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Die Machtverhältnisse in der Tonträgerindustrie und deren mögliche Verschiebung durch die Digitalisierung

Eine sozioökonomische Betrachtung

AutorJulia Schnabel
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl81 Seiten
ISBN9783668062085
FormatePUB/PDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis36,99 EUR
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Medienökonomie, -management, Note: 2,0, Bauhaus-Universität Weimar, Sprache: Deutsch, Abstract: Als zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Erfindung des Radios den ersten großen Umbruch im Machtgefüge der Musikindustrie einleitete, reagierten die damaligen Machtakteure so, wie es sich auch bei den nachfolgenden Machtumbrüchen beobachten lässt. Damals lag der größte Anteil der Macht bei den Musikverlagen, die diese als Inhaber der Druck- und Aufführungsrechte ihrer Künstler sowohl auf den Künstler (durch vertragliche Einschränkungen) als auch auf den Konsumenten (durch ein eingeschränktes Musikangebot) ausübten. Musiker traten auf, wo man ihnen vor- schrieb, dass sie auftreten sollen. So lag in Konzertbesuchen die einzige Möglichkeit für Musikliebhaber, Musik zu konsumieren. Die Verbreitung von Radiostationen befreite die Musik, ihre Hörer und Urheber von einigen Einschränkungen der Machtakteure, deren erste Reaktion auf diese Entwicklung Ignoranz war. Der oligopolistische Charakter des Musikmarktes bot den einzelnen etablierten Marktteilnehmern Sicherheit in Form von Markteintrittsbarrieren und den Luxus einer überschaubaren Zahl marktinterner Konkurrenten. Eine Erfindung wie das Radio erschien ihnen nicht als potenzielle Gefahr und noch weniger als ursächliche Grundlage, aus welcher ernst zu nehmende neue Marktteilnehmer resultieren ko?nnten. Diese Fehleinschätzung wurde sichtbar, als die Umsatzzahlen der Live- Einnahmen zurückgingen, da der Musikkonsum über das Radio den Konsumenten sowohl zeitlich als auch örtlich und finanziell weniger band. Die Erfindung des Radios war ein neuer Machtfaktor, der die Musikindustrie unvorbereitet, aber nicht überraschend traf und die erste große Krise zur Folge hatte. Aus dieser Systemstörung resultierte eine Verschiebung und Umverteilung der Machtverhältnisse, welche die etablierten Marktakteure zu einer Reaktion zwang. Nach ersten Versuchen, die Bedrohung zu bekämpfen, resignierten die Musikverlage und stabilisierten das System wieder, indem sie mit den Radiostationen kooperierten, den Störfaktor in ihr eigenes System integrierten und so ihre Vormachtstellung wieder festigen konnten. Ähnliche Vorgänge konnte man im Laufe der jungen Geschichte der Musikindustrie schon wiederholt beobachten. In meiner Bachelorarbeit möchte ich eben diese Vorgänge strukturiert aufzeigen und eine sozioökonomische Betrachtung der aktuellen Machtverhältnisse in der Musikindustrie und deren mögliche Verschiebung durch die fortschreitende Digitalisierung anstellen.

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