Zweiter Dialog: Was kann ich tun?
Über Lebensstrategien, vom Unterschied zwischen Selbstbewusstsein, Bewusstsein und Bewusstheit und deren Auswirkung auf das Leben
Von: verstand@email-ans-ich.de
An: seele@email-ans-ich.de
Betreff: Vergänglichkeit
Liebe Seele, ich brauchte ein paar Tage, um meine Vergänglichkeit zu akzeptieren. Mit dieser Info ging es mir nicht gut. Ist ja wirklich harter Stoff, aber auch nicht ganz überraschend, denn der Tod umgibt uns ja überall auf Erden.
Ich dachte nur immer, ich wäre logischerweise der Teil, der überlebt, weil in mir die Intelligenz liegt, die das Leben bestimmt. Aber wenn meine Gedanken in dir, der ätherischen Seele, irgendwie weiterexistieren, kann ich das akzeptieren. Inzwischen vermag ich scheinbar einige Bruchstücke dessen zu erfassen, was das Ganze soll … um mal wieder auf meine Ausgangsfrage zurückzukommen.
Das derzeitige Leben ist also ein Entwicklungsschritt, klein, aber wichtig, und Teil des Ganzen? Sehe ich das richtig? Im Schnitt sind ja achtzig Lebensjahre auch nicht wenig, um etwas Sinnvolles aus dem Leben zu machen … Also, was kann ich aktiv tun, um unser Zusammenspiel zu optimieren? Wie können wir drei, Körper/Verstand/Seele, effektiver zusammenarbeiten?
Von: seele@email-ans-ich.de
An: verstand@email-ans-ich.de
Betreff: Zusammenarbeit
Lieber Verstand, ich freue mich, wieder deine Fragen zu vernehmen. Dank dir dafür.
Optimierungsmöglichkeiten für die Zusammenarbeit gibt es immer – eine ständige Verbesserung ist schließlich die Antriebsfeder der natürlichen Evolution. Etwas wird ausprobiert, verworfen, neu kreiert und permanent optimiert. Du kannst dich selbst optimieren, wenn du das erste Passwort verwendest … Damit meine ich, sobald du es wirklich begriffen und integriert hast.
Von: verstand@email-ans-ich.de
An: seele@email-ans-ich.de
AW: Zusammenarbeit
Ich begreife bzw. interpretiere das erste Passwort »Wir sind viele, und zusammen sind wir eins« so: Nur gemeinsam haben wir die Möglichkeit, uns weiter zu optimieren. Alleingänge des Verstandes führen unter Umständen in Sackgassen. Die Evolution passiert nicht zufällig, und sie hat uns zusammengeführt, um gemeinsam auf der Welt zu wirken.
Von: seele@email-ans-ich.de
An: verstand@email-ans-ich.de
AW: AW: Zusammenarbeit
Lieber Verstand, dies hast du richtig erfasst, und so wird dir Zugang zu weiteren Informationen gewährt. Ich, die Seele, muss immer sichergehen, dass du die bisherigen Informationen über die Zusammenhänge des Lebens auch wirklich integriert hast, bevor neue Botschaften fließen, sonst findet eine Art Verarbeitungsstau statt. Du beginnst nun zu verstehen, dass du alleine nichts erreichen kannst. Wir können uns nur gemeinsam optimieren.
Von: verstand@email-ans-ich.de
An: seele@email-ans-ich.de
Betreff: Lebensausrichtung
Also dann kommen wir doch mal zum Kern der Sache: Wie kann ich meinem bzw. unserem Leben aktiv eine neue Richtung geben? Ich hab dieses alltägliche Grübeln über den Sinn und die Ausrichtung des Lebens echt satt. Besteht das Leben wirklich nur aus Arbeit, Geldverdienen und schließlich Sterben?
Von: seele@email-ans-ich.de
An: verstand@email-ans-ich.de
AW: Lebensausrichtung
Nun beginnst du, dein Bewusstsein zu wandeln, und somit bist du bereits sehr aktiv und veränderst die Ausrichtung der Lebensinhalte … Natürlich geht das sehr langsam vor sich, wie du dir sicher vorstellen kannst.
Bisher warst du dir lediglich deiner selbst bewusst. Du hast dich als denkender Verstand wahrgenommen, als der Bestimmer im Leben.
Allmählich erweitert sich dein Bewusstsein, weil du dir der größeren, unzertrennlichen Anteile der Existenz bewusst geworden bist. Du weißt um die Wichtigkeit des Körpers und um die Weisheit der Seele, und du hast unseren Verstand-Seelen-Dialog per E-Mail begonnen. So wird aus drei wichtigen Teilen langsam eine Einheit. In dieser Einheit wirst du bald erkennen, wie die Facetten des Lebens zusammengesetzt sind. Arbeit, Leistung und Lohn sind lediglich ein Teil des irdischen Lebens. Im universellen Kontext bedarf es anderer Leistungen.
Von: verstand@email-ans-ich.de
An: seele@email-ans-ich.de
Betreff: Plan
Dennoch, ich bin der Verstand und arbeite strategisch. Also, wie sieht der Plan aus? Was muss ich tun, um eine neue Lebensrichtung einzuschlagen?
