3. Angst vor Männern
Die sechsundsechzigjährige Buchhalterin Ellen ist nach vierzigjähriger Ehe mit Arthur verwitwet. Sie hat mit ihm eine Tochter mit einem ebenfalls unehelichen Kind. Außer einem Burn-out vor vier Jahren samt Reha hat sie eine große Angst vor Dunkelheit sowie Angst vor Männern. Auch wollte sie herausfinden, warum sie mit ihrem verstorbenen Mann so viele Disharmonien erlebte.
Bevor sie sich von ihrem Höheren Selbst zum Wolkentor geleiten ließ, führte ich mithilfe der Engel der Befreiung ein Clearing durch. Wir konnten in ihr einen, wie er sich nannte, Hutzelmann entdecken, der seit ihrem dritten Lebensjahr in ihr verweilte, der sie beschützte und ihr Stärke verlieh bei den Auseinandersetzungen mit ihrem Mann.
In dem zuerst aufgedeckten Leben war sie ein Vierjähriger namens John. Er liegt auf der Wiese. Plötzlich steht ein Mann vor ihm. Erschreckt läuft er davon. Wenig später geht er durch den Wald und sieht einen toten Hirsch. Daneben steht eben jener Mann mit dem Gewehr in der Hand. Er ist ein Wilderer. Er schaut John grimmig an. Er packt ihn, hebt ihn hoch und wirft ihn in den Busch. John läuft dann voller Angst davon. Mit fünf Jahren steht er unter vielen Menschen auf dem Dorfplatz und muss mit ansehen, wie eine Frau gefesselt an einem Pfahl steht und diese von Jugendlichen und Männern “Hexe” rufend mit Steinen beworfen wird. Ein Jahr später stirbt er an einer Typhusepidemie. Das Höhere Selbst erklärt vor dem Wolkentor, dass in diesem wie auch in anderen Leben ihre Angst vor Männern begründet liegt.
In dem darauf aufgedeckten Leben heißt Ellen Maria. Sie ist die Tochter eines spanischen Ratsherrn um 1900. Als sie bei einem Brunnen Wasser schöpfen will, wird sie von hinten von einem Bauern ergriffen und in den dreckigen Schweinestall geschubst. Als er sie nun vergewaltigen will, kommt zufällig noch zur rechten Zeit seine schimpfende Frau, und er rennt weg. Als sie siebzehn Jahre alt ist, wird sie von ihren Eltern an einen älteren Mann verheiratet, da dieser ihnen die hohen Schulden bezahlt. Sie weigert sich, sich ihm ganz hinzugeben, weshalb er sie schlägt. Sie erlebt nun ein Martyrium bei diesem grobschlächtigen sadistischen Mann, der ihr immer wieder körperliche Schmerzen zufügt. Im achtundzwanzigsten Jahr wird sie von dem betrunkenen Ehemann derartig mit einem Gegenstand am Kopf getroffen, dass sie stirbt.
Und ihre Seelenprogrammierung lautet: “Ich will nie wieder das machen, was andere von mir wollen.” Und vor dem Wolkentor erfährt sie, dass jener damalige Ehemann auch ihr Ehemann im heutigen Leben gewesen ist. Mit diesem habe sie schon zehn frühere Leben durchlebt.
Und nun führte ihr Höheres Selbst sie in ein Täterleben, aus welchem die Opferleben hervorgegangen waren. Ellen nimmt sich in der Ritterrüstung eines fünfzigjährigen Schwertträgers auf einem Pferd wahr und heißt Rubin. Mit anderen erstürmt er ein Dorf. Sie schlagen alle Leute, jung oder alt, nieder oder vergewaltigen Frauen, die nicht schnell genug entkommen können. Eine Siebzehnjährige versteckt sich hinter einem Brunnen. Er zieht diese hervor, und als sie sich zur Wehr setzt, ersticht er sie. Einige Jahre später kommt er zu Fuß durch dieses Dorf. Der Vater des Mädchens erkennt ihn. Er wird festgenommen und an eben diesem Brunnen erstochen. Jener, der befahl, ihn zu töten, ist im heutigen Leben ihr Vater und jenes Mädchen ihre heutige Tochter.
Im nächsten aufgedeckten Leben ist Ellen eine siebzigjährige gebrechliche Frau, die vom Betteln lebt. Sie hatte einst Ehemann und Kinder. Ein Bauer aus der Nachbarschaft wollte sie vor vielen Jahren verführen. Sie widersetzte sich. Er klagte sie an, eine Hexe zu sein, die mit ihrem bösen Blick Kinder krank gemacht oder sie gar getötet haben sollte. Sie wurde vertrieben. Sie hat nun eine Kuhle gefunden, in der Stroh lag. Dort ist sie dann an Auszehrung gestorben. Und wie ihr Höheres Selbst ihr mitteilt, ist jener Bauer ihr heutiger verstorbener Ehemann Arthur gewesen.
