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Eroberer blicken auf Ureinwohner: Juan Ginés de Sepúlveda, Amerigo Vespucci und Cornelius Tacitus

AutorSarah Wendel
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl28 Seiten
ISBN9783638027397
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis10,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Klassische Philologie - Latinistik - Literatur, Note: 1,0, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, 28 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Juan Ginés de Sepúlveda, Amerigo Vespucci und Cornelius Tacitus: Was diese drei Autoren vereint ist der prüfende Blick des Eroberers auf kulturfremde Ureinwohner. Sepúlveda und Vespucci halten ihre Sicht auf die Indios fest, Tacitus widmet sich den Germanen. Ein text-analytischer oder sozialhistorischer Vergleich dieser drei Autoren bietet sich also nicht offenkundig an. Bei Bearbeitung und Untersuchung der beiden neuzeitlichen Autoren Juan Ginés de Sepúlve-da und Amerigo Vespucci jedoch im Vergleich mit dem antiken Autor Cornelius Tacitus trat durch die markante Wortwahl bei vielen Phrasen schnell ein Wiedererkennungseffekt ein, der mich häufig dazu veranlasste, so manche Textstelle erneut auf Entsprechungen zu überprüfen. Die Berücksichtigung der Chronologie ließ vermuten, dass die bei Tacitus entstandenen Topoi - gerade da solche im Humanismus eine gesteigerte Bedeutung erfuhren - den neuzeitlichen Autoren durchaus geläufig waren. (Auch die 'Germania' selbst wurde gerade im Humanismus zur wissenschaftlich-ideologischen Überlegungen analysiert. ) Es sei nur daran erinnert, dass Cortés seine an Karl V. gerichteten 'Cartas de relación' inhaltlich und formal bewusst an das Vorbild von Caesars 'Bellum Gallicum' anlehnte. Deshalb kann der Versuch dieses ungewöhnlichen Vergleichs gewagt werden. Zuerst wird das taciteische Germanenbild in den Blick gerückt. Sobald Textanalyse und In-terpretation als für die Rezeption der neuzeitlichen Topik nötiges Hintergrundwissen dienen, kann eine Analyse der Fremdbilder Sepúlvedas und Vespuccis folgen. Dabei wird die text-immanente Analyse jeweils in ihren historischen Kontext gebettet. Erst zum Schluss werden die drei Autoren in einer vergleichenden Gesamtschau zusammengeführt und daraufhin untersucht, inwieweit der Blick eines Eroberers auf einen kleinsten Nenner gebracht werden kann.

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