2. Das Berichten
Quelle: Martin, Fix. (2008)Texte schreiben. Schreibprozesse im Deutschunterricht.
Franck, N. [19] (2007) weist darauf hin, dass es verschieden Arten von Berichten gibt, wie zum Beispiel Erfahrungs-, Geschäfts-, Jahres-, Praktikumsberichte …usw. All diese Arten dienen dazu, Informationen, Ergebnisse sowie Entwicklungen darzustellen. Ein Bericht zeichnet sich laut Franck, N. im Allgemeinen durch folgende Merkmale aus: Zuerst die Art des Berichtes sollte darin angegeben werden. Ferner sollte auch das Thema des Berichtes angeführt werden. Zudem sollte der Zeitraum des Berichtes erwähnt werden und zuletzt der Name des Verfassers des Berichtes. Zur Gliederung des Berichtes sollten folgende vier Kriterien berücksichtigt werden. Situationsanalyse, Chronologie der Tätigkeit, Darstellung der Ergebnisse und zuletzt die Dokumentation.
Bei der Situationsanalyse werden die Rahmenbedingungen der behandelten Tätigkeit angegebenen wie zum Beispiel die Anzahl der Personen, die Struktur des Personals, die Arbeitsmittel oder die Geräte sowie die finanzielle Situation. Sie umfasst auch die Darstellung der Umgebung und ihre soziale Struktur beispielsweise die Anzahl der Arbeitslosigkeit. Sie beleuchtet auch die Infrastruktur der Umgebung, ob es z.B. Einrichtungen fehlen. Als zweites Kriterium sei die Chronologie der Tätigkeit angeführt. Hier werden alle Tätigkeiten chronologisch dargestellt. Das dritte Kriterium umfasst die Darstellung der Ereignisse. Das dritte Kriterium beinhaltet die Darstellung der Ereignisse. Hierbei wird zuerst das Ziel der Tätigkeit und die Schritte zur Erreichung dieses Ziel dargestellt. Zum Schluss werden die Ergebnisse dargestellt. Das vierte Kriterium betrifft die Dokumentation. Hier werden die bereits dargestellten Informationen belegt und zwar durch Statistiken, Zeichnungen, Fotos usw.
Bei Brenner und Dostal (1961) findet sich die Auffassung, dass der Sachbericht eine wahrheitsgetreue (unpersönliche) Darstellung tatsächlicher Vorgänge oder Ereignisse für einen bestimmten Zweck sei.[20] Der Schreiber eines Berichtes ist in diesem Sinne verpflichtet, Geschehnisse oder Vorgänge, die der Wahrheit entsprechen, zu schildern. Dabei soll der Schreiber auf überflüssige Details verzichten und nur das Wesentliche niederzuschreiben. Außerdem müssen die Schreibenden eines Berichtes die Reihenfolge des Geschehens beachten und müssen sie vor der Erstellung eines Berichtes eine kurze Berichtsskizze anfertigen, wo die tatsächliche Reihenfolge der Geschehnisse oder Vorgänge dargestellt werden. Zudem sollte das Schreiben eines Berichtes knapp und klar erfolgen. Es ist auch dabei zu empfehlen, die direkte Rede zu vermeiden, d.h. man verwendet dabei die indirekte Rede, um die Vorgänge oder Geschehnisse auf sachliche Weise wiederzugeben. Bei sachlichen Berichten über Vorfälle (Zeitungsbericht, Zeugenbericht, Meldung) sollte der Schreiber folgende Fragen stellen: Wann ist der Vorfall geschehen? Was ist geschehen? Wo hat sich der Vorfall ereignet? Wie (in welcher Reihenfolge) ist die Sache verlaufen? Die Antworten auf diese Fragen machen den Sachbericht aus.
2.1 Der Unfallbericht
Die Funktion eines Unfallberichtes besteht laut Lenk, H.E.H (234, 2000) in erster Linie darin, objektiv Informationen über das Geschehen eines Unfalls darzustellen. Was die Form eines Unfallberichts anbetrifft, könnte er einen Titel enthalten. Dieser ist wiederum fakultativ. Des Weiteren sollte der Ablauf des Unfalls chronologisch dargestellt werden. Abschließend sollte der Bericht mit einer Unterschrift des Schreibers versehen werden. Was die Grammatik anbelangt, sollte der Bericht in der Regel im Präteritum geschrieben werden. Allerdings könnten auch das Perfekt und das Plusquamperfekt eingesetzt werden. Falls der Bericht von einem Beteiligten verfasst wurde, sollte er in der ersten Person Singular geschrieben werden und falls er von einem Augenzeugen sei, sollte in der dritten Person Singular oder Plural erstattet werden. Darüber hinaus wird der Bericht im Allgemeinen in Indikativ verfasst werden. Dennoch könnten die Konjunktivformen und Imperativ darin vorkommen. Die beiden Formen Passiv und Aktiv könnten hier verwendet werden. Letztere sollte er mit einfachen Sätzen erstattet werden, damit er ganz verständlich für den Leser würde. So Lenk, H.E.H [21](234, 2000)
2.2 Der Praktikumsbericht
Ein Praktikumsbericht zeichnet sich durch seine Objektivität und er baut vorrangig auf konkrete und eigene Beobachtungen. So Bünting, K.-D. u.a.[22] (32, 2000). Es zielt darauf ab, Unbeteiligte über ein Geschehen mit Informationen zu versorgen. Darin sollte man sparsam mit persönlichen Urteilen und Meinungen, die wiederum kenntlich gemacht werden sollen, umgehen. In einem Praktikumsbericht sind folgende Komponenten zu finden:
