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Die Figuren in Franz Kafkas Erzählung 'Die Verwandlung' und ihre Beziehungen untereinander als Spiegelbild der kleinbürgerlichen Gesellschaft

AutorDiego De Filippi
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2005
Seitenanzahl60 Seiten
ISBN9783638424042
FormatPDF/ePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis16,99 EUR
Examensarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Universität Karlsruhe (TH) (Institut für Literaturwissenschaft), Veranstaltung: keine, 71 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Eine der größten Schwierigkeiten, die sich bei der Deutung zu Franz Kafkas Erzählung Die Verwandlung immer wieder für die Interpreten ergab, war die Frage nach dem Grund für die Verwandlung des Protagonisten Gregor Samsa in ein 'ungeheures Ungeziefer'. Wenn man diese aber erst mal als fiktionales Element akzeptiert, dann erübrigt sich auch der Zwang, sie innerhalb der Erzählung logisch zu erklären. Die Geschichte kann man dann auch als gedankliches Experiment verstehen, das auf die Frage Antwort zu geben versucht, wie eine typisch kleinbürgerliche Familie reagieren würde, wenn sich eines ihrer Mitglieder in ein Ungeziefer verwandelte. Trotz ihres fiktionalen Charakters verweist die Erzählung auf reale Mechanismen der Gewalt, der Entfremdung und der Verdrängung, nach denen die kapitalistisch-kleinbürgerliche Gesellschaft in der Realität funktioniert. So lassen sich an den Figuren der Erzählung bestimmte typische Verhaltensmuster beobachten, die zur Ausgrenzung Gregors, sowie zum Erhalt der kleinbürgerlichen Ordnung führen. Der Vater repräsentiert hier die konservative Kraft des Patriarchen, dessen Macht innerhalb der Familie die Grundlage, auf der sie einst aufgebaut wurde, schon verloren hat. Die Mutter dagegen ist diejenige, die sich fügt. Ihrer Schwäche entspricht eine zwischenmenschliche Sensibilität, die sie aber nicht durchzusetzen vermag. Bei ihr wirken die Verdrängungsmechanismen am stärksten. In Grete sehen wir eine sich heranbildende Macht. Ausgehend von ihrer ehemaligen Außenseiterposition erarbeitet sie sich ihre Autorität, ohne die kleinbürgerliche Ordnung, in deren Schutz sie gedeiht, zu verlassen. Gregor ist das Gegenbild dazu und zeichnet sich in erster Linie durch seine Passivität aus. Er glaubt, durch das Zurechtdefinieren dessen, was sein sollte, auf die Realität Einfluss üben zu können. Zu den Familienmitgliedern kommen noch Nebenfiguren, die bestimmte Eigenschaften der Samsas zutage bringen oder diese karikieren. So bilden die drei Zimmerherren ein Gegenbild zu Gregor und zeigen gleichzeitig die Welt, aus der er kommt. Zudem zeigt sich die unterwürfige Seite der Familie im Verhalten ihnen gegenüber. Ähnlich fördert der Prokurist das nach außen hin um Maskierung bemühte Auftreten des Vaters sowie Gregors bisherige Abhängigkeit vom Beruf zutage. Zu guter Letzt ist die Bedienerin, welche die Realität unverblümt darstellt, ein Spiegel, welcher der Familie vorgehalten wird.

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