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Die Essenz

Die 25 Botschaften aus den 'Gesprächen mit Gott'

AutorNeale Donald Walsch
VerlagArkana
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl448 Seiten
ISBN9783641141844
FormatePUB
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis11,99 EUR
»Gespräche mit Gott« - die 25 Kernbotschaften auf den Punkt gebracht.
Neale Donald Walsch ist mit seinen »Gesprächen mit Gott« einer der meistgelesenen und beliebtesten Autoren moderner Spiritualität. An diesen Erfolg knüpft er mit seinem neuen Buch an, das auch ein Ergebnis zahlreicher Leserwünsche war: Prägnant und präzise werden die wichtigsten Botschaften aus den sieben Bänden »Gespräche mit Gott« gebündelt.

Warmherzig und mitfühlend ermutigt Walsch uns dazu, unabhängig von unserem Glauben und unserer kulturellen Prägung dem Leben offen und neugierig zu begegnen. Die 25 wichtigsten Antworten aus den »Gesprächen mit Gott«, die auf zentrale Lebensfragen eingehen, bieten dazu eine wunderbare Hilfestellung.

Neale Donald Walsch arbeitete als Journalist und Verleger, war Programmdirektor eines Rundfunksenders sowie Pressesprecher und gründete eine erfolgreiche Werbe- und Marketingfirma. In einer schweren Krise richtete er seine Stimme an Gott. Dadurch erfuhr sein Leben eine entscheidende Wendung. Was er als Ende seines Lebens empfunden hatte, erwies sich als spiritueller Neuanfang. Anschauliches Zeugnis dieser geistigen Öffnung sind die »Gespräche mit Gott«. Heute widmet sich Walsch ganz der Aufgabe, die Botschaften seiner Bücher durch Publikationen, Vorträge und Retreats für spirituelle Erneuerung zu verbreiten. Er gründete die »School of the New Spirituality« und rief die »Group of 1000« ins Leben, eine Non-Profit-Organisation, die weltweit spirituelles Erwachen vorantreibt. Walsch lebt in Ashland, Oregon.

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Leseprobe

3

Manche dieser Botschaften sind glasklar, und manche bedürfen der Klärung. Wahrscheinlich sind sich die meisten von uns darin einig, dass es zum Beispiel nicht nötig sein sollte, um unsere Ressourcen »zu konkurrieren«, geschweige denn »uns deshalb zu bekämpfen«. Hingegen mag uns der Gedanke, dass es »keine Opfer und keine Bösewichter auf der Welt gibt«, einige Schwierigkeiten bereiten, trotz des Zusatzes »spirituell gesehen«.

Wir haben insbesondere spirituell gesehen geglaubt, dass »richtig« und »falsch« wesentliche Bestandteile des kosmischen Plans der Dinge sind – »das Gesetz Gottes«, wenn man so will. Für die meisten Menschen ist eine Welt ohne absolute moralische Prinzipien unvorstellbar. Tatsache ist, dass die meisten Menschen meinen, dass die Welt genau daran krankt, dass es immer weniger moralische Prinzipien zu geben scheint.

Das schafft ein größeres Problem. Viele Menschen scheinen nicht zu wissen, wie sie ihre Existenz führen sollen, wenn ihnen keiner von außen sagt, was sie tun und lassen sollen. Es ist schon schwierig genug, in einer Welt Glück zu finden, in der uns das jemand sagt. Was würden wir erst ohne jegliche Regeln tun? Was würde uns bändigen, wenn es kein Richten, keine Verurteilung und keine Bestrafung gäbe, insbesondere »spirituell gesehen«?

Die erste Schwierigkeit mit dem Material von Gespräche mit Gott und die größte Herausforderung, vor die es uns stellt, besteht also darin, dass es unseren menschlichen moralischen Konstruktionen und Vorstellungen von Gott den Boden entzieht. Die Tatsache, dass diese Konstruktionen und religiösen Dogmen wenig beigetragen haben zum Aufbau einer Welt, die frei ist von Hass, Gewalt und Angst, lassen wir mal beiseite. Ebenso die Tatsache, dass diese moralischen Werte und Lehren über Gott es nicht vermochten, das Leiden zu beseitigen, bittere Armut zu mindern oder auch nur etwas so Einfaches zu bewirken, wie dem Hunger auf dem Planeten ein Ende zu setzen.

