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Derridas Geflecht der sich selbst webenden Diskurse

AutorRobert Dennhardt
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2007
Seitenanzahl10 Seiten
ISBN9783638856379
FormatPDF/ePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis0,99 EUR
Essay aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Philosophie - Theoretische (Erkenntnis, Wissenschaft, Logik, Sprache), Note: 1,0, Humboldt-Universität zu Berlin, 8 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Dramatisch offenbart Derrida die Strategie seines Denkens mit der Programmschrift 'Die différance' als Versuch, sein unübersichtliches Gedankengeflecht mit dem zentrierenden Griff einer Rede immer wieder neu zu bündeln, da es einen eindeutigen philosophisch argumentativen Anfang innerhalb seiner Aussagen oder gar ein Zentrum aller sich einschreibenden Diskurse nicht geben kann. Derrida greift in das Netzwerk all seiner Gedanken hinein und erzeugt kein diskursives Zentrum, sondern eine künstlich flottierende Textur, ein Bündel, das 'den Charakter eines Einflechtens, eines Webens, eines Bindens hat, welches die unterschiedlichen Linien des Sinns wieder auseinanderlaufen läßt,' (Derrida 1988, 30.) d. h. der Text Die différance. Zeichensysteme und Schriftkonzepte sind nach Derrida keine Instrumente der Darstellung oder des Ausdrucks, sondern Kulturtechniken, welche die religiösen, politischen, philosophischen und gesellschaftlichen Tendenzen einer Epoche von außen her programmieren. Ob Zeichensysteme nicht wiederum auch relativ epochendeterminert sind, darüber schweigt Derrida. Hieraus ergibt sich die Stellung und Zielsetzung seiner Grammatologie: 'Die Grammatologie muß alles, was den Begriff und den Phonologismus verbindet, dekonstruieren.' (Derrida, 1968, 80f.) Es geht der Grammatologie also nicht einfach darum, die für die logozentristischen Wissenschaften nicht erst seit Saussure und die moderne Philosophie symptomatischen Prätentionen von Wahrheit, Vollständigkeit und Präsenz diskursiver Zentren zu negieren, was wiederum ein Paradox ins Zentrum setzen würde, nämlich den Satz: Die einzige Wahrheit ist, daß es keine Wahrheit gibt. Stattdessen fordert Derrida ein Zurückgehen in die metaphysische Epoche als Rekonstruktion der Geschichte und Freudsches Durcharbeiten, d. h. in die dekonstruktivistische Relektüre, die weiß, daß der Logozentrismus nicht einfach suspendiert werden kann.

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