Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Deutsch - Pädagogik, Didaktik, Sprachwissenschaft, Note: 1.0, Pädagogische Hochschule Ludwigsburg (Fakultät II: Institut für Sprachen), Sprache: Deutsch, Abstract: Ein Hauptgrund für abgelehnte Bewerbungen sind die mangelnden Rechtschreibkenntnisse der Schulabgänger. 'Wer mit dem Einstellungsgespräch einen fehlerhaften Lebenslauf abliefert und danach noch einen rechtschreibfehlerhaften schriftlichen Test, disquali-fiziert sich selbst.' (Scheuringer 1996, S. 13). Das liest und hört man immer wieder. Da die Vermittlung von sicheren Rechtschreibfähigkeiten eine wichtige Aufgabe des Deutschunterrichts ist, wird meistens den Lehrern die Schuld für eine schlechte Rechtschreibung zugewiesen. Aber sollte nicht auch die Didaktik, nach der die Lehrer unterrichten, beleuchtet werden? Und dann gibt es da noch die Rechtschreibreform (1996) sowie eine Reform der Reform (2006). Vielleicht sind ja viele Beteiligte auch durch diesen Umstand verunsichert? Gibt es einen Weg, um dem Mangel ein Ende zu bereiten? Sicherlich sind diese Fragen nicht oder nur sehr schwierig zu be-antworten, aber wenn die Rechtschreibkenntnisse der Schulabgänger bemängelt werden, so ist ein 'Nachdenken über eine Optimierung des Schrifterwerbs höchst aktuell' (Röber-Siekmeyer 1999, S. 9) und unbedingt notwendig. Ein großes Problemfeld im Bereich der Orthographie ist die satzinterne Groß-Klein-Schreibung . Fehleruntersuchungen zeigen, dass im 3. und 4. Schuljahr der Grundschule jeder vierte Recht-schreibfehler aus dem Bereich der GKS stamme (vgl. Menzel 1985, S. 10), in den mittleren und oberen Klassen betrage der Fehleranteil an der GKS etwa ein Sechstel (vgl. Küttel 2003, S. 384). Da die GKS ein sehr weites Feld umfasst, beschränke ich mich in dieser Arbeit auf die satzinter-ne Großschreibung von Substantiven sowie Substantivierungen , da diese an Lernende die größ-ten Herausforderungen stellen und gehe nicht näher auf Großschreibungen von Satzanfängen, Anredepronomina oder Eigennamen ein. Um der Problematik der GKS auf den Grund zu gehen, wird nachfolgend zunächst die Vermitt-lung der Regeln zur GKS dargestellt, wie sie seit jeher in der Schule mit dem Duden als allge-meiner Norm gelehrt wird. Daran anschließend wird ein alternativer Ansatz vorgestellt, der die GKS weniger morphologisch-lexikalisch zu vermitteln versucht, als vielmehr eine syntaktische Markierung ins Zentrum rückt. Parallel zu der Gegenüberstellung arbeite ich die jeweiligen Vorteile beziehungsweise Kritik-punkte der Vermittlungsansätze heraus.
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