Und ihr Höheres Selbst führt sie noch in ein weiteres Leben, um die Ursache für ihre Angst vor Dunkelheit und Einengung zu erklären. Sie befindet sich als fünfzigjähriger Mann mit anderen in einem Raum, als bei einem plötzlichen Erdbeben das Dach über sie einstürzt und ihnen keine Möglichkeit mehr lässt, durch die groben Steinmassen einen Weg hinauszufinden, sodass alle mit oder ohne erlittener Verwundung nach ein paar Tagen in der Dunkelheit den Tod finden. Doch nach ihrem jeweiligen Sterben gelangte jeder von ihnen samt Kindern unversehrt in die höhere Welt zurück und wurden von den schon dort weilenden jenseitigen Familienmitgliedern freudig begrüßt.
Und nachdem Ellen in jenen offen gelegten Leben den Kelch der Liebe, der Vergebung und der Leid- und Schuldauflösung den betreffenden Personen gereicht hat – einschließlich sich selbst – lautet ihre Befreiungsprogrammierung:
Ich bin frei von meinem Helfersyndrom, meinem Arbeitswahn und aller Pflichterfüllung, ich bin frei von meiner Angst vor Männern, ich bin frei von der Disharmonie mit meinem Vater und meiner Tochter, ich bin frei von allen negativen Gefühlen und der Ablehnung gegenüber meinem verstorbenen Gatten, ich bin frei von meiner Ungeduld, ich bin frei von dem Gefühl eingeengt zu sein und keinen Ausweg zu finden, ich bin frei von meiner Angst vor Dunkelheit, und ich bin endlich frei von aller Schuld und allen Schuldgefühlen. Und von nun an bin ich eine in mir ruhende, gesunde, zufriedene, erfolgreiche und liebende Frau.
Viele Frauen haben Misstrauen zu Männern, was sich sogar zur Angst steigern kann. Und wir als Menschen, ob jetzt Mann und Frau, sind in früheren Leben sicherlich mehr als einmal vergewaltigt worden, weshalb, wenn wir wieder in einem Frauenkörper uns befinden, diese damaligen Angstenergien hochsteigen und uns wieder bei Begegnungen mit fremden Männern verunsichern könnten. Doch hatte man in anschließenden Leben liebevolle Beziehungen mit Männern gehabt, mag diese ursprüngliche Angst durch gegenteilige, liebevolle Partnerschaften aufgehoben sein, kann aber wieder wachgerufen werden, durch eine erneute Vergewaltigung. Denn, wie wir wissen, wechseln wir gelegentlich aus Lerngründen das Geschlecht. Somit ist unsere Seelenvita gefüllt, was die sexuelle Komponente angeht, mit vielen ungewollten Intimbegegnungen. Die Frau als das sogenannte schwache Geschlecht war in vielen Leben Opfer von gewalttätigen Männern. Und wir alle, liebe Leser, waren einmal solche rücksichtslosen Männer, wie es in dem Beispiel oben gezeigt wurde, indem wir Menschen um ihr Gut brachten, ihre Häuser als Mitmacher bei Kriegs- oder Gaunerzügen anzündeten oder die Frauen bis in ihre jüngsten Altersstufen hinab missbrauchten oder vergewaltigten, es war uns alles egal. Wir wollten die Erfahrung machen, unsere Macht zu spüren. Und da die anderen Männer es ebenso machten, folgten wir diesen unguten Beispielen. Und wenn wir im heutigen Leben als Frau Angst vor Männern haben, kommt vielleicht die Angst vor uns selbst hoch, was wir in Täterleben an oft Wehrlosen und besonders an Frauen verbrochen hatten. Also die Angst vor Männern muss nicht unbedingt nur auf schlimme Erlebnisse mit Männern in früheren oder noch in diesem Leben zurückgeführt werden, sondern es hat auch mit den in einem noch schlummernden Schuldgefühlen aus jenen barbarischen Taten von ehemals zu tun. Und decken wir all diese Leben auf, wo wir Angst anderen bereitet haben oder wo wir größte Angst selbst erleben mussten, dann können wir durch Rückführungen die entsprechenden Erlebnisse aufdecken, und mittels des Kelches der Liebe, der Vergebung, der Leid- und Schuldauflösung diese Angst besiegen, womit sich ein ganz neues Gefühl der offenen Zuneigung zum Partner ergeben kann.
4. Wenn Monate nach der Hochzeit die Liebe vergangen ist
Günter war acht Jahre lang Polizist, als er mit sechsundzwanzig Marion heiratete, mit der er zuvor fünf Jahre mit zunehmender Liebe verbunden war, sodass ihre gelegentliche Intimität – wie er mir im Vorgespräch vor der Rückführungstherapie als Fünfzigjähriger sagt – sehr schön war. Vier Jahre später kam ihre Tochter Katrin zu Welt. Mit seinem dominanten Schwiegervater, der seine Tochter negativ gegenüber Günter beeinflusste, lag er im Streit. Doch nachdem Marion als Verheiratete neben ihm im Bett liegt, merkt sie, dass es mit seiner Gesundheit nicht stimmt, was ihr vorher verborgen geblieben war. Günter leidet schon seit dem zweiten Lebensjahr an Schlafapnoe. Der Atem setzt während des Schlafes aus, er wacht auf, ringt um Atem, verbunden mit der Angst zu ersticken. Diese Sauerstoffunterversorgung, die er erst später durch ein Gerät mildern kann, taucht nach der Hochzeit in...