Die Aszendenten des Widders
Das Zeichen des Aszendenten repräsentiert das erste Haus und spiegelt die Persönlichkeit wider.
Astronomisch gesehen gibt das Sonnenzeichen die Position der Sonne im Geburtsmonat an, der Aszendent die Position der Sonne am Tag und zur Stunde der Geburt. Durch die Aszendenten ist es möglich, das Zeichen, zu dem sie jeweils gehören, differenziert zu sehen, das heißt, die Wirklichkeit durch eine andere Facette wahrzunehmen.
In diesem Sinn ist der Aszendent ein Vergrößerungsspiegel, durch dessen Prisma man sich sieht und gesehen wird.
Wenn Sie das Zeichen Ihres Aszendenten noch nicht kennen, lassen Sie es sich am besten durch einen astrologischen Computer ausrechnen.
1. Widder – Aszendent Widder
Ein Widder »im Quadrat«. Aufbrausend und eigenwillig, ist er schwer zu lenken und im Zaum zu halten. Er ist egozentrisch, nimmt nichts ernst, widerspricht ständig, entscheidet über alles, und das immer sofort, aber nicht definitiv. Denn letzten Endes ist er sehr unschlüssig und will eigentlich nichts anderes, als sich seiner Umgebung anzupassen, benimmt sich dabei aber so, daß man ihn für den größten Einzelgänger und selbständigsten Menschen hält, den es je gegeben hat – ein schwerer Irrtum, den der Widder übrigens häufig als Ungerechtigkeit erlebt.
Die Frauen benehmen sich in dieser Hinsicht viel »mannhafter« und zeigen sich viel verstandesbetonter. Die Männer verbergen ihre Schwäche nur schlecht; sie träumen zwar von einer vollkommenen Vereinigung mit jemand Gleichgesinntem, verbringen aber nicht wenig Zeit damit, gegen alle und alles zu opponieren.
2. Widder – Aszendent Stier
Eine ruhigere Wesensart, weniger explosiv und weniger alles niederwalzend als die typischen Widder. Dem Wollen folgen meist konkrete Auswirkungen. Die in dieser Konstellation Geborenen können besser eine Verbindung zwischen Denken und Handeln herstellen, auch auf längere Dauer. Sie schätzen das Erworbene, ihr Haus, schöne Dinge. Sie lieben ihre Freunde und nächtelange Diskussionen über gemeinsame Pläne. Sie sind kraftvoll, künstlerisch begabt und gute Arbeiter, dabei aber empfindlich und spitzfindig.
Ihr Gefühlsleben regiert sie, im Guten wie im Schlechten, und macht sie letztlich sehr verwundbar und großen Gefühlserschütterungen unterworfen, die ihre innere Landschaft sehr schnell verändern. Einmal lachen sie, dann weinen sie, auf intensive Freude folgt tiefe Depression, und so reiben sie sich auf und können ihren Elan der Gefühle nicht mehr mit solchem Enthusiasmus und Vertrauen ausleben. Zweifel befällt sie, mit das Schlimmste, was ihnen passieren kann. Sie möchten so sehr, daß alles klar, ordentlich und einfach ist (sogar simpel) – aber sie müssen eben lernen zu akzeptieren, daß sie manchmal auch gegen den Strich gebürstet werden.
3. Widder – Aszendent Zwillinge
Achtung, hier kommen die Rambos – aber sehr zerbrechlich! Sensibel, lebendig, intelligent (sehr intelligent!), verstandesbetont, äußerst kreativ und phantasievoll, aber auch genauso instabil, aufgeregt, fahrig und von chronischer Nervosität. Physisch wie emotionell brauchen sie ständig Publikum als Spiegel, damit sie sich schön, stark, unschlagbar fühlen und dem gegenüber sie ihre Rolle als unbesiegbarer, aufrechter, gerechter – wenn nicht gar richtender – und unternehmender Indiana Jones spielen können. Ausgelassen und charmant, sind sie die Verkörperung der Lebensfreude. Der Humor ist ihre Waffe, und sie sind immer bereit, die besten, positiven und lebensvollen Seiten der Menschen und Dinge zu sehen.
Doch das kann sich auch in Zynismus verwandeln, denn das Leben ist nicht so klar wie ihr Geist, und sie sind zu intelligent, um nicht die Kehrseite der Dinge zu sehen. So schleppen sie einen Bodensatz enttäuschter Klarsichtigkeit mit sich herum, eine Klarheit des Geistes, der sie auch nicht durch ihre Lebensfreude entkommen können. Dies gilt vor allem für die weiblichen Widder, die großartige Frauen sind, ein klein wenig naiv, sehr fein und boshaft – aber im Grund äußerst zerbrechlich. Die in diesen Zeichen Geborenen funktionieren vor allem, wenn die Umgebung ihnen Grenzen und genaue Schranken setzt und sie sich um das tägliche Einerlei nicht kümmern müssen.
4. Widder – Aszendent Krebs
Bei dieser Konstellation spielt eine Art Sehnsucht nach der Kindheit mit hinein, die Schwierigkeit, das unheilvolle und so zwingende Erwachsenwerden anzunehmen. Phantasievoll und willensschwach hängen sie ihren Träumen nach, die manchmal glücklicherweise Wirklichkeit werden. Das macht sie zu schöpferischen Menschen, die auch Berge versetzen können, damit ihre Idee siegt und ihr Ideal im Alltäglichen Gestalt annimmt.
