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Die Ganerbschaft - Produkt einer typisch spätmittelalterlichen Familienpolitik

AutorJacqueline Turpel
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2011
Seitenanzahl22 Seiten
ISBN9783640815678
FormatePUB/PDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis15,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 2,3, Universität Trier, Veranstaltung: Burg und Herrschaft im Mittelalter, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Burg im mittelalterlichen deutschen Reich erfüllt mehrere Rollen gleichzeitig: sie ist militärischer Stützpunkt, Wohn- und Lebensbereich, Verteidigungsanlage, Wirtschaftsraum und Mittelpunkt der territorialen Herrschaft. Zudem darf man das sehr enge Verhältnis zwischen Burg und Herrschaft nicht unberücksichtigt lassen, welches besonders ausführlich von der Forschung behandelt wird. Es soll jedoch keinesfalls der Anschein eines flächendeckend heterogenen Herrschaftsbereiches und einer uniformen Burgenlandschaft erweckt werden. Unter den zahlreichen Variationen, die eine Burg hinsichtlich ihres Rechtsstatuses, ihres Zweckes oder ihrer geographischen Lage, erfahren kann, befinden sich Burgenformen, die bis jetzt nur spärlich von der Forschung in Augenschein genommen wurden. Zu ihnen zählt die Ganerbenburg, die vor allem durch ihre eigentümliche Bauweise und ihre besondere Sukzessionsregelung auffällt und eine teilweise sehr hohe Zahl an Miterben besitzen kann. Nur wenige Wissenschaftler beschäftigen sich ausführlicher mit dem Phänomen der Ganerbenburg. Zu nennen ist Friedrich Alsdorf, der das Thema von der rechtshistorischen Seite her betrachtet, sowie Henning Becker, der auf familiensoziologischer Basis sehr umfangreich und detailgetreu gearbeitet hat. Des Weiteren können noch die Aufsätze von Joachim Zeune oder Jens Friedhoff in Betracht gezogen werden, die sich jedoch mit ihren Ausführungen fast ausschließlich auf einzelne Burgen beschränken. Allgemein gesehen ist die Forschungslage eher spärlich und besticht hauptsächlich durch ihre thematischen Überschneidungen. Zielsetzung dieser Arbeit ist es die Frage nach dem Repräsentativen einer Ganerbschaft für die Lage und Entwicklung des niederen Adels und der Ritterbünde im Spätmittelalter anhand einzelner Themengebiete zu erörtern. Mit dieser Vorgehensweise wird beabsichtigt die 'Formenvielfalt und Komplexität' einer Ganerbschaft an konkreten Beispielen zu verdeutlichen um sie als typische Familienform mittelalterlicher Zusammenschlüsse zu definieren. Zunächst soll einleitend auf die Entstehungsgründe einer solchen Ganerbenburg eingegangen werden. Welches sind die Voraussetzungen innerhalb des Reiches und inwieweit verweisen sie auf die wirtschaftliche und soziale Lage des Adels im Spätmittelalter?

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