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Die Grund- und Menschenrechte in der deutschen Staatslehre des 19. Jahrhunderts.

AutorRüdiger Suppé
VerlagDuncker & Humblot GmbH
Erscheinungsjahr2011
ReiheSchriften zur Verfassungsgeschichte 71
Seitenanzahl322 Seiten
ISBN9783428511105
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis79,90 EUR
Die Staatsrechtswissenschaft der Bundesrepublik Deutschland war längst zu einer Grundrechtswissenschaft geworden, bevor man sich Anfang der 80er Jahre der Geschichte der Grund- und Menschenrechte zuzuwenden begann. Insbesondere ihr Schicksal im 'langen 19. Jahrhundert' zwischen 1789 und 1914 harrte noch der Erforschung. Speziell der Versuch eines dogmengeschichtlich orientierten Gesamtüberblicks stand bislang aus. Rüdiger Suppé unternimmt es, diese Lücke zu schließen. Der Autor entwirft ein Bild der Grund- und Menschenrechte in der deutschen Staatsrechtslehre vom klassischen Naturrecht bis zur Erstarrung der Grundrechtsdogmatik am Vorabend des I. Weltkriegs. Neben einer Fülle von Einzelheiten - es werden die Ansichten von über 30 einschlägigen Autoren untersucht - arbeitet Suppé die klaren Linien der rechtsdogmatischen Positionen heraus und fasst die gewonnenen Erkenntnisse zusammen. Das Resultat ist eine gut lesbare, anregende Lektüre, in der trotz der Fülle der Details die Zwangsläufigkeit der Entwicklung als Ganzes präsent bleibt. Ein signifikanter Beitrag für die historische Grundrechtswissenschaft sowie die moderne Grundrechtsforschung.

