In der vorliegenden Arbeit entwickelt die Autorin ein Modell zur Dynamik von Unternehmenskooperationen. Im theoretischen Teil werden die existierenden Forschungsstränge geordnet und auf ihren Beitrag zu einer dynamischen Betrachtung von Kooperationen untersucht. Anja Schwerk berücksichtigt sowohl die betriebswirtschaftliche und soziologische Forschung als auch die ökonomische Forschung mit ihren industrieökonomischen und spieltheoretischen Modellen. Erstmalig werden sowohl Phasen als auch Prozesse innerhalb eines Modells integriert. Dabei zeigt sich, daß die entscheidenden Triebkräfte für die Bildung von Kooperationen externe markt- und wettbewerbsspezifische Faktoren und die sich daraus ergebenden Ressourcen- und Verhaltensinterdependenzen sind. Das industrielle und soziale Netzwerk, in dem sich die Unternehmen befinden, unterstützt die externen Triebkräfte in ihrer Wirkung. Externe und interne partnerspezifische Faktoren determinieren die Anfangsbedingungen einer Kooperation. Zeitlich aufeinanderfolgende Phasen mit spezifischen Inhalten und permanent ablaufende phasenübergreifende Prozesse kennzeichnen die Eigendynamik der Kooperation. Die Stabilitätsvariablen Vertrauen, Kommunikation, 'commitment' und Lernen wirken auf die phasenübergreifenden Prozesse und den Kooperationswert. Sie sind in der Lage, kooperationsschädigende Entwicklungen externer und interner Faktoren auszugleichen. Im empirischen Teil testet die Verfasserin die verschiedenen Aspekte des Modells mit Hilfe einer Querschnittanalyse legalisierter deutscher Kartelle und einer Fallstudienanalyse der Kooperationen der Deutschen Lufthansa AG. Neben ihrem theoretischen Beitrag liefert die Arbeit auch für Praktiker sowohl allgemeine als auch phasenspezifische Hinweise zur erfolgreichen Gestaltung einer Kooperation.
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