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Der Platz des Fremden im interkulturellen Umgang - Überlegungen zu Fremdheit und Menschenrechten

Überlegungen zu Fremdheit und Menschenrechten

AutorJohannes Doll
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2005
Seitenanzahl25 Seiten
ISBN9783638406345
FormatePUB/PDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis8,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: 1,7, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Veranstaltung: Phänomenologie des Fremden, 11 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Die Sozialität ist Ursache der Universalität ethischer Urteile und bildet die Grundlage der verbreiteten Behauptung, daß die Stimme aller die allgemeine Stimme sei; daß heißt, daß jeder vernunftbegabte Mensch die Situation gleich einschätze.' Diese Aussage George Herbert Meads hat ihren praktisch-politischen Niederschlag in der Charta der Menschenrechte gefunden: die Menschenrechte formulieren ein universales moralisches Grundgerüst des menschlichem Umgangs, welches als 'Stimme der Allgemeinheit' das gesellschaftliche Ziel eines friedlichen und respektvollen Miteinanders der Menschen einfordern und geltend machen will. Dieses moralische Grundgerüst erscheint in einer immer mehr vernetzten und global verstrickten Welt die einzige Ordnung zu sein, auf welche sich die verschiedenen weltpolitischen Akteure einigen können. Hier stellt sich grundlegend die Frage, ob es überhaupt möglich ist, 'die Vielheit, die Differenzen und Konflikte, die zwischen den verschiedenen Lebenswelten, Traditionen und Kulturen auftreten, durch die Zugehörigkeit zur Menschheit als einer einzigen 'Allgemeinschaft' [...], durch die Etablierung einer 'Gesellschaft von Fremden' oder durch das Postulat einer allgemein zugänglichen 'moralischen Gemeinschaft' in Schach zu halten'. In einer globalisierten Welt scheint für Fremdheit wenig Platz zu sein. Mit der Proklamierung der universalen Menschenrechte versucht die globalisierte Gemeinschaft, auf der ethischen Basis eines universalen Rechtskatalogs die Menschheit zu einer Allgemeinschaft zu vereinen. Durch die netzwerkartigen Verbindungen von Macht, Wirtschaft und Information scheinen wir uns daran zu gewöhnen, dass uns andere Lebensstile, Denkweisen und Kulturen zwar anders, aber nicht in dem Sinne fremd vorkommen, als dass wir eine Zugänglichkeit oder ein Verstehen für unmöglich halten würden; die menschliche Rationalität verleiht den verschiedenen Kulturen eine gemeinsame Handlungsbasis und scheint uns in dem Begriff 'Menschheit' zu vereinen. Die funktionale Differenzierung und die Installation eines universalen ethischen Systems, in welchem der Menschheit eine gemeinschaftliche rechtliche Grundlage gegeben werden soll, lassen bei Waldenfels die Frage entstehen, ob dies 'überhaupt noch einen starken Begriff von Fremdheit, Fremderfahrung und Fremdwelt zuläßt', also einen Begriff der Fremdheit, der das Originäre des Begriffes bewahrt und nicht als ein jeweils Individuelles unter das Ganze der Menschheit subsumiert.

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