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Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis6
Einleitung12
A. Exposé des Themas und Problemskizzierung12
I. Zeitmatrix12
II. Das wechselnde Grundrechtsverständnis13
III. Thematische Eingrenzung auf die Grundrechtsdogmatik19
IV. Beschränkung auf die Rechtswissenschaften20
B. Begriffsbestimmung21
I. Menschenrechte21
II. Grundrechte22
III. Staatsbürgerrechte23
1. Teil: Die Frühgeschichte der Grundrechte24
A. Das klassische Naturrecht24
B. Der Freiheitsbegriff im klassischen Naturrecht25
I. Die libertas naturalis26
II. Die libertas civilis28
III. Die salus publica als Staatszweck30
IV. Schlußfolgerung32
C. Grund- und Menschenrechte sowie deren geistesgeschichtliche Vorläufer in der Rechtsliteratur Deutschlands an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert33
I. Der Freiheitsbegriff am Ende des 18. Jahrhunderts33
1. Argumentationsverschiebungen innerhalb des etablierten Vernunftrechtssystems33
2. Argumentationsänderung im zeitlichen Umfeld der französischen Revolution35
II. Freiheitsrechte als Parameter der Gesellschaftsreform38
III. Kant39
1. Einleitung39
2. Die anthroplogisch motivierte Infragestellung des Felicitas-Staates40
3. Die Selbstzweckhaftigkeit des Menschen und die Konzeption angeborener Freiheit und Gleichheit42
4. Der Rechtsstaat44
5. Idealität und Realität46
6. Wirksamkeitseinschränkung der Grundrechte47
7. Versuch eines Vergleichs zwischen der französischen Deklaration 1989/91 und Kants Rechtslehre48
D. Zusammenfassung und Ausblick50
2. Teil: Die Freiheitsrechtsentwicklung im Kontext der französischen Revolution sowie im napoleonischen Deutschland51
A. Die Verarbeitung der Erklärung der Menschenrechte in der spätaufgeklärten Gesellschaft51
I. Friedrich Gentz52
II. Ernst Ferdinand Klein55
III. Erste Rückschläge der Freiheitsidee57
B. Staatliches Reformwerk in Preußen und Österreich: Die einfachgesetzliche Verwirklichung der herrschaftsirrelevanten Freiheitssphäre58
I. Preußen58
1. Die preußischen Kodifikationen58
2. Carl Gottlieb Svarez62
3. Die preußischen Reformen65
II. Österreich67
III. Schlußfolgerungen68
C. Grundrechtsdeklarationen in den Rheinbundstaaten und erste wissenschaftliche Bearbeitungen69
I. Deutungskontext der Rheinbundverfassungen69
II. Erste wissenschaftliche Bearbeitungen: Klüber und Behr71
3. Teil: Der Wiener Kongreß74
A. Politische Fundamente des Metternichschen Systems in der Deutschen Bundesakte und der Wiener Schlußakte74
I. Implikation der Restaurationsideologie auf die Verfassungsgebung nach 1814/1574
II. Bestimmungen der Bundesakte und der Wiener Schlußakte77
III. Preußische Alternativentwürfe79
B. Zusammenfassung79
4. Teil: Freiheitsrechtspublizistik im Vormärz81
A. Einleitung – die verfassungstheoretische und -politische Matrix der Freiheitsrechte im Vormärz81
B. Methodologische Vorüberlegungen84
C. Die einzelnen Gruppierungen85
I. Das Naturrecht85
1. Die liberalen Vertragstheoretiker – Einleitung85
2. Die liberalen Vertragstheoretiker – einzelne Autoren87
a) Johann Christoph v. Aretin87
b) Carl v. Rotteck91
aa) Der Gesellschaftsvertrag92
bb) Die Freiheitsrechtslehre93
(1) Die vorstaatlichen Rechte93
(2) Die staatsgesellschaftlichen Rechte94
cc) Die rechtlichen Fundamentalprinzipien95
dd) Die Verfassungslehre96
ee) Zusammenfassung und Schlußfolgerung96
c) Paul Pfizer97
aa) Die Freiheitsrechte98
bb) Das Gleichheitsrecht100
3. Der Kompromißliberalismus – Karl Heinrich Ludwig Pölitz101
4. Das demokratische Naturrecht104
II. Die römische Rechtsschule – Carl Friedrich v. Savigny107
III. Die hegelianische Staatsphilosophie109
IV. Die menschliche Freiheit im konstitutionellen Staat114
1. Einleitung114
2. Robert v. Mohl115
V. Die sittlich-organische Staatslehre123
1. Einleitung123
2. Die Freiheitsrechtsanlyse in der sittlich-organischen Staatslehre – Einleitung126
3. Die Freiheitsrechtsanalyse in der sittlich-organischen Staatslehre – einzelne Autoren129
a) Heinrich Albert Zachariä129
b) Heinrich Zoepfl134
c) Friedrich Schmitthenner137
VI. Die Freiheitsrechte gegenüber dem monarchischen Prinzip142
1. Einleitung142
2. Friedrich Julius Stahl144
D. Die fraktionsübergreifenden Gemeinsamkeiten und Zusammenfassung149
5. Teil: Menschenrechte, Sozialismus und Frühkommunismus154
A. Die Menschenrechte und die frühsozialistische Rechtslehre154
I. Einleitung154
1. Der naturrechtliche Gleichheitsbegriff und seine Fortentwicklung zum bürgerlichen Gleichheitsbegriff155
2. Der frühsozialistische Gleichheitsbegriff161
3. Johann Gottlieb Fichte163
a) Methodologische Vorbemerkung163
b) Der totale Sozialstaat163
II. Weiterleitung des naturrechtlichen Gleichheitspostulats in das vormärzliche Deutschland169
B. Der theoretische Sozialismus außerhalb der Staatslehre174
I. Einleitung174
II. Karl Marx und Friedrich Engels176
1. Die Kritik des bürgerlichen Freiheitsbegriffs177
2. Die Kritik des bürgerlichen Gleichheitsbegriffs180
3. Die Voraussetzungen sozialistischer Freiheit und Gleichheit181
III. Ferdinand Lassalle184
IV. Die sozialistische Grundrechtskonzeption im Spiegel der Staatsrechtslehre185
V. Ergebnis186
6. Teil: Die bürgerliche Revolution von 1848 und die Grundrechte des deutschen Volkes188
A. Einleitung188
B. Die Wirkgrunddebatte192
C. Rechtstechnische Erfassung der Grundrechte199
D. Das Maß an Konkretisierung202
E. Der Begriff203
F. Zusammenfassung204
7. Teil: Der Nachmärz206
A. Einleitung206
B. Einzelne Autoren210
I. Hermann Schulze210
II. Johann Caspar Bluntschli216
III. Joseph von Held222
IV. Ludwig v. Rönne226
8. Teil: Die positivistische Wende: Carl Friedrich von Gerber229
A. Vorbemerkung229
B. Gerbers wissenschaftliche Axiome230
C. Öffentliches Recht als Willensmacht233
D. Grundrechte als Volksrechte235
E. Grundrechte als Grundlage der subjektiv-öffentlichen Rechte238
F. Ergebnis240
G. Max von Seydel241
9. Teil: Die Grundrechtslehre im Reichsstaatsrecht243
A. Einleitung243
B. Dogmatische Hauptfragen246
I. Konsequenzen des staatsrechtlichen Positivismus246
II. Stabilisierungsfunktion des Positivismus250
III. Ersatzfunktion des Vorbehalts des Gesetzes250
IV. Subordination als Inhalt des staatsbürgerlichen Status253
V. Das subjektiv-öffentliche Recht256
VI. Mängel und Stärken der Praxis259
VII. Zusammenfassung260
C. Die Grundrechte als objektives Recht261
I. Einzelne Autoren261
1. Paul Laband (1838–1918)261
2. Conrad Bornhak264
3. Philipp Zorn269
II. Die Grundrechte als Objekt der Verwaltungsrechtslehre274
1. Vorbemerkung274
2. Otto Mueller – Otto Mayer275
III. Zusammenfassung278
D. Die Grundrechte als subjektives Recht279
I. Einleitung279
II. Einzelne Autoren281
1. Georg Meyer281
2. Otto v. Sarwey282
3. Gerhard Anschütz286
4. Otto von Gierke290
E. Die dogmatische Verselbständigung der subjektiv-öffentlichen Rechte: Georg Jellinek295
F. Epilog: Am Vorabend des Ersten Weltkrieges – Kompilation und Erstarrung der Grundrechtslehre301
Zusammenfassung und Ergebnis305
Literaturverzeichnis310
I. Primärliteratur310
II. Sekundärliteratur317

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