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E-Book

Der Leader-Macher

Führen statt Managen

AutorHarald Psaridis
VerlagMidas Management Verlag
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl168 Seiten
ISBN9783906010915
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis16,99 EUR
Viele glauben zu wissen, was einen Leader ausmacht und wie man Menschen wirklich führt. Harald Psaridis hat sich diese Erfahrung in über 20 Jahren hart erarbeitet und eine der größten europäischen Finanzdienstleister-Organisationen mit einem Transaktionswert von über 5 Milliarden Euro aufgebaut. Der Mann aus der Praxis stellt die gewohnten Führungsansätze radikal in Frage und bietet konkrete Lösungen an, die er selbst hundertmal erprobt und gelebt hat. Führen mit Zugkraft, die Sog erzeugt anstatt Druck. Seine Methode der 'Frontline Leadership' führt den Leser in eine Welt, wie wir sie gerne hätten. Mit Leader-Persönlichkeiten, die aufgrund Ihrer Integrität, Ihrer Werte und Ihres Verantwortungsbewusstseins respektiert und geachtet sind. Und ihre Mitarbeiter so zu Höchstleistungen anspornen.

Harald Psaridis ist Speaker, Trainer und Leadership-Experte. Aufgewachsen als griechisches Gastarbeiterkind in Wien, erlernte er einen Lehrberuf und machte sich nebenbei im Bereich Finanzdienstleistungen selbstständig. Innerhalb weniger Jahre baute er die Vertriebsstruktur eines großen Finanz­konzerns mit über 2.500 Mitarbeitern auf. 2010 gründete er die 'Leadership Company' mit dem Ziel, Führungskräfte und Verkäufer zu entwickeln und ihre Ergebnisse zu optimieren.

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Leseprobe

Meine Geschichte:
Warum Sie dieses Buch lesen müssen

Es hätte wohl niemand geglaubt, dass aus dem unterprivilegierten Gastarbeiterkind Harald Psaridis einmal einer der bekanntesten Leadership-Experten Europas werden würde, denn die Vorzeichen standen durchaus schlecht.

Ich wuchs als Kind eines griechischen Gastarbeiters in Wien auf, wo ich zwar geboren war und mich „zu Hause“ fühlte, doch das Gefühl, das mir meine Umwelt jeden Tag vermittelte, war ein ganz anderes: Ich wurde gehänselt, ausgeschlossen und verspottet, weil ich bei meinen Klassenkameraden nicht als „echter“ Österreicher galt, sondern von ihnen immer als Person zweiter Klasse behandelt wurde.

Mein Vater, der in den Fünfzigerjahren von Griechenland nach Österreich ausgewandert war und als Monteur in einer Autoreifenfirma arbeitete, tat sein Möglichstes, damit er seine Familie finanziell unterstützen und ich meine Schulausbildung absolvieren konnte.

Schwierig war nicht nur unsere wirtschaftliche Situation, bei mir hinterließen vor allem die persönlichen Angriffe und Beleidigungen der anderen tiefe Wunden in meiner Seele. In dieser Zeit, in der sich die anderen über mich lustig machten und mich hänselten, entstand in mir ein unbändiger Wunsch: Ich wollte kein Mensch „zweiter Klasse“ mehr sein, zu dem mich die Außenwelt machte, ich wollte die Nummer eins werden und es allen beweisen.

Aber was war „es“ überhaupt?

Ich hatte keine Ahnung.

Ich wusste nur, dass ich durch meine Klassenkameraden mittlerweile alle Variationen und Verballhornungen meines Nachnamens kannte, und daran musste sich etwas ändern.

Da ich regelmäßig von anderen Kindern in die Mangel genommen worden war und wusste, wie sich Ohrfeigen anfühlten, war der erste Schritt, mir die körperliche Chancengleichheit anzueignen, die diesen Zustand beenden konnte. Um mir den Respekt zu verschaffen, den ich meiner Meinung nach verdiente, begann ich – zunächst eigentlich rein zufällig – durch einen Freund mit Bodybuilding.