1. Der Titel
2. Inhaltsverzeichnis
3. Abstract: hierbei wird der Inhalt des vorliegenden Berichts auf eine Seite zusammengefasst.
4. Einleitung: ein Einstieg ins Thema findet durch die W-Fragen statt
5. Hauptteil, der in Kapitel aufgegliedert wird. hierbei werden die behandelten Probleme ausführlich dargelegt. Daneben werden Fakten aufgezählt und die verwendeten Methoden erläutert.
6. Ergebnisse: hierbei werden Schlussfolgerungen gezogen, die gegebenenfalls durch Zahlen und Grafiken verdeutlicht.
7. Kommentar: hierbei werden die Ergebnisse beschrieben und interpretiert
8. Ausblick: hier werden Perspektiven auf zukünftige Arbeiten eröffnet.
Nach Franck [23](191, 2007) teilt sich ein Praktikumsbericht in deskriptiven und reflektierenden Abschnitten. In den deskriptiven Abschnitten wird zuerst die Einrichtung, wo das Praktikum stattfand, vorgestellt. Die Tätigkeitsschwerpunkte, die im Rahmen des Praktikums unternommen werden, werden detailliert dargestellt. Hierbei werden Aufgaben, Ergebnisse und Produkte der Arbeit beschrieben. In reflektierenden Abschnitten sind Leitfragen zu finden. Hierbei handelt es sich um die Reflexion, welche Ziele und Aufgaben zu bewältigen sind.
2.3 Das Protokoll
In Anlehnung an Kruse, Otto (2007, 181) müssen die Protokolle alles dokumentieren, was für den Zweck des Protokolls relevant ist, d.h. Zwischenbemerkungen oder Witze dürfen nicht dokumentiert werden. Es geht darum, die behandelten Themen, Argumente, Theorien und Kontroverse im Protokoll aufzuführen.
Laut Büntig, K.D. et al (2000, 27ff) stützen sich die Protokolle auf Mitschriften, die im Verlauf einer Sitzung gemacht wurden. Darüber hinaus sollen die Protokolle die Wirklichkeit reproduzieren und keine neuen Informationen produzieren. Protokolle sind Unterlagen, die unverbindlich sind. Für diesen Zweck soll man im Vorfeld des Protokollierens bestimmen, dass ein Protokoll geführt wird. dazu muss auch den Namen des Protokollanten bekannt gegeben werden. Beim Schreiben vom Protokoll sollte man auf persönliche Wertungen verzichten. Protokolle dokumentieren den Verlauf und/oder die Ergebnisse einer Sitzung. So Büntig, K.D. et al (2000, 27ff). Bei den wörtlichen Protokollen werden laut Büntig, K.D. et al (2000, 27ff) alle Informationen wörtlich protokolliert. Der Protokollant stenographiert mit. Diese Art von Protokoll hat den Vorteil, genaue Informationen darzustellen. Allerdings sind sie wegen des Umfangs nicht übersichtlich.
Büntig, K.D. et al (2000, 27ff) führen weiterhin weiter, dass die Informationen in der Regel nach Stichwörtern dokumentiert werden. Die Protokolle kennzeichnen sich durch Form und Gliederung. Sie sind knapp und sachlich. In einem Protokoll darf man keine wertenden oder ausschmückenden Adjektive benutzen. Dazu sollte man auch keine kausale Konjunktionen gebrauchen. Außerdem werden Protokolle im Präsens gehalten. Man verwendet die indirekte Rede, um wörtliche Aussagen wiederzugeben. Ferner werden die Begründungen im Konjunktiv angeführt. Des Weiteren werden erklärende Ergänzungen zwischen Klammern markiert. So Büntig, K.D. et al (2000, 27ff)
Das Seminarprotokoll (Ebd) fungiert als eine Grundlage für die Vorbereitungen auf Seminare oder Prüfungen. Man darf nicht alle Informationen wörtlich mitschreiben, denn es geht vielmehr um die Ordnung von Gedanken. Demgegenüber sollte man nur die wichtigen Definitionen und Begriffe zitieren (Ebd.). Der Protokollant darf während der Sitzung Fragen stellen, wenn er etwas nicht begriffen hat. Außerdem sollte das Protokoll übersichtlich, neutral sein. (Ebd) Laut Frank, Andrea, et al (2007) dokumentieren Protokolle die Aussagen von bestimmten Personen. Diese Personen haben einen bestimmten Anlass und Zweck, z.B. die Personen treffen sich in einer Besprechung, einer Gemeinsitzung, einem Seminar. Die Protokolle haben unterschiedliche Zielsetzungen:
1. Um zu dokumentieren, dass Aussagen gemacht wurden. Dazu werden...