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Die Fraser-Honneth Kontroverse: Konkurrierende oder komplementäre Gerechtigkeitstheorien?

AutorNadia Zeltzer
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2006
Seitenanzahl22 Seiten
ISBN9783638452380
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis10,99 EUR
Fachbuch aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,3, Freie Universität Berlin (Otto-Suhr-Institut), Veranstaltung: HS 15333, 22 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Nancy Fraser und Axel Honneth stellen in der Monographie Umverteilung oder Anerkennung? Eine politisch-philosophische Kontroverse,zwei verschiedene Gerechtigkeitstheorien vor. Obwohl die Autoren die Unvereinbarkeit der beiden Konzepte untermalen, werde ich in diesem Aufsatz zeigen, dass diese Theorien auch als komplementäre Theorien verstanden werden können. Nachdem ich die Züge des 'Statusmodells der Anerkennung' Frasers und der Theorie der Möglichkeit der Entwicklung einer 'intakten Identität' Honneths kurz skizziert habe, werde ich ihre jeweilige Gültigkeit empirisch am Modell der 'Zwei-Verdiener-Familie', im Rahmen des europäische-verbindlichen-Gender-Mainstreaming, überprüfen. Anhand dieser Ergebnisse werde ich zeigen, warum keines der Gerechtigkeitsmodelle die vollständige Dimension der geschlechtlichen Ungerechtigkeit erfasst. Darüber hinaus werde ich zeigen, wie sich die Gerechtigkeitstheorien Frasers und Honneths vereinbaren lassen. I. Die Fraser-Honneth Kontroverse 1. Darstellung der Theorie der Gerechtigkeit Nancy Frasers Nancy Fraser kritisiert in ihrem Aufsatz: 'Soziale Gerechtigkeit im Zeitalter der Identitätspolitik, Umverteilung, Anerkennung und Beteiligung', die 'verkürzte Gerechtigkeit'. Ihrer Auffassung nach, leiden benachteiligte Gruppierungen sowohl unter ökonomischer Benachteiligung wie auch unter mangelnder Anerkennung, und es sind dies die primären Arten der Ungerechtigkeit des gleichen Ursprungs. Die ökonomische Umverteilung hat einen Klassencharakter, die kulturelle Anerkennung der Differenz hingegen einen Statuscharakter. Die demokratische androzentrische Gesellschaft, Produkt der Moralphilosophie der Aufklärung, versteht Anerkennung als Angelegenheit der 'Selbstverwirklichung', als kulturell und historisch geprägt und nicht als Angelegenheit des universellen verbindlichen Rechts. Durch institutionalisierte kulturelle Wertmuster werden benachteiligte Gruppierungen aufgrund mangelnder Anerkennung, daran gehindert, gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben zu partizipieren.

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