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Der Wandel der Staatsverfassungen in Platons 'Politeia'

AutorRené Schlott
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2003
Seitenanzahl17 Seiten
ISBN9783638209281
FormatPDF/ePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis3,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,0, Freie Universität Berlin (Otto-Suhr-Institut Berlin), Veranstaltung: Politisches Denken in der Antike, Sprache: Deutsch, Abstract: Auf die Schilderung des besten Staates, seiner Ordnung, der Erziehung seiner Philosophenherrscher und nach dem Erreichen des 'kompositorischen Gipfels'1 der Politeia im Höhlengleichnis, folgt im VIII. und IX. Buch eine Darstellung der ungerechten Staatsverfassungen. Das VIII. Buch beginnt daher zunächst mit einer Bilanz über die im bisherigen Dialog erreichten Ergebnisse. (543a-c) Gleichzeitig schließt es an Buch V an, wo die bereits begonnene Behandlung der schlechten Staatsformen vom Wunsch der sokratischen Dialogpartner, mehr über die Lebensform im besten Staat zu hören, unterbrochen worden war. (449a) Nach dem Höhepunkt, der Beschreibung des idealen Staates, erfolgt nun die 'Vollendung des großen Entwurfs'2, weshalb dem besten Staat die schlechteren und der schlechteste gegenübergestellt werden. An diesem Vergleich entscheidet sich letztlich die Ausgangsfrage, zu der die Thrasymachos - Position den Anstoß gab und zu deren Beantwortung die ganze Politeia angelegt ist: Ob nicht durch ungerechtes Handeln das größere Glück erreicht wird, als durch die Gerechtigkeit.? Sokrates nimmt daher zu Beginn des VIII. Buches noch einmal ausdrücklich auf Thrasymachos bezug.(545a) Die nachfolgend dargestellten Verfassungen und ihre Abfolge verdeutlichen Platons Absicht, den Abstand vom besten Staat/ von der besten Stadt in Stufen zu verdeutlichen. Er legt dabei wiederum die Analogie zwischen der Ordnung der Polis und der Ordnung der Seelenkräfte im einzelnen Menschen zugrunde. Die gerechte Polisordnung bezeichnet Platon als Monarchie oder Aristokratie. (445d-e) Dort herrschen die Besten, d.h. die durch lange Erziehung zur höchsten Vernunft Befähigten. Für Platon sind also die politische Verfasstheit und der Charakter der Individuen nicht voneinander zu trennen, d.h. dass die äußere Ordnung immer auch Ausdruck der in ihr zur Herrschaft gelangten Mentalität ist. Im VIII. Buch entfaltet er daher systematisch eine politische Typologie, indem er bei jedem Staatstypus Entstehung und Wesen erklärt und dann nach demselben Schema den ihm entsprechenden Menschentypus charakterisiert. Die Beschäftigung mit diesem Abschnitt seines Werkes ist noch heute anregend und fruchtbar, weil er auf die Darstellung der 'Verfallsreihe'3 der Staatsformen nicht nur 'höchste künstlerische Meisterschaft, sondern auch die ganze Tiefe seines kritischen Geistes angewendet'4 hat. 1 Demandt, S.86. 2 Zehnpfennig, S.132. 3 Zehnpfennig, S.132. 4 Vretska, S.595 Anm.1.

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