Körperentspannung/Visualisierungen (Fantasiereisen)
Die Körperentspannung, auch Körperreise genannt, ist die einfachste Methode zu entspannen und die Gedanken zur Ruhe kommen zu lassen. Sie wird Ihnen im Geburtsvorbereitungskurs, beim Yoga oder in der Schwangerschaftsgymnastik wieder begegnen. In vielen Situationen des Lebens, zum Beispiel bei Einschlafschwierigkeiten oder Lampenfieber, kann sie Ihnen nützlich sein. Sowohl die werdenden Väter als auch die Frauen können die hier angegebene Körperentspannung anwenden. Wenn Sie Übung darin bekommen, dann können Sie sie auch ohne Anleitung immer und überall nutzen, zum Beispiel auch bei der Geburt. Sie bildet die Grundlage für die Selbsthypnose, die immer mehr als Methode für den Umgang mit dem Geburtsschmerz angeboten wird. Als wichtigste unterstützende Maßnahme in der Schwangerschaft habe ich sie aus folgenden Gründen aufgeführt:
Es ist eine einfache und effektive Methode, die Sie allein, ohne »fremde« Hilfe, anwenden können.
Es ist für das ganze Leben gesundheitsfördernd, regelmäßig den Körper zu entspannen und die Gedanken still werden zu lassen, um sich selbst besser zuhören zu können.
Sie ist bei allen Schwangerschaftskomplikationen eine effiziente Therapieform, weil sie dem Körper mehr Energie zur Heilung zur Verfügung stellt.
Sie ist eine gute Form der Geburtsvorbereitung: durch das bewusste Atmen, durch das bewusste Loslassen der Muskeln, besonders im Becken, durch den Kontakt zum Kind und durch die Kombination dieser drei Aspekte.
Sie können die Körperentspannung während der Geburt in den Wehenpausen anwenden. Man lässt dann ca. jede zweite Zeile des Textes aus und kann so immer schneller in die Entspannung finden. Voraussetzung dafür ist, dass Sie es regelmäßig tun. Denn Sie werden bei der Geburt nur auf Gewohntes zurückgreifen können.
Im folgenden Text finden Sie die genaue Anleitung zu einer Körperentspannung, die ca. zehn Minuten dauert.
Audio-Track: Körperentspannung in der Länge von 20 Minuten. Zu Beginn empfehle ich Ihnen die lange Version. Je öfter Sie diese Reisen machen, umso weniger Zeit werden Sie brauchen, um die gleiche Tiefe von Entspannung zu erreichen.
Ihr Lesegerät unterstützt leider kein Audio.
Anleitung zur 10-Minuten-Körperentspannung
Sie sollten den folgenden Text, langsam vorgelesen, hören, während Sie mit geschlossenen Augen auf einem Sessel sitzen oder sich hinlegen.
Entweder Ihr Partner oder eine Freundin liest den Text für Sie, während Sie zuhören und in die Entspannung gehen, oder Sie lesen ihn selbst laut für sich, während Sie Ihre Stimme aufnehmen (die meisten Handys verfügen über eine solche Funktion), um dann per Kopfhörer Ihre gelesenen Worte zu hören.
Lesen Sie langsam und deutlich bei der Aufnahme den Text vor und lassen Sie zwischen den Zeilen immer so viele Atemzüge Pause, wie die Zahl angibt, die dort steht.
Suchen Sie sich einen ungestörten Raum, in dem Sie bequem sitzen oder liegen können.
Schließen Sie Ihre Augen.
Sie spüren, wie der Atem in Sie hineinströmt und wie er wieder aus Ihnen herausströmt.
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Ihre Konzentration richtet sich nun nach innen. Zu Ihrem Körper hin. Ihre Augen sind geschlossen und Ihr Blick richtet sich jetzt nach innen, in Sie hinein.
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Ihre Ohren nehmen die Geräusche, die Sie jetzt hören, wahr und lassen sie wieder gehen. Ihre Ohren beginnen mehr und mehr, in Sie hineinzulauschen.
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Alle Gedanken, die Sie ablenken, lassen Sie einfach wieder gehen.
Ärgern Sie sich nicht über sie. Vielleicht kommen sie immer wieder und Sie lassen sie einfach immer wieder gehen.
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Sie spüren, wie der Atem in Sie hinein–und wie er aus Ihnen herausströmt.
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Sie spüren, wie der Atem in Ihren Brustkorb strömt. Sie brauchen nichts zu tun. Sie öffnen nur Ihren Brustkorb für den Atem.
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Und nun lassen Sie Ihren Atem weiterströmen in Ihren Bauch. Sie öffnen Ihren Bauch für den Atem.
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(für Schwangere:) Stellen Sie sich vor, der Atem fließt wie eine Welle um Ihr Kind herum. Er versorgt es mit allem, was es braucht.
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Lassen Sie Ihren Atem weiterströmen, in Ihr Becken hinein.
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Sie spüren Ihr Kreuzbein, am Ende der Wirbelsäule … den Schambeinknochen vorn … Ihre Hüftknochen links und rechts … und Sie nehmen den Raum wahr in Ihrem Becken, der umgeben ist von diesen Knochen. Sie lassen Ihren Atem durch diesen Raum, durch Ihr Becken hindurchströmen.
