Gedankenwelt
Im ersten Kapitel geht es um deine Gedanken. So wie ich es wahrnehme, hindern uns nämlich unsere Gedanken daran, glücklich, erfolgreich und zufrieden zu sein. Wenn wir dies erkennen und auch, wie wir unsere Gedanken bewusst verändern können, können wir sie so umformen, dass sie uns eine wunderbare Hilfe sind.
Zunächst einmal möchte ich dich auf unseren »inneren Kritiker« aufmerksam machen. Ich nenne ihn so und will dir erklären, was genau ich damit meine. Du hast deinen inneren Kritiker schon in vielen Situationen kennengelernt und sicher auch beim Lesen der ersten Zeilen dieses Buchs vernommen. Der innere Kritiker ist unsere Gedankenstimme, die direkt von unserem Unterbewusstsein gespeist wird. Es ist die Stimme, die alles kommentiert. Bereits beim Lesen des Vorworts hast du immer wieder den inneren Kritiker gehört: »Hm, das kenne ich jetzt aber schon! Oh, das ist noch spannend! Hm, kann ich überhaupt glücklich werden? Ich hoffe, da kommt auch etwas, das mir hilft! Ich glaube, ich überspringe das Vorwort!« Oder Ähnliches. Auch wenn du zum Beispiel jemanden triffst, meldet sich häufig deine Gedankenstimme: »Oh, die sieht aber viel älter aus, als sie ist! Ganz schön dick geworden! Süßes Gesicht! Schöne Augen!« Wie du sicher bemerkt hast, nenne ich die Gedankenstimme zwar »innerer Kritiker«, doch natürlich kann sie uns auch positive Dinge zuflüstern. Wichtig ist für den Moment noch gar nicht, ob sie dir positive Dinge oder negative zuflüstert, sondern dass du deinen inneren Kritiker genauer beobachtest. Achte einmal einen ganzen Tag lang darauf, wie dein innerer Kritiker ist. Ist er jemand, der dir schöne Dinge erzählt und positiv kommentiert oder eher negativ und destruktiv? Ist er ein Unterstützer oder redet er alles um dich herum klein, macht es schlecht und ist so ein kleiner Miesepeter? Oder ist er schon ein Freund, der dir gut zuredet und auch die Situationen und Menschen um dich herum positiv betrachtet? Beobachte diesen inneren Kritiker die nächsten Minuten, Tage, Wochen immer mal wieder. Je mehr du dir seine Existenz bewusstmachst, desto besser kannst du ihn wahrnehmen. Je mehr du ihn wahrnimmst, umso mehr kannst du ihn als Freund benutzen. Warum finde ich diesen inneren Kritiker so wichtig? Weil er direkt aus deinem Unterbewusstsein spricht.
Ich habe viele Menschen kennengelernt, die mir gegenüber beteuern, dass sie positiv denkende Menschen sind und liebevoll mit anderen umgehen, und dennoch läuft vieles in ihrem Leben schief. Im Grunde kann das vom Resonanzgesetz her kaum sein, denn wenn wir wirklich meistens positiv denkende Menschen wären, dann müsste sich dies auch in den Lebensumständen widerspiegeln. Wir hätten beispielsweise harmonische Partnerschaften/Freundschaften, einen erfüllenden Job, wären bei guter Gesundheit, hätten ein stimmiges Umfeld, wären zufrieden, hätten Spaß und Freude am Leben und der Geldfluss wäre ideal. Doch gerade wenn man sich unter vermeintlich besonders spirituellen Menschen umschaut, erkennt man oft sehr schnell, dass dies nicht der Fall ist. Es wirkt vielleicht so, aber wenn man in die Tiefe geht, sieht es häufig anders aus.
Ein sehr wichtiger Schlüssel, um sein Leben zu verändern und in die Enjoy this Life®-Persönlichkeit zu gehen, ist das Beobachten des inneren Kritikers. Ich weiß, mein lieber Leser, wenn ich dir jetzt sage: »Bitte beende nun das Lesen und mache dir mal einen Tag lang deinen inneren Kritiker bewusst, höre mal ganz bewusst immer wieder auf deine Gedankenstimme und beobachte, ob der Kritiker in den unterschiedlichsten Situationen eher positiv ist oder eher negativ/destruktiv«, dann wirst du dies wohl kaum tun. Ideal wäre es, doch für alle, die jetzt weiterlesen: Mache dir zumindest eine Notiz, damit du, wenn du mit der Lektüre fertig bist, dich noch an die Übungen erinnern kannst. Nimm mindestens einen Tag lang deinen inneren Kritiker unter die Lupe und achte darauf, was er alles so erzählt, bewertet, beurteilt, verurteilt und vor allem auch, was er dir selbst immer wieder einflüstert.
