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Die Substituierung des sexuellen Faktums und die implizite Enthüllung erotischen Begehrens in Heinrich von Kleists Novelle 'Die Marquise von O...'

AutorJanin Taubert
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2007
Seitenanzahl29 Seiten
ISBN9783640088331
FormatePUB/PDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis10,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Humboldt-Universität zu Berlin, Veranstaltung: Hauptseminar: Novellistik im 19. Jahrhundert, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Mich beschleicht nämlich schon seit einiger Zeit das Gefühl, daß die Novelliererei zu einer allgemeinen Nivelliererei geworden sei, einer Sintflut, in der herumzuplätschern kein Vergnügen und bald auch keine Ehre mehr sei.'[1] Kritisch äußert sich Gottfried Keller zur Novellistik des 19. Jahrhunderts, die zu diesem Zeitpunkt bereits ihren ästhetischen und marktwirtschaftlichen Höhepunkt erreicht hat. Neben dem Roman hat sich die Novelle zwischen 1850 und 1890 im deutschsprachigen Raum zur dominierenden literarischen Gattung entwickelt, wobei es zur Differenzierung in künstlerisch anspruchsvolle, in den literarischen Kanon eingegangene Novellen und in jene von Keller kritisierte, triviale und massenpopuläre Novellen kam. Während zahlreiche deutsche Autoren im 19. Jahrhundert die Novelle zur anspruchsvollsten Gattung, die den Rang des Dramas eingenommen habe, emporstilisierten, empfand Heinrich von Kleist die Hinwendung zur Novellistik als Degradierung seiner künstlerischen Fähigkeit und nicht wie Keller als Ehre: '[S]ich vom Drama zur Erzählung herablassen zu müssen, [habe] ihn grenzenlos gedemütigt.'[2] Tatsächlich entstehen Kleists Erzählungen in einer Zeit, in der, im Gegensatz zum poetischen Realismus, die Novelle als Gattung gegenüber dem Drama gering geschätzt wird. Die Bedeutung und Stellung Kleists innerhalb der Novellengeschichte ist dementsprechend umstritten. Während Heyse trotz lobender Erwähnung Kleists in Tieck den Begründer der modernen Novelle sieht,[3] postuliert Freund, dass 'mit den 1810 und 1811 in zwei Bänden erschienenen Erzählungen von Heinrich von Kleist [...] die Geschichte der modernen deutschen Novelle ein[setzt].'[4] Aust wiederum verweist darauf, dass Kleist den Novellenbegriff stets vermieden hat und das ursprüngliche Vorhaben, die Sammlung unter dem Titel 'Moralische Erzählungen' herauszugeben, nicht Kleists Nähe zur Tradition der Cervantschen Novellistik andeute sondern 'die radikale Form seiner Abrechnung mit ihr [...].'[5] Samuel geht demgegenüber davon aus, dass Kleist sich bewusst 'in die Tradition eben der europäischen Novelle [stellt]'[6] und Greiner sieht in Goethes Unterhaltungen deutscher Ausgewanderter den zentralen Bezugstext Kleistscher Novellen.[7]

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