Der Staat als Zuhälter
Die Abschaffung der reglementierten Prostitution in Deutschland, Frankreich und Italien im 20. Jahrhundert
Autor | Malte König |
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Verlag | Walter de Gruyter GmbH & Co.KG |
Erscheinungsjahr | 2016 |
Reihe | Bibliothek des Deutschen Historischen Instituts in RomISSN 131 |
Seitenanzahl | 496 Seiten |
ISBN | 9783110462333 |
Format | ePUB/PDF |
Kopierschutz | Wasserzeichen |
Geräte | PC/MAC/eReader/Tablet |
Preis | 0,00 EUR |
Bis ins 20. Jahrhundert gab es in Europa Bordelle, in denen Prostitution staatlich toleriert und kontrolliert wurde. Die Studie untersucht, welche Argumente und Faktoren in den Parlamenten Deutschlands, Frankreichs und Italiens den Ausschlag gaben, um dieses System abzuschaffen.
Historisch relevant ist eine Untersuchung dieser Gesetzesdebatten, da in ihnen ein Mentalitätswandel sichtbar wird. Neben hygienischen, moralischen und menschenrechtlichen standen sozial-, außen- und sicherheitspolitische Aspekte zur Diskussion. Nicht allein die Hierarchie zwischen den Geschlechtern wurde hinterfragt, sondern auch die innerhalb der Klassengesellschaft. Dass das Thema so delikat ist, erweist sich dabei als Vorteil; die parlamentarischen Debatten förderten Argumente und Denkweisen zutage, die sonst nicht ausgesprochen wurden, geschweige denn protokolliert.
Methodische Relevanz kommt der Studie zu, weil über den Sinn transnationaler und vergleichender Geschichtsschreibung zwar viel theoretisch reflektiert wurde, es aber an sachgerecht abgegrenzten, quellengestützten empirischen Studien weiterhin mangelt. König leistet dem Abhilfe, indem er demonstriert, wie weit der historische Vergleich tragen kann, wenn er konsequent durchgeführt wird.
Malte König, Universität des Saarlandes, Saarbrücken.