Einleitung
Der Weg der Erdenwächter
Seit vielen tausend Jahren bewahren die geheimen Gesellschaften der Medizinmänner und -frauen der amerikanischen Ureinwohner ihre Weisheitslehren und dienen damit als Beschützer und Verwalter der Natur. Viele Völker hatten solche »Erdenwächter«, und sie trugen viele Namen. In den Anden und am Amazonas wurden sie beispielsweise »Laika« genannt.
Im Jahre 1950 stieg eine Laika-Gruppe von hoch aus den Anden zu einer Schamanenzusammenkunft herab, die jedes Jahr am Fuße eines der heiligen Berge stattfand. Die Einheimischen sahen ihre Ponchos und erkannten sofort die Zeichen der Hohen Schamanen. Sie wussten, dass es sich um eine Gruppe von Medizinmännern und -frauen handelte, von denen man geglaubt hatte, sie seien nach der Conquista – der Eroberung und Erschließung weiter Teile Nord- und Südamerikas durch die Spanier – verschwunden. Diese Hochschamanen wussten, dass die Menschheit vor einem großen Umbruch steht. Sie hatten ihr abgeschiedenes Domizil verlassen, um allen Menschen jene Weisheiten zu bringen, die uns während der bevorstehenden Umwälzungen Kraft geben sollen. Sie wollen uns helfen, unsere Wirklichkeit zu verändern und eine bessere Welt zu erschaffen.
Die Unterdrückung der alten Lehren
Die Erdenwächter lehren, dass die gesamte Schöpfung – die Erde, die Menschen, die Wale, die Felsen und sogar die Sterne – aus Schwingung und Licht besteht. Was wir für gegenständlich und real halten, ist nicht mehr als ein Traum, den wir auf die Welt übertragen. Dieser Traum ist eine Geschichte, und wir halten sie für wahr … obwohl sie es nicht ist. Die Übungen und die Weisheit der Erdenwächter lehren uns, unsere Lebensgeschichten neu zu schreiben und das zu tun, was die Schamanen als »die Welt ins Dasein träumen« bezeichnen.
Diese unschätzbar wertvollen Lehren, die sogenannten vier Einsichten, wurden aus gutem Grund geheim gehalten. Mit dem Eintreffen der Konquistadoren (der europäischen Eroberer und Einwanderer, die den amerikanischen Kontinent zunächst plünderten und dann besiedelten) begann die gnadenlose Verfolgung der Laika. Viele von ihnen wurden der Hexerei oder Zauberei bezichtigt – vor allem die Frauen. Sie wurden eingekerkert, gefoltert und getötet. Die katholische Kirche hielt ihr Wissen für so gefährlich und bedrohlich, dass sie sogar jetzt, 200 Jahre nachdem die Inquisition überall sonst auf der Welt beendet ist, ein Büro in Lima (Peru) unterhält. Geleitet wird es vom Dominikanerorden, der im 15. Jahrhundert schon die Jungfrau von Orleans zur Ketzerin erklärte und zum Tode auf dem Scheiterhaufen verurteilte.
Den Laika war klar, dass dieses Wissen um die Fähigkeit des Menschen, seine Träume zu verwirklichen, unglaublich mächtig ist – und dass es leicht von Personen mit mangelnden ethischen Grundsätzen missbraucht werden kann. Deshalb hielten sie es nicht nur vor den Konquistadoren, sondern auch vor den meisten ihrer Mitbürger verborgen. Gleichzeitig wussten sie, dass die vier Einsichten allen Menschen gehören – und wenn sie jemandem begegneten, der nicht das arrogante, feindselige Denken eines Eroberers besaß, waren sie bereit, ihre Weisheitslehren mit ihm zu teilen. Kurz nach der Conquista nahmen sie einen katholischen Priester in ihren Kreis auf, einen Jesuiten namens Pater Blas Valera, der zufällig ein Mestize (halb Indianer und halb Spanier) war.
Vater Valera wurde in die Geheimnisse der Laika eingeweiht und schrieb vier Bücher über ihre Lehren. Leider verschwanden drei davon unter mysteriösen Umständen während der Inquisition (das vierte befindet sich in einer Privatsammlung in Italien). Valera behauptete, die Inka seien ebenso zivilisiert wie die Europäer. Sie könnten sogar schreiben, indem sie sich eines komplexen Systems aus bunten Fäden und Knoten bedienten, der sogenannten Quipus. Als Valeras Orden von seinen Ansichten erfuhr, wurde er eingesperrt und verbrachte sechs Jahre bis zu seinem Tod in Gefangenschaft. Warum brachten die Jesuiten einen ihrer eigenen Männer zum Schweigen? Weshalb fürchteten sie diese Weisheiten so sehr, die er zum Wohle aller niederschrieb? Und warum verweigerten sie allen Mestizen oder Priesteranwärtern indigener Herkunft die Weihen, nachdem Valera des Amtes enthoben worden war?