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Warm und weich strömt Ihr Atem in Ihr Becken hinein, und durch Ihr Becken hindurch. Sie spüren Ihr Becken wärmer werden und weicher.
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Alle unangenehmen Gefühle und Gedanken fließen mit Ihrem Atem aus Ihrem Körper hinaus.
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Nun lassen Sie Ihren Atem sich weiter verströmen, in Ihre Beine hinein.
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Warm und weich strömt der Atem in Ihre Beine. Erst bis in die Oberschenkel ,
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bis zu den Knien … und in die unteren Beine … bis zu den Füßen.
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Sie spüren Ihre Atemenergie, wie sie an den Fußsohlen entlangstreicht und zwischen den Zehen hindurchströmt.
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Alle Spannungen oder unangenehmen Gefühle können mit dem Atem aus Ihrem Körper herausströmen.
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Nun gehen Sie mit Ihrer Wahrnehmung wieder die Beine hoch, zum Kreuzbein.
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Und spüren sich zu Ihrer Wirbelsäule.
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Ihr Atem strömt nun Wirbel für Wirbel die Wirbelsäule empor. Wie eine Schlange schlängelt er sich um jeden einzelnen Ihrer Wirbel.
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Er verströmt sich nach links und rechts von der Wirbelsäule in Ihren Rücken hinein. Alle Spannungen, die Sie jetzt wahrnehmen, strömen mit dem Atem aus Ihrem Körper heraus.
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Weiter strömt der Atem zu Ihren Schultern. Sie lassen Ihren Atem zu den Schultergelenken und Schulterblättern strömen.
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Von dort aus verströmt sich der Atem weiter in Ihre Arme.
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Die Atemenergie verströmt sich in Ihre Oberarme … zu den Ellenbogen … bis in die Hände und in jeden einzelnen Finger hinein.
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Alle Spannungen oder unangenehmen Gefühle oder Gedanken können mit dem Atem aus Ihrem Körper herausströmen.
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Nun lassen Sie Ihre Atemenergie auch in den Hals und zu Ihrem Nacken strömen.
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Ihr Atem verströmt sich in Ihren Hals … und strömt weiter, die Kopfhaut entlang … verströmt sich bis zu den Ohren … und bis zur Stirn.
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Sie spüren, wie Ihre Stirn glatter wird.
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Die Augen werden ruhiger.
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Die Wangen weicher.
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Der Kiefer lockert und öffnet sich.
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Sie spüren Ihren ganzen Körper auf der Matte liegen oder sitzen.
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Und erlauben sich, mit jedem Atemzug noch ein bisschen tiefer in die Unterlage einzusinken … sich noch ein wenig mehr dem Boden anzuvertrauen.
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Es gibt nichts zu tun.
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Atmen Sie noch ein paar tiefe Atemzüge bewusst und entscheiden Sie sich dann, langsam wieder wach zu werden, Ihre Hände und Füße zu bewegen und langsam Ihre Augen zu öffnen.
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Nach der Reise lassen Sie sich Zeit, um wieder ganz wach zu werden.
Visualisierungen (Fantasiereisen)
Visualisierungen ermöglichen den Zugang zu unserem tieferen Wissen.
Sie können dabei helfen, einen besseren und umfassenderen Zugang zu einem Thema in uns selbst zu gewinnen. Angelika Koppe hat die Möglichkeiten mit diesen Fantasiereisen erforscht und als Selbstheilungsmethode in Deutschland verbreitet (www.methode-wildwuchs.com). Die Visualisierung zum sicheren Ort stärkt die eigene innere Kraft und Sicherheit, die Visualisierung zum Ungeborenen intensiviert den Kontakt zum Kind.
Man geht davon aus, dass jeder Mensch in sich das Wissen trägt, was richtig für ihn ist, wohin sein Weg geht und was ihn dabei unterstützt. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, mit diesem inneren Wissen in Verbindung zu kommen.
Sie kennen das vielleicht nach einem langen Spaziergang im Wald oder am Meer. Erst sind die Gedanken noch mit den alltäglichen Dingen beschäftigt, und nach und nach, während des Gehens, wird es ruhiger im Kopf, und dann steigen Gedanken in Ihrem Kopf auf, die wesentlicher sind.
Vielleicht ist nach einem solchen Spaziergang der Wunsch, ein Kind haben zu wollen, deutlich geworden. Oder Sie haben plötzlich ein Bild von Ihrer Wohnung vor sich, wie Sie sie viel lieber eingerichtet hätten, oder Ihnen fällt wieder ein alter Freund ein, den Sie schon lange nicht mehr gesehen haben und den Sie gerne wieder treffen möchten. Der Spaziergang, in dem die vordergründigen Gedanken abgeflossen sind, hat Sie wahrnehmen lassen, welche tieferen Wünsche Sie haben. Mit einer Fantasiereise ist es ähnlich. Nur dass dabei das Unterbewusstsein zu einem bestimmten Thema geöffnet werden kann.
Es fällt uns oft schwer, so...