisse und Erklärungsversuche Einzug in die Argumentationsstruktur hielten, sondern die Motivation, zu solchen zu gelangen. Dies alleine ist bemerkenswert genug, denn in einem Weltbild eingebunden, dass die Existenz übermenschlicher Wesen nicht leugnete, und das noch immer theologischen Vorgaben unterlag, gelang es der Frühaufklärung dennoch, 'abergläubische' Vorstellungen zu beseitigen und als magisch verstandene Phänomene einer rationalen Weltanschauung unterzuordnen.

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