Wie schon gesagt, ist diese Gedankenstimme mit deinem Unterbewusstsein verknüpft und sie wird von dort gespeist. Leider halten viele Leute diese Gedankenstimme für die Stimme vom Höheren Selbst, Engel, Geistführer, Meister oder Ähnlichem. Doch diese Stimme kommt nicht aus der geistigen Welt, sondern von unserem Unterbewusstsein. Deswegen ist sie für die Enjoy this Life®-Methode so wichtig, denn viele Methoden arbeiten nur mit dem aktiven Denken, vernachlässigen aber das »passive« Denken. Wenn wir uns allerdings mal bewusstmachen, dass 95 Prozent der Gedanken und Handlungen vom Unterbewusstsein gelenkt werden, wie neueste Forschungsergebnisse nahelegen, dann wird schnell klar, dass wir uns mehr auf das passive Denken konzentrieren sollten. Es lohnt sich also definitiv, dem inneren Kritiker mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Für mich ist er wie eine Tür ins Unterbewusstsein, er verrät mir nämlich, wie ich wirklich denke. Er zeigt mir, ob ich eher ein positiver oder ein destruktiver Mensch bin. Wenn du, lieber Leser, beispielsweise merkst, dass dieser Kritiker oft ver- und beurteilt, stänkert, besserwisserisch, rechthaberisch, selbstzerstörerisch, ironisch – gegen dich oder andere – ist, dann weißt du sehr schnell, dass du dringend handeln musst. Ist dein innerer Kritiker dagegen eher positiv, wohlwollend, ehrlich, aufbauend, freundlich, motivierend, freudig, dann weißt du, dass du schon auf einem sehr guten Weg bist.
Lieber Leser, es ist nun sehr wichtig, dass du gnadenlos ehrlich zu dir bist, wenn du deinen inneren Kritiker einschätzt. Denn nur wenn wir erkennen, wie es um unser Unterbewusstsein steht, können wir dies auch verändern. Stell dir mal vor, wir können gemeinsam 95 Prozent deiner Gedanken auf Erfolg ausrichten, dann bleiben lediglich 5 Prozent, die eventuell dagegen arbeiten können. Bereits im nächsten Kapitel beginnen wir damit, dein Unterbewusstsein umzuprogrammieren, dass es immer mehr zu einem positiven Motivator wird. Um möglichst viel persönliche Veränderung aus dieser Lektüre herauszuziehen, lege jetzt das Buch zur Seite und lies erst weiter, wenn du genau weißt, was ich mit dem inneren Kritiker meine, und wenn du deinen kennengelernt hast.
Hm, na gut, wie ich sehe, hast du das Buch nicht weggelegt. Du kleiner Besserwisser ;-) Sage aber nicht, ich hätte es dir nicht geraten.
Sicher ist dir schon aufgefallen, dass ich das Wort Erfolg verwendet habe. Damit meine ich nicht nur den finanziellen, sondern Erfolg auf allen Ebenen. Meine knappe Definition von einem erfolgreichen Menschen lautet: »Jemand, der seine Berufung lebt, Spaß und Freude am Leben hat, sich selbst und andere Menschen liebt, eine harmonische Beziehung lebt, gesund ist, glücklich, zufrieden, seine Ziele kennt und diese auch verwirklicht, kurz: jemand, der wirklich lebt und sein Leben in vollen Zügen genießt.«
ÜBUNG
Eine sinnvolle Übung könnte sein, dass du kurz aufschreibst, was für dich Erfolg noch bedeuten könnte, jetzt und in der Zukunft, wenn du wieder zum Schöpfer deines Lebens wirst. Erfolg heißt ja nur, dass etwas er-folgt. Wir können also gar nicht erfolglos sein. Aber wir können unsere passive Haltung aufgeben und ins Schöpferbewusstsein wechseln. Das erfordert zwar Mut, denn damit sind wir verantwortlich für unser Leben und unser Umfeld und es gibt niemanden, den wir für destruktive Situationen in unserem Leben verantwortlich machen können außer uns selbst. Doch diese Erkenntnis gab mir damals die Freiheit und die Einsicht, dass ich mein Leben so gestalten kann, wie ich es möchte. Willst du das auch? Was sagte dein innerer Kritiker bei den letzten Sätzen? Hast du ihn beobachtet?
Was ist normal?
Sicher kennst du auch folgende Aussage: »Das ist normal, das macht man in einer Beziehung/Familie/bei einem Geschäft so.« Oder ähnlich lautende Sätze. Da man solche Formulierungen oft hört und oft auch selbst denkt, möchte ich ganz kurz einen Ausflug machen. Denn was ist schon normal?
Normal ist für uns selbst immer das, was wir schon immer so getan haben oder was uns schon immer so vorgelebt wurde. Je nachdem, welche Werte dir deine Eltern mitgegeben haben – und natürlich auch dein Freundeskreis sowie dein übriges Umfeld –, betrachtest du gewisse Dinge als völlig normal; sobald jemand dann nicht so denkt oder handelt, wie du es gewohnt bist, findest du dies abnormal. Seit mir bewusst wurde, dass ich die Dinge als normal betrachte, die ich auf eine bestimmte Art und Weise gelernt und vorgelebt bekommen habe, bin ich viel offener und toleranter geworden, falls jemand eine andere Ansicht hat und nicht so handelt, wie ich es erwarten würde.
So gibt es zum Beispiel Menschen, die fest darauf vertrauen, dass alles im Leben schlussendlich doch gut wird, mag es gerade auch noch so schwer sein. Andere wiederum finden es normal, dass das Leben schwer, hart und ungerecht ist. Auch hier spielen unsere Prägungen aus der Vergangenheit eine wichtige Rolle, denn als Kind nehmen wir unsere Eltern oder unsere Erziehungsberechtigten als Vorbild, wir lernen durch Nachahmen: Was haben unsere...