Die Frauen spielen ein wenig das schwache Geschlecht im Gewand des verhinderten Jungen aus. Die Männer, charmant und kampflustig mit großem Herzen, haben einen weiten, humanitären Horizont, sowohl spirituell wie aktiv. Die in diesen Zeichen Geborenen glauben an ein brüderliches Zusammenleben und wollen nicht gern brutal aus dieser Vorstellung gerissen werden: alles kleine Prinzen, die eine Mutprobe bestehen oder eine Verzauberung brechen müssen, wie es sie nur im Märchen gibt. Sie hören nur die Sprache der Stille und des Herzens.
5. Widder – Aszendent Löwe
Kühnheit, Dynamik, Tapferkeit, Edelmut, Kampflust, aber auch Loyalität, Großzügigkeit, Treue, Großartigkeit und Brillanz – in einer Welt, die eher kühl und eng geworden ist, fehlen solche »Übermenschen«! Doch man findet auch Pathos, Maßlosigkeit, Heftigkeit und einen massiven Dünkel, der alle Schwächen noch mehr hervorhebt und sie veranlaßt, sich für alle Rennen Paris–Dakar dieser Welt anzumelden – ganz gleich, ob es sich dabei um rein körperliche oder humanistische Herausforderungen handelt –, wenn es ihnen nur die Möglichkeit gibt, über sich hinauszuwachsen und das aufbauendste und positivste Bild von sich zu haben.
Sie sind oft enttäuscht, weil sie keine ihren Erwartungen und ihrem Charakter entsprechende Verwendung als Helden finden. Vor allem die Frauen haben es schwer, eine Möglichkeit zu finden, ihre Charakterstärke auszudrücken: Leichtgläubig für sich selbst, möchten sie gern hofiert werden, übernehmen aber nur zu gern die Initiative. Die Männer sind unersättliche Eroberer, unermüdliche Liebhaber, vollendete Familienväter und stahlharte Führungskräfte und suchen ständig nach Seelen, die sie beschützen, und Aufgaben, die sie erfüllen können. Man »angelt« sie mit ihren großen und starken Gefühlen, von denen sie regiert werden und die sie manchmal blenden, sogar blind machen.
6. Widder – Aszendent Jungfrau
Die in diesen Zeichen Geborenen sind hin und her gerissen von den großen Widersprüchen, die ihnen und anderen das Leben schwermachen. Sie fühlen sich gefangen zwischen dem vorantreibenden und expansiven Impuls ihres Sonnenzeichens und Verlustangst und Unsicherheit, die sie dazu treiben, sich zu schützen und zu begrenzen und tausendmal zu überlegen, ehe sie etwas unternehmen. Schließlich wird ihr Leben zu einem ständigen Hin und Her, in dem sie nur ein Minimum von Gleichgewicht finden können. Sie stellen sich als freie Helden vor, die tun und lassen können, was sie wollen, Abenteuer bestehen und Eroberungen machen, doch diese Dinge dann in die Tat umzusetzen, ist viel problematischer. Sie wählen das kleinere Risiko und ärgern sich dann, weil sie den Sprung nicht gewagt haben.
Trotzdem hilft ihnen ihr Sinn fürs Praktische, Dinge zu realisieren und seriöser zu erscheinen als ein typischer Widder. Sie führen traditionell ihre Unternehmungen zu Ende. Ihre Ernsthaftigkeit erstickt ihnen aber auch Unangenehmes. Die Männer kritisieren alles und sind viel engstirniger, als sie am Anfang scheinen. Andererseits halten sie die Verpflichtungen ein, die sie einmal übernommen haben, auch die kleinsten. Die Frauen sind richtige Soldaten, immer bereit zu dienen und sich aufzuopfern, wahre Missionsschwestern.
Die in diesen Zeichen Geborenen hüten sich vor der Liebe wie vor der Pest, warten aber ständig – mit unheilbarer Romantik – auf die einzige und wunderbare Liebe, die sie verwandeln wird. Alles in allem muß man sie stützen, ins Gleichgewicht bringen, beruhigen und ihnen auch ins Gesicht lachen. Mit der Zeit werden sie gewandter und gestehen sich mehr Dinge zu, ohne Schuldgefühle zu haben.
7. Widder – Aszendent Waage
Mehr als alle anderen Zeichen sehnen sich die in dieser Konstellation Geborenen nach Vereinigung, nach geteilten und aufbauenden Gefühlen, nach Harmonie und Herzensfrieden. Doch ihr sehr bewegtes und widersprüchliches Innenleben erleichtert die Aussicht auf eine dauerhafte Partnerschaft in keiner Weise. Sie haben nur den einen Wunsch, den anderen völlig zu erobern und schnell zu heiraten. Das ist vor allem bei Männern so, die eine Art Dringlichkeit an den Tag legen, die die einen besticht und die anderen in die Flucht schlägt. Die Frauen setzen mehr auf die Karte der beharrlichen und wirksamen Verführung.
Die in diesen Zeichen Geborenen schleppen mit sich eine Traurigkeit herum, die sie mit ihren Grenzen konfrontiert und ihnen keine Ruhe läßt. Sie haben das Gefühl, ständig eine Seite ihres Wesens auf Kosten einer anderen wählen zu müssen, und immer Angst, auf ihre Freiheit...