2. Weil ich die Ewigkeit mit Ihnen verbringen will
Können Sie sich auf den Gedanken einlassen, dass Sie eine Seele2 haben? Eine Seele, die Ihre Persönlichkeit und Ihr Bewusstsein ausmacht und nicht mit dem Tod verloren geht. Eine Seele, wie sie in den großen Religionen und den meisten großen Kulturen unabhängig ihrer Zeit und ihrer Religion beschrieben wird. Könnten Sie sich weiter vorstellen, dass diese Seele unsterblich ist und nicht wie Ihr körperlicher Leib verwesen wird?
Wenn das so ist, dann stellt sich die Frage, was mit dieser unsterblichen Seele passieren wird, wenn Sie einmal gestorben sein werden. Gibt es einen Himmel und eine Hölle? Und wenn ja, gibt es Berichte darüber, wie diese aussehen könnten? Wenn Sie offen für diese Gedanken sind, dann ist dieses Buch für Sie. Denn es ist wichtig, wie und wo Ihre unsterbliche Seele die Ewigkeit verbringen wird – mindestens genauso wichtig, wie Sie Ihre Lebenszeit auf dieser Erde verbringen.
Das Buch ist aus christlicher Perspektive geschrieben. Es stellt Aussagen aus der Bibel auf der einen Seite den Berichten gestorbener und anschließend wiederbelebter Menschen auf der anderen Seite gegenüber. Dabei ergeben sich überraschende Übereinstimmungen. Es geht der Frage nach, welches Verhalten aus biblischer Sicht die „Pforte zum Himmel“ öffnet und ob die wissenschaftlich erfassten Berichte Gestorbener und Wiederbelebter diese biblischen Aussagen bestätigen. Außerdem werden Aussagen zum Himmel und zum „Scheol“, als dem alternativen Ort zum Himmel, aus der Bibel mit den Berichten aus Nahtoderlebnissen verglichen.
Ich bin ein sehr naturwissenschaftlich geprägter, rational denkender Mensch. Ich habe eine vertiefte naturwissenschaftliche Schulbildung erfahren, Informatik mit Nebenfach Physik studiert, später in Wirtschaftsinformatik promoviert. Mit dem Thema, ob unser Bewusstsein allein auf neurochemische Prozesse zurückgeführt werden kann, befasse ich mich seit Langem.
Meine erste Begegnung mit dem Thema „Nahtoderlebnisse“ hatte ich vor etwa 30 Jahren, als mir eine befreundete Klassenkameradin Bücher von Moody und Ritchie borgte. Später, nach dem Unfalltod meiner Verlobten vor vielen Jahren, machte ich selbst eine eindrückliche Nachtod-Erfahrung, die mich in meinem Glauben an ein Leben nach dem Tod bestärkte. Beim Unfall war ich nicht bei ihr. Aber im Augenblick ihres Todes hatte ich das starke Gefühl, dass sie im ansonsten leeren Zimmer hinter mir stünde und mich ansprach. Dieses Gefühl war sehr real.
Im Laufe der Jahre wuchs mein Wunsch, Nahtoderfahrung im Zusammenhang mit biblischen Aussagen zu betrachten. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass selbst unter Christen der Glauben an ein Leben nach dem Tod nicht selbstverständlich ist. Dabei ist die Ewigkeit zentrales Element des christlichen Glaubens. Zudem erwarten viele Menschen (wie ich auch) von einem liebenden Gott keine Verdammnis. Sie setzen sich daher im Vertrauen auf einen liebenden Gott nicht damit auseinander, dass ihr Platz in der Ewigkeit mit ihrem eigenen Erkennen und ihrem eigenen Stolz im Moment des Todes zusammenhängen könnte, wie im Buch deutlich werden wird.
Das Buch hat nicht den Anspruch, den christlichen Glauben oder ein bestimmtes Gottesbild aus den Nahtodberichten herzuleiten, zu begründen oder zu beweisen. Nahtoderlebnisse sind Grenzerfahrungen und liefern keine Beweise für die Beschaffenheit des Jenseits – aber überraschende Indizien und Fakten. Die Bibel und Nahtoderlebnisse haben sehr viele Berührungspunkte und Gemeinsamkeiten. Wegen seines Schwerpunkts auf der beeindruckenden Übereinstimmung biblischer Lehre mit dem Erleben nach dem Tod setzt sich dieses Buch auch nicht mit weiteren Religionen oder Kulturkreisen auseinander. Natürlich gibt es Nahtodberichte auch aus anderen Kulturkreisen und in anderen Religionen. Aber die Nahtodberichte in diesem Buch sind mit Blick auf biblische Aussagen ausgewählt und repräsentieren folglich nicht das ganze Spektrum aller möglichen Erlebnisse in allen Kulturen.
Auch die etwa 150 Bibelzitate stellen nur eine Auswahl der vielfältigen Aussagen der Bibel über die Ewigkeit und des Menschen Seele dar. Dieses Büchlein kann schon vom Umfang her keine umfassende theologische Abhandlung sein. Es will aber zum Weiterdenken anregen.
Auch wird unter den vielen dokumentierten Berichten im Buch wahrscheinlich der eine oder andere sein, der vielleicht ausgedacht oder manipuliert wurde oder der eher als ein Klartraum, denn als ein Nahtoderlebnis, zu klassifizieren ist. Dies ist trotz sorgfältiger Auswahl bei der Fülle des Quellenmaterials nicht auszuschließen. Trotzdem bleiben viele übereinstimmende und ähnliche Berichte als Anregung zum Nach- und Weiterdenken.