Wussten Sie, dass jedes Jahr sechs Millionen Kinder auf der Erde verhungern? Das ist eine Tatsache, keine Polemik.

Wir regen uns schrecklich auf – und sollten es auch tun –, wenn ein Mann mit einem Gewehr 20 Kinder in einer Schule umbringt, und wir sehen zu, wie jede Stunde 684 Kinder verhungern. Wir lassen das so weiterlaufen. Wir können nichts dagegen tun, sagen wir.

Es ist traurig, aber wahr: Wenn es um die Religionen und die daraus hervorgehenden globalen Werte geht, hat sich die Mehrheit der Weltbevölkerung geweigert, das zu tun, was sie in jedem anderen Bereich menschlicher Bestrebungen getan hat. In der Wissenschaft hat sie es unterstützt. In der Medizin und in der Technologie ebenso. Aber wenn es um die Religion geht – den vermutlich wichtigsten Bereich von allen –, hat sie sich aktiv dagegen ausgesprochen.

Und was ist es, was die Menschen in den Bereichen von Wissenschaft, Medizin und Technologie routinemäßig tun, was sie aber störrisch von sich weisen, wenn es um die Religion geht?

Die ursprünglichen Annahmen in Frage stellen.

Wirf die Dinge nicht über den Haufen

Die Menschen auf diesem Planeten haben es nicht gern, wenn alles über den Haufen geworfen wird. Sie wollen nicht, dass jemand an ihre heiligsten Überzeugungen rührt. Auch wenn diese Überzeugungen nachweislich eindeutig falsch sind, oder wenn sie ganz offensichtlich absolut unbrauchbar sind, um die Resultate zu bewirken, für die sich die Menschen einsetzen oder die sie vorhersagen, klammern sie sich doch mit einer eigensinnigen Starrheit an ihre Glaubensvorstellungen und Überzeugungen, die sowohl schockierend als auch entsetzlich ist.

Wussten Sie zum Beispiel, dass laut Untersuchungen über 40 Prozent der Weltbevölkerung ungeachtet der paläontologischen und archäologischen Entdeckungen des letzten Vierteljahrhunderts weiterhin glauben, dass die Welt nicht älter sei als zehntausend Jahre?

Die Leute glauben, was sie wollen oder was sie glauben müssen, um ihre Anschauungen aufrechtzuerhalten. Verblüffend häufig handelt es sich um die Einstellung: »Komm mir nicht mit Fakten.«

Nirgendwo zeigt sich das deutlicher als im Bereich der Religion.

Wir wissen, was wir über Gott wissen, und wir wollen nichts anderes hören. Dafür gibt es einen sehr gewichtigen Grund. Unsere Vorstellungen von Gott bilden das Fundament unseres gesamten Verständnisses vom Leben. Das gilt auch für jene, die gar nicht an Gott glauben.

Ob es nun »Gläubige« oder »Nichtgläubige« sind – ihr Denken über und ihre Vorstellungen von Gott schaffen eine Grundlage, auf der viele Menschen ihren gesamten Moralkodex aufbauen. So lässt sich leicht verstehen, dass neue Gedanken, neue Ideen, neue Vorstellungen über Gott von den meisten nicht so locker willkommen geheißen oder enthusiastisch aufgenommen werden.

Eine Neue Wahrheit über Gott wäre – für Agnostiker, Atheisten und Anhänger gleichermaßen – der größte »Über-den-Haufen-Werfer« aller Zeiten.

Gegen die Fensterscheibe prallen

Da die meisten Menschen ihre religiösen Überzeugungen unangetastet lassen wollen, beharren wir nun darauf, unser Leben im ersten Viertel des 21. Jahrhunderts mit spirituellen Werkzeugen aus dem 1. Jahrhundert aufzubauen.

In der Medizin wäre das vergleichbar mit dem Versuch, eine Operation mit einem sehr spitzen Stock durchzuführen. In der Technologie mit dem Versuch, mit einem durch einen Feuerstein erzeugten Funken eine Rakete zu zünden und auf den Mond zu schicken. Und im Bereich der Wissenschaft mit dem Versuch, in einer Höhle im Lichtschein eines kleinen Feuerchens ein Experiment durchzuführen.