Obwohl ich eigentlich nicht die Figur und die genetischen Anlagen hatte, um es in diesem Sport weit zu bringen, ermöglichte mir das regelmäßige Training, meinen körperlichen Zustand deutlich zu verändern. Denn aufgrund meiner neuen physischen Konstitution (auch Muskelberge genannt) war ich nun derjenige, der allen anderen überlegen war. Zum ersten Mal im Leben konnte ich so etwas wie Erfolg riechen, und ich wollte mehr davon.

Das Bodybuilding hielt, abgesehen von einer neuen äußeren und inneren Stärke, noch eine andere, überaus interessante Lektion für mich bereit, die ich auch heute noch zu meinen Maximen zähle. In diesem Sport habe ich gelernt, was Disziplin eigentlich heißt! Ich habe über Jahre hinweg ohne Wenn und Aber fast jeden Tag trainiert und auf meine Ernährung geachtet, sodass ich irgendwann zu meinem ersten Wettbewerb antreten konnte.

Leider stellte sich heraus, dass ich auf die falschen Tipps zur perfekten Wettbewerbsvorbereitung gehört hatte, was dazu führte, dass ich die erste Veranstaltung nicht wie geplant auf der Bühne, sondern mit unerträglichen Magenschmerzen auf der Toilette der Veranstaltungshalle verbrachte. In dieser Situation, während ich durch die Wände die laute Musik und das Klatschen der Menschen in der Halle hörte, fiel bei mir eine Entscheidung: Ich werde österreichischer Meister im Bodybuilding! Leichter gesagt als getan. Auf den folgenden Wettbewerben stellte ich mich der Konkurrenz und musste feststellen, dass ich niemals eine Platzierung unter den besten sechs Teilnehmern belegen konnte.

Demotiviert von meinen Misserfolgen, die arg an meinem Ego kratzten, war ich so weit, aufzugeben und das Handtuch zu werfen. Kurzerhand ging ich zu meinem Trainer und eröffnete ihm, dass ich nicht zu den österreichischen Meisterschaften antreten würde und die Sache damit vorbei war. Mein Trainer sagte darauf nur einen Satz, der mich heute noch prägt und der mein Leben radikal verändert hat:

Wenn man sagt, es geht nicht, dann geht es alleine deshalb nicht, weil man entweder gar nicht oder nur halbherzig beginnt.

Lesen Sie sich diesen Satz noch einmal durch und erkennen Sie die Tragweite dieser Aussage! Mich brachte sie in der folgenden Nacht um den Schlaf. Oft schaffen wir etwas allein deshalb nicht, weil wir es nicht mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln versuchen!

Lange Rede, kurzer Sinn: 14 Tage danach war ich frisch gebackener österreichischer Meister und stolz wie Oskar. Ich hatte den inneren Schweinehund besiegt, bin durch das Tal der Tränen gegangen und habe dann doch ganz unerwartet gesiegt.

Ich bin überzeugt, dass unsere gesamte Unternehmenskultur eine andere wäre, wenn die Führungskräfte den Satz meines Trainers verinnerlichen und danach handeln würden: Wenn man sagt, es geht nicht, dann geht es alleine deshalb nicht, weil man entweder gar nicht oder nur halbherzig beginnt.

Nachdem ich diesen Meilenstein erreicht hatte, musste ich feststellen, dass auch in dieser Liga mit Bodybuilding kein Geld zu verdienen war, und ging weiterhin meinem Hauptjob in der Gastronomie nach.

Eines Tages sprach mich ein Trainingskollege im Studio an und fragte, ob ich denn grundsätzlich offen für eine berufliche Veränderung sei. Wenn ja, solle ich mich doch einmal mit seinem Chef unterhalten.

Gesagt, getan … Es ging um eine Tätigkeit im Finanzbereich und darum, sich etwas in dieser Branche aufzubauen. Obwohl ich bereits mehrmals negativ auf ein solches Angebot angesprochen worden war, hatte ich sofort Vertrauen und sagte mir: Warum eigentlich nicht? Probier es aus!