Von: seele@email-ans-ich.de
An: verstand@email-ans-ich.de
AW: Plan
Ich habe Verständnis für dein Anliegen. Du, der Verstand, brauchst einen detaillierten Plan, eine Strategie, konkrete Schritte und Anleitungen, um dich vorwärtszubewegen, aber andere existenzielle Teile des Lebens funktionieren auf sublimere, feinere Art. Seelen beispielsweise können Entwicklungen beobachten, sie können abwarten und gelassen, wenn auch nicht teilnahmslos, zusehen. Auch der Körper kann sich in einem ruhenden Zustand entwickeln; meist regeneriert er sich dann sogar richtiggehend, was ihm im Aktivmodus nicht möglich ist. Als Verstand bist du willensstark und verfügst über den ständigen Drang, endlich vorwärtszukommen. Darf ich dir vorschlagen, künftig ein ausgewogenes Mischungsverhältnis aus Strategie und Umsetzungswillen einerseits und aus Beobachtung und Reflexion andererseits zu suchen? Können wir uns darauf einigen?
Von: verstand@email-ans-ich.de
An: seele@email-ans-ich.de
AW: AW: Plan
… Deal!
Von: seele@email-ans-ich.de
An: verstand@email-ans-ich.de
AW: AW: AW: Plan
Ich danke dir für dein Vertrauen.
Darf ich dir als weiteren konkreten Schritt vorschlagen, einige Begriffe genauer zu definieren, damit wir uns bei unseren Dialogen nicht missverstehen? … Ich spüre dein Einverständnis und danke auch dafür.
Beginnen wir mit dem Begriff Selbstbewusstsein: Du empfindest bewusst, dass du existierst. Inzwischen empfindest du sogar auch meine Seelen-Existenz bewusst, und wir spüren unseren gemeinsamen Körper, unsere grobstoffliche Hülle, mit all seinen Organfunktionen. Du bist dir deiner selbst bewusst, und der universelle Begriff dafür ist Selbstbewusstsein. Einverstanden?
Von: verstand@email-ans-ich.de
An: seele@email-ans-ich.de
Betreff: Selbstbewusstsein
So weit richtig, aber … Na ja, mein Selbstbewusstsein ist manchmal recht stark ausgeprägt, und dadurch fühlen sich die Mitmenschen mitunter überfahren. Aber im Stillen mit mir allein bin ich oft alles andere als kraftvoll, eher zerknirscht, verwirrt, und ich fühle mich nicht wichtig, ab und zu sogar deprimiert …
Von: seele@email-ans-ich.de
An: verstand@email-ans-ich.de
AW: Selbstbewusstsein
Was du empfindest, ist ganz natürlich, dennoch bist du deiner selbst bewusst, nicht mehr und nicht weniger. Betrachte diesen Begriff einmal ganz ohne Wertung. Du bist übrigens nicht der einzige Verstand, der Zweifel an sich selbst hat. Zweifel sind derzeit ein sehr weit verbreitetes Phänomen auf Erden, das akuter Hilfe und Heilung bedarf. Unsere Konversation ist ein erster Schritt zur Heilung, denn ohne Selbstzweifel kann keine Veränderung beginnen.
Lass uns nun den Begriff Bewusstsein veranschaulichen, der etwas anders definiert wird als Selbstbewusstsein. Bewusstsein bedeutet, sich seiner Wirkung auf Erden bewusst zu sein, und dies ist der erste Punkt für deinen Plan zur Neuausrichtung:
Versuche bitte, dir nicht nur deiner selbst bewusst zu sein (mit allen Zweifeln oder Überzeugungen), sondern verfeinere dich auch darin, dir deiner Wirkung auf der Welt bewusster zu werden!
Von: verstand@email-ans-ich.de
An: seele@email-ans-ich.de
Betreff: Bewusstsein
Wie meinst du das? Ich bin doch, wie ich bin, und so wirke ich auch auf andere …
Von: seele@email-ans-ich.de
An: verstand@email-ans-ich.de
AW: Bewusstsein
Damit meine ich nicht nur die Wirkung auf Mitmenschen, sondern dein allgemeines Wirken auf Erden als Ausdruck des Lebens. Was du meinst, ist deine Wirkung auf andere, also wie andere dich sehen und kennen (mal mehr, mal weniger selbstbewusst beispielsweise, mal mürrisch, mal gutgelaunt). Bewusstsein beinhaltet jedoch auch, dir über dein Wirken (oder nenne es »über deine Auswirkungen«) auf das dich umgebende Umfeld bewusst zu sein. Mach dir deutlich: Dein Handeln (mit Hilfe des Körpers) wirkt auf dein Lebensumfeld, hinterlässt Spuren in deinem Umkreis und zieht stets spezifische Konsequenzen oder Reaktionen nach sich.
Ein einfaches Beispiel zur Veranschaulichung: Du als Verstand regierst den Menschen im Inneren und bringst ihn dazu, unfreundlich zu den Kollegen im Büro oder in einem Meeting zu sein, und in der Folge sind die Kollegen auch...