Die Existenz Gottes, einer unsterblichen Seele oder des Himmels und der Hölle können mit dem im Wissenschaftsbetrieb zulässigen Instrumentarium nicht bewiesen werden, weil das persönliche Erleben, Wundertaten und Nahtoderfahrungen eben nicht beliebig wiederholbar und bezüglich der Rahmenbedingungen standardisierbar sind. Daraus aber zu schlussfolgern, dass man aus diesem Grund all diese vielen Erfahrungen im besten Fall vernachlässigen, viel häufiger aber negieren und sogar als Phantasie, Wahnvorstellung oder Placeboeffekt diskreditieren dürfe, ist falsch. Das Thema „Nahtoderleben“ ist heute bereits Gegenstand vieler wissenschaftlicher Studien, Befragungen und Untersuchungen. Die durchgeführten wissenschaftlichen Untersuchungen haben gleichartige Erlebnisse unterschiedlichster nachweislich klinisch toter3 Menschen aufgezeigt. Für einige dieser Erlebnisse gibt es „natürliche“ Erklärungen, die auch ohne die Existenz einer eigenständigen Seele auskommen. Es bleiben aber Erlebnisse, die nur dann zu erklären sind, wenn man von einer Seele (oder einem „Bewusstsein“ bzw. einem „Geist“) ausgeht, die sich vom Körper lösen kann. So gibt es z. B. Berichte von Gestorbenen und Wiederbelebten, die während ihres Kreislaufstillstandes auf ihre toten Körper herab geblickt haben und hinterher das ganze Geschehen der Operation oder der Wiederbelebung genau beschreiben konnten. Diese Blickrichtung, also Perspektive im doppelten Sinn, ist nur möglich, wenn es eine vom Körper gelöste, zur Wahrnehmung fähige Instanz gibt: die Seele des Menschen. Denn es schweben ja im Moment des Todes nicht des Menschen Augen an die Decke, um dort noch Eindrücke zu sammeln, von denen der Erfahrende hinterher berichtet. Dass diese Seele nach dem Aufhören aller klinischen Lebenszeichen Erlebnisse sammeln konnte, ist ein Indiz dafür, dass die Existenz unseres Bewusstseins nicht mit dem körperlichen Ende aufhört.
Sehr häufig wird im Zusammenhang mit Nahtoderfahrungen von Skeptikern gesagt: „Der und der hat bewiesen, dass alle Nahtoderfahrungen rein hormonelle (Schlagwort: Endorphine), biochemische (Schlagwort: Sauerstoffmangel) oder elektrochemische (Verweis auf elektrische Stimulation von Stirnlappen) Ursachen haben. Eine Seele als Erklärung ist ausgeschlossen oder gar absurd.“ Oft hat aber „der und der“ nur eine Theorie, ein Modell oder eine Hypothese aufgestellt, dass auch andere Ursachen ähnliche Phänomene provozieren können. Diese Hypothesen können aber alle bis zum heutigen Tag mit dem naturwissenschaftlichen Instrumentarium nicht in eine eindeutige und abschließende naturalistische Ursache-Wirkung-Beziehung gebracht werden. Es gibt immer wieder nachweisliche Nahtoderfahrungen auch ohne Sauerstoffmangel und in Abwesenheit von Endorphinen, bei denen diese bemühte Erklärungswelt wissenschaftlich belegbar versagt.
Andersherum sind Nahtoderfahrungen Grenzerfahrungen, bei denen eine gewisse Grenze nie überschritten wurde. Daher werden Sie in diesem Buch auch keine „Beweise“ für ein Leben nach dem Tod finden, sondern Berichte, Zeugnisse und biblische Aussagen, aus denen Sie Ihr eigenes Bild formen können. Lassen Sie sich Ihre Seele nicht von anderen „ausreden“.
Das, was in der Bibel darüber steht, wie wir uns zu Lebzeiten verhalten sollen, um einen Platz im Himmel zu haben, wird in den Nahtodberichten in zum Teil erstaunlicher Weise bestätigt. Und weil unsere unsterbliche Seele hier auf der Erde geprägt wird, ist es ganz und gar nicht egal, was wir denken, sagen und tun und wie wir durch diese drei Aspekte „denken“, „reden“ und „handeln“ unsere unsterbliche Seele formen.
Ich möchte die Ewigkeit gern mit Ihnen im Himmel verbringen. ‚Sie kennen mich doch gar nicht!‘ – war vielleicht Ihr erster Gedanke bei dieser Überschrift. Oder Sie dachten: ‚Sie wollen das vielleicht, aber ich nicht mit Ihnen!‘ Aus meinem persönlichen Erleben heraus bin ich fest von einer unsterblichen Seele überzeugt. Mir ist wichtig geworden, dass wir dieses Geschenk und die Aussicht auf einen Himmel nicht aus Stolz, Trotz, Rationalität oder sonstigen Gründen verspielen.
Ich kann mich wirklich an dem Gedanken freuen, dass mir liebe Menschen, aber auch diejenigen, die mir oder meiner Familie Unrecht getan haben, im Himmel wieder begegnen. Weil dieses...