Bereits im nächsten Monat hatte ich durch meine konsequente Herangehensweise, die ich aus dem Sport kannte, neues Geld verdient und die anderen Neueinsteiger hinter mir gelassen. Es öffnete sich eine völlig neue Welt für mich: Hier wurde Leistung bezahlt, es zählte nicht, wie man hieß oder wie viel man hatte, sondern einzig und allein, dass was man etwas tat und wie gut man es tat!

Das bedeutete für mich, dass mir die Chance geboten wurde, endlich nach Leistung und Erfolg bewertet zu werden, ohne dass mein familiärer Hintergrund eine Bedeutung hatte.

Nach meinem Verkaufspraktikum fing ich an, mir eine eigene Mannschaft von Verkäufern aufzubauen und auszubilden, um mir langfristig ein richtiges Team zu schaffen.

Ich fand gute, interessante und fähige Leute, denen ich die Basis meines Geschäfts beibrachte und die mir jeden Monat einen passablen Umsatz erwirtschafteten. Das Geschäft lief so gut, dass ich mich entschied, meinen Job in der Gastronomie an den Nagel zu hängen und in meinem neuen Geschäft richtig durchzustarten.

Doch genau dann geschah die ungeahnte Riesenkatastrophe: Ich hatte meinen Job gekündigt und war mit meinen besten Mitarbeitern auf dem Weg zu einem Seminar, als es geschah: Wir kamen mit unserem Auto bei 180 km / h von der Fahrbahn ab, weil der Reifen geplatzt war, und überschlugen uns mehrfach. Ich saß zu diesem Zeitpunkt am Steuer. Bis zu diesem Tag hatte ich hoffnungsfroh in die Zukunft geschaut, doch in den Wochen danach musste ich, zusätzlich zu einem Nasenbeinbruch, noch einmal echte Tiefschläge und Schmerzen verkraften.

Meine drei besten Mitarbeiter verließen die Firma aufgrund einer durch den Unfall ausgelösten Sinnkrise und wendeten sich anderen Dingen zu. Sie hatten sich so lange miteinander unterhalten, bis jeder von ihnen seine neue Berufung darin sah, seine „Bestimmung“ zu finden.

Das alles wäre ja nur halb so schlimm gewesen, wenn ich mein Geld selbst durch Verkauf oder neue Mitarbeiter hätte verdienen können.

Aber was für ein Eindruck würde bei Ihnen entstehen, wenn Sie zu einem Kunden- oder Einstellungsgespräch kommen, und Ihr Gegenüber sieht gerade so aus, als hätte es sich gleichzeitig gegen beide Klitschko-Brüder über 35 Runden in einem Boxkampf behaupten müssen.

Da saß ich nun, mit meinem Gips auf der geschwollenen Nase und mit blauen, von Blut unterlaufenen Augen und wusste weder ein noch aus. Ich war der festen Überzeugung, dass ich bereits ganz unten angekommen war und nicht mehr viel passieren konnte.

Doch ich hatte die Rechnung ohne meine damalige Frau gemacht. Sie eröffnete mir in der Woche nach dem Unfall, dass sie mich verlassen würde, weil sie jemand anderen gefunden habe, der nicht so viel arbeite wie ich.

Und damit war ich zum ersten Mal wirklich am Boden.

Ich konnte nicht mehr arbeiten und hatte kein Einkommen mehr. Alles was ich mir mühsam aufgebaut hatte, war innerhalb von wenigen Tagen zusammengebrochen.

Was mir noch blieb, waren mein Hund und meine Schulden. Ich hatte kein Auto mehr und musste dringend eine Lösung finden, wie es weitergehen sollte.

Laut ärztlicher Einschätzung war davon auszugehen, dass die Zeichen meines Kontakts mit dem Lenkrad während des Unfalls noch länger in Grün, Blau und Rot sichtbar sein würden. So war mir mein Weg zurück in den Verkaufsjob, wo ich Kunden hätte besuchen müssen, vorerst...

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