Dennoch könnte es sinnvoll sein, unsere religiösen Überzeugungen unangetastet zu lassen, wenn diese Werkzeuge effektiv funktionierten. Doch es ist uns noch nicht einmal gestattet zu fragen, ob sie es tun. Das Problem sind nicht die Werkzeuge, sagen wir uns, das Problem ist, dass wir sie nicht benutzen.

Doch der scharfe Beobachter erkennt, dass das Problem im genauen Gegenteil zu finden ist. Das Problem ist, dass wir sie benutzen. Und wir setzen sie gegeneinander ein.

So haben sich die Werkzeuge unserer alten Religionen für das Erschaffen einer Welt, in der für alle genug da ist und in der für alle Friede und Harmonie und Würde herrschen, als (milde ausgedrückt) untauglich erwiesen.

Was läuft hier schief?

Das ist die Frage, die wir nicht stellen sollen. Wir sollen immer weiter das machen, was wir immer gemacht haben, und erwarten, dass wir ein anderes Resultat erzielen. (Und das ist natürlich die Definition von Wahnsinn.)

So wie Fliegen gegen eine Fensterscheibe prallen, stoßen wir mit dem Kopf immer wieder gegen das, was wir nicht sehen – oder in diesem Fall, uns weigern zu sehen: Dass an unseren Glaubensvorstellungen über Gott und das Leben etwas fundamental fehlerhaft sein muss, denn sonst wären wir in unserer gesellschaftlichen und spirituellen Entwicklung schon längst weit über unseren jetzigen Stand hinaus.

Wir würden nicht auf einem Planeten leben, auf dem sich die Leute gegenseitig umbringen, um ihre Meinungsverschiedenheiten zu lösen.

Wir würden nicht auf einem Planeten leben, auf dem Millionen Menschen Hungers sterben, während jeden Tag so viele Lebensmittel in den Müll geworfen werden, dass sich damit die Hälfte der Bevölkerung ernähren ließe.

Wir würden nicht auf einem Planeten leben, auf dem 5 Prozent der Gesamtbevölkerung 95 Prozent des Reichtums und der Ressourcen in den Händen haben oder kontrollieren – und das für vollkommen in Ordnung halten.

Wir würden nicht auf einem Planeten leben, auf dem die meisten Menschen die Haltung »Jeder für sich allein« der Einstellung »Alle für einen und einer für alle« vorziehen.

Was sind wir bereit zu tun?

Und doch leben wir auf einem solchen Planeten. Also stellt sich die Frage: Sind wir tatsächlich gewillt, das alles so weiter zu betreiben?

Sind wir gewillt, einfach so weiterzumachen wie bisher, unseren Kindern und Kindeskindern eine Welt zu hinterlassen, die zwar die Rätsel der menschlichen Genome entschlüsseln, nicht aber die Liebe im menschlichen Herzen freisetzen kann?

Wir sagen, dass wir das nicht wollen. Wir sagen, dass wir ein besseres Leben haben und für unsere Nachkommen ein besseres Leben herbeiführen wollen, aber was sind wir bereit, dafür zu tun?

Sind wir gewillt, das Allertapferste zu unternehmen? Sind wir gewillt, unsere heiligsten Überzeugungen anzufechten? Sind wir gewillt, die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, dass es da etwas geben könnte, das wir in Bezug auf Gott und das Leben nicht vollkommen verstehen – und das alles verändern würde, wenn wir es verstehen würden?

Sind wir gewillt, im Rahmen der Menschheitsgeschichte neue Ideen in Betracht zu ziehen – zumindest zu erkunden –, neue Gedanken, neue Konstruktionen? Können wir wenigstens die Möglichkeiten solcher neuen Ideen erforschen, auch wenn sie oberflächlich betrachtet dem, was wir über Gott und das Leben bereits zu wissen glauben, zu widersprechen scheinen? Müssen wir jedes neue Konzept, jede neue Hypothese sofort abtun, bloß weil sie nicht mit der Geschichte in Einklang stehen, die wir uns jahrhunderte- und jahrtausendelang erzählt haben?

Nein. Das müssen wir nicht. Eine Zivilisation, die Fortschritte zu machen hofft, kann sich das...

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