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Die bürgerliche politische Führungsgruppe in Bamberg zu Beginn der Frühen Neuzeit

Ein Beitrag zur Erforschung vormoderner Eliten

AutorMarco Eckerlein
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl96 Seiten
ISBN9783640687787
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis36,99 EUR
Magisterarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,0, Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Die wichtigste bürgerliche Institution der Verfassung stellte der Rat der Stadt dar. Die dortige Mitgliedschaft war für das Bekleiden vieler Ämter grundlegend oder zumindest förderlich. Er war kein exklusives Gremium einer kleinen Gruppe, sondern stand einer relativ breiten Masse an Bürgern offen, die allerdings oft nur kurze Zeit darin verblieben. Auch das Bürgermeisteramt konnte von einem großen Kreis von Räten zumindest für wenige Amtsperioden bekleidet werden. Allerdings war es nur eine eher kleine Gruppe, die als Rat und Bürgermeister über längere Zeit fungierten und außerdem weitere wichtige und prestigeträchtige Ämter der Stadt übernahmen. Um diese zeitaufwendigen Tätigkeiten verrichten zu könne, waren sie häufig reich oder besaßen einen gewissen Mindestwohlstand. Die Mitglieder der politischen Führungsgruppe besaßen zum Teil soziale Beziehungen zu hohen fürstbischöflichen Beamten, zu Mitgliedern von Führungsgruppen anderer Städte und teilweise zum niederen Adel. Die Familien der Gruppe waren zum Teil durch eine Vielzahl von sozialen Kontakten untereinander verbunden. Diese bestanden teilweise nicht nur zu gerade politisch aktiven Familien, sondern auch zu denen, die früher einmal bzw. in der Folgezeit mit einem Mitglied in wichtigen Ämtern vertreten waren. Obwohl die meisten Inhaber wichtiger Posten aus Familien stammten, die in ihrer Familientradition mehrere, häufig ebenfalls tragende Stadträte vorzuweisen hatten, war der Aufstieg in die Führungsgruppe möglich. Dieser konnte beispielsweise durch Heirat, Studium oder durch Bewährung in Ämtern vollzogen werden. Weiterhin gab es Zuzug aus Führungsgruppen anderer Städte, sowie Wegzug von Bamberger Mitgliedern. Die politische Führungsgruppe des Mittelalters, die aus der gesellschaftlichen Gruppe der Genannten bestand, scheint in den allermeisten Fällen keine Kontinuität bis ins 16. Jahrhundert aufzuweisen, sondern ist wohl teils ausgewandert und teils ausgestorben. Der Bauernaufstand und die Markgrafenfehde bewirkten im Wesentlichen keine dauerhafte Änderung in der Zusammensetzung der politischen Führungsgruppe. Die Säuberung des Rates von Protestanten und vor allem die Hexenverfolgungen und der Dreißigjährige Krieg führten zwar zu einem großen Verlust von Mitgliedern der Gruppe, stellten aber letztlich, da ab Mitte des 17. Jahrhunderts wieder viele Personen aus den vorher politisch tragenden Familien in hohen Posten nachweisbar sind, keinen wirklichen Bruch in der Führungsgruppe der Stadt dar.

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