Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 2,0, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck (Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie), Veranstaltung: Politische Kultur und Medien im Reich des 17. und 18. Jahrhunderts, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Zeitung gehört für uns heute zu jenen zahlreichen alltäglichen Dingen, denen wir über ihren eigentlichen Nutzen hinaus kaum einen Gedanken widmen. Vom Langzeitabonnenten, für den das Zeitunglesen gemeinsam mit dem Frühstück zum Start in den Tag gehört, hin zum sporadischen Konsumenten von Presseerzeugnissen in der Freizeit oder am Wochenende, ein Großteil unserer Gesellschaft gibt sich zumindest ab und an dem vergnüglich-interessanten bis lehrreich-informativen Vergnügen des Studierens von Zeitungen und verwandten Mediengattungen hin. Ähnlich wie beim Radio oder Fernseher, stellen wir uns aber auch beim Medium Zeitung nicht die Frage nach ihrem Ursprung oder ihren Entstehungsbedingungen. Wir nehmen dieses nützliche Informationsmittel allzu selbstverständlich und die Vorstellung, nicht permanent über alles Mögliche informiert zu sein, scheint unserer modernen und überall mit Internet ausgestatteten Gesellschaft schon fast absurd. Doch seit wann besteht für eine breite Masse nun wirklich die Möglichkeit sich mit Hilfe von diversen Medien auf dem Laufenden zu halten? Und in welchem historischen Kontext bzw. nach welchen erfolgten Vorentwicklungen entstand die uns heute so vertraute Zeitung? In welcher äußeren und inneren Form präsentierte sich dieses Informationsmittel den Zeitgenossen? Aus diesen wenigen Fragen wird sogleich ersichtlich, wie viele Unbekannte dieses uns scheinbar so sehr geläufige Printmedium aufwirft. Trotz der Alltäglichkeit, oder vielleicht gerade deswegen, ist das allgemeine Wissen darüber selbst in den direkt betroffenen Berufsgruppen gering. Johannes Weber brachte es provokant auf den Punkt, als er von der Unkenntnis der Journalisten über ihren eigenen Ursprung schrieb. Fairerweise gestand er dabei allerdings aber auch einen Nachholbedarf unter den Historikern ein. In einem Beitrag über die Geschichte der Zeitung darf nämlich ihre eigene problematische Forschungsgeschichte nicht unerwähnt bleiben. Während sich in anderen geisteswissenschaftlichen bzw. historischen Disziplinen das Wissen und die Literatur in einer Geschwindigkeit vervielfältigen, die kaum einen Überblick, geschweige denn eine genaue Rezeption der neuen Erkenntnisse zulässt, will Martin Welke in der Presseforschung momentan eine andere Tendenz erkennen: Die Zwischenkriegszeit konnte wesentlich mehr Veröffentlichungen zur sich damals ausbildenden Zeitungswissenschaft vorweisen, als in den letzten Jahrzehnten verzeichnet wurden. [...]
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