Auch ich war ein Nichtindianer, der im Quellgebiet des Amazonas unweit der Inkastadt Cuzco in den Kreis der Laika eingeweiht und in die Reihe der Weisheitshüter aufgenommen wurde. Dabei war das nie meine Absicht gewesen. Als medizinischer Anthropologe wollte ich lediglich die schamanischen Heilmethoden studieren. Aber Glück oder Schicksal wollten es so, dass ich meinen Mentor Don Antonio traf, einen der letzten lebenden Laika. Er nahm mich unter seine Fittiche und unterwies mich beinahe 25 Jahre lang. Er war ein Mann, der viele Leben lebte – tagsüber war er Universitätsprofessor, abends Meister-Medizinmann. Er war in einem Bergdorf hoch droben in den Anden geboren und arbeitete mit den Methoden und Werkzeugen des 15. Jahrhunderts. Gleichzeitig war er mit den Gepflogenheiten des 20. und 21. Jahrhunderts vertraut. Er stammte von den Inka ab, erklärte mir aber auch, dass die Laika sehr viel älter seien als sie und dass die Inkakultur sehr maskulin und militaristisch gewesen sei. Die Lehren der Laika stammten aus einer früheren Zeit, als der weibliche Aspekt des Göttlichen noch geachtet wurde. Ich sagte einmal, ich würde mich glücklich schätzen, ihn gefunden zu haben, worauf er erwiderte: »Wieso glaubst du, du hättest mich gefunden, wenn es der Kirche in den letzten 500 Jahren nicht gelungen ist, uns zu finden?«
Dieses Buch ist die Frucht des Samens, den Don Antonio in mir gesät hat – und da ich nun selbst ein Erdenwächter bin, möchte ich von der gewaltigen Veränderung berichten, die von den Alten geweissagt wurde. So will ich dir, liebe Leserin und lieber Leser, helfen, dich auf die Phase der Evolution vorzubereiten, in die wir nun eintreten.
Homo Luminosus
Den Prophezeiungen der Maya, der Hopi und der Inka zufolge befinden wir uns an einem Wendepunkt der menschlichen Geschichte. Die Maya identifizierten das Jahr 2012 als Höhepunkt einer Zeit großen Aufruhrs und großer Umbrüche, die eine neue Art von Mensch hervorbringen wird. Wir werden einen Quantensprung vom Homo sapiens zum Homo luminosus machen – das heißt, wir werden uns zu Lebewesen entwickeln, welche die Schwingung und das Licht, aus der die materielle Welt besteht, auf einer sehr viel höheren Ebene wahrnehmen können. Zum ersten Mal wird die gesamte Menschheit in der Lage sein, sich nicht von Generation zu Generation, sondern innerhalb einer Generation weiterzuentwickeln, was unseren Überzeugungen bezüglich der Evolution widerspricht. Wir werden diesen biologischen Quantensprung noch erleben, und die von uns erworbenen körperlichen, emotionalen und spirituellen Eigenschaften werden auf unsere Kinder und Kindeskinder übergehen.
Wenn es dir schwerfällt, dies zu glauben, dann bedenke Folgendes: Deine Zellen werden regelmäßig erneuert, und etwa alle acht Monate erstellst du eine neue Kopie deines Körpers. Indem du die vier in diesem Buch behandelten Einsichten umsetzt und die entsprechenden Techniken anwendest, kannst du einen Leib erschaffen, der frei von der Tyrannei der elterlichen Gene und den damit verbundenen Krankheiten ist. Noch wichtiger aber ist, dass du dich von den emotionalen und spirituellen Geschichten lösen kannst, die du ererbt oder im Laufe deines Lebens übernommen hast.
Dank der Entdeckungen der Quantenphysik wissen wir, dass Materie aller Art nur verdichtetes Licht ist. Die Laika kennen die Lichtnatur der Wirklichkeit bereits seit Jahrtausenden – sie wissen, dass Schwingung und Licht unzählige Formen und Gestalten annehmen können. Zunächst entsteht eine leuchtende Matrix, dann bringt dieser Bauplan Leben hervor. Schwingung und Licht wirbeln um die leuchtende Matrix herum, verdichten sich und bringen beispielsweise einen Wal hervor; und diese Wale gebären dann weitere ihrer Art.
Auch der menschliche Körper verfügt über eine solche Matrix: Wir sind von einem leuchtenden Energiefeld (LEF) umgeben, das Gestalt und Gesundheit des Körpers bestimmt. Das LEF formt ihn so, wie die Energiefelder eines Magneten die Eisenspäne auf einer Glasplatte anordnen. Ganz wie im Beispiel der Wale können Menschen dann anderen das Leben schenken. Eine neue Menschengattung braucht natürlich auch eine neue Lichtmatrix. Über die Jahrtausende hinweg lernten die Laika, Zugriff auf den biologischen Bauplan aus Licht zu bekommen und den Spirit (Gott oder den reinen Geist) bei der Gestaltung der Schöpfung zu unterstützen. Sie lernten, Krankheiten zu heilen und eine außerordentlich stabile Gesundheit zu erschaffen sowie ihr persönliches Schicksal zu formen, indem sie das LEF veränderten.
Wir können uns das LEF als Software vorstellen, welche die DNS steuert – das ist die Hardware, die den Körper erschafft. Haben wir die Einsichten gemeistert, erhalten wir die neueste Version dieser Software, sodass ein jeder von uns sich einen Körper erschaffen kann, der anders altert, sich gesund hält und stirbt. Gelingt es uns nicht, das LEF neu zu programmieren, bleiben wir in unseren ererbten Geschichten gefangen. Das heißt, wir altern, leben und sterben genau wie unsere Eltern und Großeltern, durchleben ihre körperlichen Leiden und emotionalen Probleme aufs Neue. Mithilfe der vier in diesem Buch dargelegten Einsichten können wir uns von der Tyrannei unserer Familien-Erblasten befreien –...