Das Schneckenvorwort
Mit diesem Buch geben wir Ihnen das Werkzeug in die Hand, um die Schneckenplage in Ihrem Garten loszuwerden. Nur zwei Kleinigkeiten müssen Sie dafür erfüllen: Sie müssen erstens ab sofort etwas nicht mehr tun, und zweitens ist eine Einsicht nötig.
Doch zuerst eine kleine Anekdote: Unser Haus liegt in einer sehr trockenen Region mit wenig Niederschlägen, mit viel Wärme und der einen oder anderen Dürreperiode im Sommer und vor allem mit viel Wind. »Ohne regelmäßiges Gießen und Bewässern geht hier gar nichts im Garten« – diesen Eindruck vermittelte dort nicht nur jeder Gärtner, als wir einzogen, auch die Zahl der automatischen Beregnungs- und Bewässerungsanlagen in den Privatgärten sprach eine deutliche Sprache. Zudem mussten nach dem Hausbau Mengen an Gartenerde herbeigeschafft werden, und auch der neu angelegte Rasen machte den Eindruck, täglich neu zu verdursten. Also ließen wir uns überzeugen und machten uns mit Gartenschlauch und Gießkanne ans Werk. Fast schien es uns jetzt, als ob die Erde umso mehr austrocknete, je mehr wir bewässerten.
Nach einer der seltenen Regennächte wachten wir eines Morgens auf, holten die Zeitung aus dem Postkasten – und erblickten Hunderte, wenn nicht Tausende von Nacktschnecken überall! Auf den Wegen, vor der Garage, auf Holztreppen und am schlimmsten: Hunderte, so kam es uns vor, waren über Nacht die Wände unseres Hauses hinaufgeklettert! An allen vier Seiten! So wie wir müssen sich die Leute im Film Die Vögel von Alfred Hitchcock gefühlt haben beim Anblick des Krähenschwarms! »Bis hierher und nicht weiter!«, dachten wir und hörten auf zu gießen und zu bewässern – wie wir es früher schon immer getan haben. Wir entschieden uns, lieber auf einen Garten zu verzichten, als unter solchen Umständen einen zu besitzen. Viel Arbeit, viel Wasser, viele Schnecken. »Schluss!«, dachten wir. Kein Gießen mehr – so wie wir es aus Johannas Heimat kannten und früher beherzigt hatten.
Das hatte Folgen:
Heute ernten wir wieder Tomaten, die vom ersten Angießen der Pflänzchen bis zur letzten Ernte im November (!) keinen Tropfen Wasser erhalten. Wir bereiten uns Tee zu mit den Blättern von Salbei, Zitronenmelisse und vielen anderen guten Kräutern aus unserem Garten, die niemals einen Tropfen künstliches Nass erhalten. Wir ernten Kohlrabi bis in den Dezember hinein, ausgegraben unter dem Schnee, wunderbar saftig, kein bisschen holzig, ohne dass er jemals die Gießkanne zu Gesicht bekommen hätte. Zwar wird unsere Wiese ein wenig braun, wenn Trockenheit herrscht, aber nur Stunden nach dem Regen erstrahlt sie wieder in frischem Grün. Salat, Spinat, Blumenkohl, Früchte, Beeren, Gemüse – alles aus lehmigem Boden, steinhart bei Trockenheit, ohne Gießen und Bewässern. Und ohne Schnecken! Womit Sie die erste Bedingung erfahren hätten, um Ihre Schnecken loszuwerden. Weiter hinten im Buch erfahren Sie die Zusammenhänge noch genauer.
Die zweite Bedingung erfordert nur ein wenig Einsicht Ihrerseits: Sie müssen mit ganzem Herzen begreifen, es muss Ihnen in Fleisch und Blut übergehen, dass jegliches Bekämpfen auf dieser Welt von Anfang an sinnlos ist. Von Anfang an und ohne jede Ausnahme.
Was geschieht, wenn ein Tyrann das Nachbarvolk angreift, fast ausrottet, und dann vom angestammten Land vertreibt? Die erste Generation des unterdrückten Volkes ist noch überrascht, betäubt und vielleicht »besiegt«. Die zweite Generation steht auf, die dritte Generation wird sehr stark und »immun« gegen die Schmerzen. Und schlägt zurück. Für offene Augen und Ohren, für vernunftbegabte Wesen und Wesen mit Liebe im Herzen ist dieses Naturgesetz überall zu beobachten:
Was geschieht, wenn Menschen anderer Religion, Hautfarbe, Parteizugehörigkeit, Besitzstandes sich bekämpfen, statt sich zu verstehen und das Miteinander zu entwickeln? Diese »andersartigen« Menschen werden sich immer wehren, bis der Kampf vorbei ist.
Was geschieht, wenn eine Krankheit bekämpft wird, statt sie zu verstehen, wie etwa Krebs, AIDS, Herzkrankheiten, Alzheimer, Parkinson? Niemals wird es gelingen, sie zu beseitigen, es sei denn, ich verstehe die Ursachen: fleischreiche, zucker- und weißmehlreiche, leere Kost, Impffolgen nach Jahrzehnten, mangelnde Wasserqualität, Atomkraft, Erdstrahlen, Handystrahlen, Elektrosmog.
Was geschieht, wenn Bakterien und Viren bekämpft werden, statt die wahre Ursache der überstarken Vermehrung zu verstehen? Die Bakterien und Viren werden nach und nach resistent gegen Heilmittel und stärker als je zuvor.
