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Die Polygynie im Mittelalter aus wissenschaftsgeschichtlicher Perspektive

AutorLilli Richert
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2004
Seitenanzahl19 Seiten
ISBN9783638253871
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis13,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1, Universität Bielefeld (Geschichteswissenschaften), Veranstaltung: Seminar: Verwandschaft. Zur Geschichte einer Denkform im Mittelalter, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Thema dieser Hausarbeit ist die Polygynie im Mittelalter aus wissenschaftsgeschichtlicher Perspektive. Mit der Polygynie im Mittelalter rückt ein Gegenstand ins Blickfeld, der vor allem nach den Thesen Jack Goodys von Bedeutung ist. 'Um zu wachsen und zu überleben, musste die Kirche Besitz anhäufen, und das hieß: die Kontrolle darüber erreichen, wie Besitz von einer Generation an die nächste übertragen wurde. Da die Verteilung des Besitzes zwischen den Generationen verknüpft ist mit den Heiratsmustern und der Legitimität von Kindern, musste die Kirche darüber Macht gewinnen, um die Erbschaftsstrategie beeinflussen zu können'1. Einer der Bereiche, in welche die Kirche eingriff, ist laut Goody die Polygynie. Auf Grund des Zurückdrängens der Polygynie durch die Kirche wurde eine der Möglichkeiten legitime Erben einzusetzen, zunichte gemacht. Die Kirche erhöhte somit ihre Chancen, dass ihr das Erbe zufiel. Goodys Überlegungen werden zwar als monokausale Deutungen2 kritisiert, dies soll jedoch nicht von einer eingehenden Überprüfung der These abhalten. Der von Goody angegebene Grund, die Besitzakkumulation der Kirche, ist zwar einseitig, doch baut er auf einer Grundlage, nämlich, dass die Kirche die Polygynie verdrängt haben soll. Dieser Grundlage soll mit dieser Arbeit nachgegangen werden. Dabei ist nicht nur ein gegenwärtiger Standpunkt der Wissenschaft zur Polygynie im Mittelalter von Interesse. Es stellt sich die Frage, wie von der deutschen Forschung ausgehend die Polygynie diskutiert wurde, um eventuelle Anknüpfungspunkte für die These Goodys zu finden. Die wissenschaftsgeschichtliche Perspektive ist notwendig, um gewissermaßen als Standortbestimmung darzustellen, in welcher Form die Polygynie bisher betrachtet wurde. Von dieser Perspektive aus können dann Überlegungen angestellt werden, wie sicher die Grundlage von Goodys Argumentation ist oder in welche Richtung weitere Forschungen erfolgen müssten.

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