Was geschieht, wenn man im Winter übertrieben stark heizt und im Sommer den Einfluss der Klimaveränderung mit Klimaanlagen bekämpft? Die Natur wird mit immer stärkeren Signalen auf ihre Not aufmerksam machen. Überall spürbar, aber anscheinend nicht bei den verantwortlichen Politikern, die in klimatisierten Räumen leben und arbeiten. Müssten diese Politiker und ihre Kinder sich nur einen Monat lang aufhalten in überfüllten U-Bahnen, in überhitzten Schulräumen, in nicht klimatisierten Fahrzeugen, in vom Schwerlastverkehr verpesteten Alpentälern – wir hätten andere Gesetze.
Was geschieht, wenn das »unberechenbare« Verhalten von Wasserläufen mit Flussbegradigungen bekämpft wird, statt der Natur und ihrer Weisheit zuzuschauen? Wir ernten Überschwemmungen.
Was geschieht, wenn »Schädlinge« und »Unkraut« bekämpft werden, statt die natürlichen Kreisläufe und den Sinn eines Zuviel an Insekten und Begleitpflanzen zu verstehen? Wir ernten Gemüse und Früchte, die uns alle vergiften.
Was geschieht also, wenn Sie Schnecken bekämpfen, statt zu verstehen, warum sie hier sind? Sie vergiften sich mit dem Gemüse, das Sie ernten, und laden die Schnecken ein, in Massen über Sie herzufallen.
Das Prinzip ist so einfach zu formulieren: Was ich bekämpfe, das lade ich ein, zu mir zu kommen, in größerer Stärke und Macht als zu Beginn des Kampfes. Ausnahmslos durch das Verständnis von Zusammenhängen und Ursachen lassen sich die Dinge zum Guten wenden – im Kleinen wie im Großen.
Denken Sie einmal darüber nach: Wildkräuter, Wildblumen, alles, was in der Natur ohne Eingriff des Menschen in Üppigkeit und Schönheit wächst und gedeiht, ohne Gießkanne und Bewässerungsanlage erdulden zu müssen – all das wäre schon längst verschwunden, von Schnecken aufgefressen, und nicht nur von denen, wenn dort dieselben Gesetze herrschen würden, die wir im Garten angeblich anwenden »müssen«.
Es ist wirklich kaum zu fassen, was in Gartenbüchern, in Pflanzkalendern, auf den Gebrauchsanweisungen der Samen und Pflanzen steht – bis hin zu der törichten Empfehlung, überwinternde Pflanzen fest zu gießen. All diese Torheit wird hingenommen wie ein Trend in der Schuhmode. Nur dass dabei kein Schaden entsteht, während die herrschende Mode im Gartenbereich großen Schaden bringt, für Mensch und Tier.
Abgesehen von der Vergiftung durch Chemie: Gehen Sie einmal in Ruhe der Frage nach, was ein Salat in Ihrem Körper bewirkt, wenn Sie sein Gedeihen mit der Vergiftung und Beseitigung zahlloser Schnecken, zahlloser Lebewesen »erkauft« haben? Wie schmeckt gestohlene Schokolade? Wie wohnt es sich in einem Haus, das der vorherige Besitzer aufgrund einer Notlage zwangsversteigern musste? Wie lebt es sich als wohlhabender Mensch, dessen Reichtum auf Ausbeutung seiner Angestellten beruht? Wie genießt man einen Erfolg, der durch Lüge und Verstellung zustande kam?
Wir sind sicher: In Ruhe über diese Fragen nachgedacht, und das Schneckenproblem in Ihrem Garten ist gelöst. Und so ganz nebenbei viele andere Probleme und Schwierigkeiten ebenfalls, die das Leben für Sie bereithält und noch bereithalten wird.
Zum Schluss der Beitrag eines Freundes, der sich dem Thema »Schnecken im Garten« schon 1979, kurz nach der ersten Schneckeninvasion, gewidmet hat. Er soll uns auch daran erinnern, dass Humor ein unentbehrliches Gewürz ist bei allem, was wir tun – eine echte Medizin.
Schneckentod
Schneckentod! – Mein Garten ist bedroht!
Aus allen Hecken und Ecken überfallen mich die Schnecken.
Ich hab sie schon x-mal chemisch verseucht und versuppt:
Hat sich leider als Fehlschlag entpuppt!
Dutzendweis hängen’s an Kraut und Salat,
»Wann de Hundsviecher amoi da Deifi hol’n dat!«
Seit einem Jahr bin ich jetzt ein Umstellbetrieb,
Mein Garten läuft nach dem Ökoprinzip:
Den Pflanzen gut zuredn, fleißig kompostiern,
Kein Kunstdünger, kein Spritzmittel, halt a bisserl mit Hirn!
Die Mondphasen beachten, manchmal drauß’n übernachten.
Ich hab jetzt überhaupt eine sanftere Tour eingschlagn:
Die Viecherl werd’n abgsammelt und kübelweis in den Wald ’naustragn
Ein Schild hab ich gmalt: Schnecken, hier »Halt«!
Und weil Schnecken nur nachts gehen, hab ich’s angstrahlt.
Ich hab Pflanzen gepflanzt, die den Schnecken nicht schmecken,
Doch es tat den Eindruck erwecken, als wollten’s mich derblecken.
Weil meinen Schnecken selbst diese Pflanzen noch schmecken.
Dutzendweis hängen’s an Kraut und Salat,
»Wann de Hundsviecher amoi da Deifi holn dat!«
Mein Nachbar is neulich direkt...