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E-Book

Es werde Licht

Mit den Engeln auf neuen Wegen zu Gott

AutorAlexa Kriele
VerlagGoldmann
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl320 Seiten
ISBN9783641133061
FormatePUB
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis7,99 EUR
Neues von der Engelbotschafterin.
Diese Botschaften sind wirklich außergewöhnlich. Das bekannte Engelmedium Alexa Kriele hat Antworten auf zahlreiche Fragen gechannelt, die jedem von uns im Lauf seines Lebens begegnen. Anhand dieser Antworten machen wir die tiefe Erfahrung, dass wir uns unser Leben wirklich selbst erschaffen.

Alexa Kriele studierte Philosophie und Psychologie und war als Journalistin und Seminarleiterin für Manager tätig. Seit 1994 legt sie den Schwerpunkt ihrer Tätigkeit auf das Dolmetschen der Engel. Sie ist bekannt durch das in vier Bänden erschienene Grundlagenwerk Wie im Himmel so auf Erden und ferner durch die Bände Die Engel geben Antwort, Mit den Engeln das Leben meistern, Mit den Engeln über die Schwelle zum Jenseits und Von Naturgeistern lernen.

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Leseprobe

ZWEI WEISEN DER ERKENNTNIS

Zwei Befindlichkeitsräume

M. K.: Haben die Erkenntnisse der neuzeitlichen Wissenschaft dem Gottesglauben die Grundlage entzogen? Die heiligen Schriften und Überlieferungen der verschiedenen Religionen sind ja in antike Weltvorstellungen eingekleidet, die durch Astronomie, Evolutionsbiologie und andere Wissenschaften als falsch erwiesen sind. Steht und fällt der Glaube mit ihnen? Oder lässt die Korrektur der antiken Weltvorstellungen den Glauben unberührt? Ermöglichen uns die neuzeitlichen Wissenschaften vielleicht sogar ein in mancher Hinsicht tieferes Verständnis des Glaubens? Führen sie uns, richtig verstanden, gar nicht von Gott weg, sondern näher zu ihm hin?

Elion: Wer im Glauben lebt, hat keinen Grund, sich deshalb den Erkenntnissen der Wissenschaft zu verschließen. Und der Wissenschaftler hat keinen Grund, sich dem Glauben zu verschließen.

Wir werden uns diesem Thema auf unkonventionelle Weise nähern. Wir fragen zunächst einmal: Was bedeutet es für das praktische Leben, ob sich ein Mensch mehr durch die Wissenschaft oder mehr durch den Glauben führen lässt – oder durch beides zugleich oder durch keins von beiden? Welche Möglichkeiten und Chancen eröffnen sich auf dem einen und dem anderen Wege, aber auch: Welche Gefahren und Risiken sind damit verbunden? Wie lebt es sich auf der einen Grundlage und wie auf der anderen? Was macht das mit einem Menschen?

Und was macht es mit ganzen Völkern und Kulturen? Wie wirken sich Glaube und Wissenschaft auf die Lebensverhältnisse insgesamt aus? Warum lebt der eine lieber so und der andere lieber so? In was für einer Befindlichkeit leben die einen und die anderen? Erscheinen euch diese Fragen spannend?

Ja, sehr.

Und was gilt für euch persönlich? Welche Probleme habt ihr mit dem Verhältnis von Wissenschaft und Glauben? Wie kommt ihr damit zurecht?

Notizen:

In eine innere Befindlichkeit könnt ihr euch begeben wie in eine Wohnung, in eine Kathedrale oder einen sonstigen Raum. Ein Befindlichkeitsraum hat eine Ausdehnung, eine Einrichtung, einen Stil, eine Farbe, einen Geruch, eine Machart, eine Melodie. Ihr könnt euch in ihm zu Hause fühlen oder ihn wieder verlassen. Ihr könnt euch auch in verschiedenen Befindlichkeitsräumen wohlfühlen und sie abwechselnd oder auch gleichzeitig bewohnen.

Werfen wir zunächst einen kurzen Blick auf die Befindlichkeit eines Wissenschaftlers. Sie ist durch verschiedene Tätigkeiten gekennzeichnet. Zum Beispiel trägt der Wissenschaftler durch Ausgrabungen oder durch Betrachtungen im Fernrohr oder im Mikroskop bestimmte Details zur Forschung bei. Meistens sitzt er am Schreibtisch mit einem Stapel Bücher oder am Computer und schreibt. Er referiert, kritisiert, diskutiert, verwirft Theorien, schlägt neue vor und so fort. Er tut das in dem Gefühl, an etwas Wichtigem zu arbeiten, und zwar gründlich und seriös, entweder im Team oder auf sich allein gestellt. Die Befindlichkeit eines Wissenschaftlers ist geprägt durch Arbeit, Mühsal und Routine.

Wenn wir den Befindlichkeitsraum des Glaubens betreten, unterscheidet der sich wesentlich von dem der Wissenschaft. Glauben ist keine Tätigkeit, sondern ein Grundvermögen, das den Menschen zuinnerst ausmacht. Der Glaubende steht in einer Beziehung zu Gott oder einer göttlichen Instanz (Mutter, Sohn, Heiliger Geist). Diese Beziehung ist die Voraussetzung für Tätigkeiten wie beten, meditieren, kontemplieren oder in Kommunikation mit Engeln treten. Der Glaubende wird auch Konsequenzen für seine Lebenspraxis ziehen. Das Glauben selbst ist aber keine Tätigkeit. Und es ist nicht eine Sache des Verstandes, sondern des Herzens.

Der Befindlichkeitsraum der Wissenschaft ist ein Thronsaal mit einem königlichen Thron. Das ist aber auch der Befindlichkeitsraum des Glaubens. Es gehört zur Natur des Menschen, dass ihr euch Fragen stellt wie die, »was die Welt im Innersten zusammenhält«, woher ihr kommt, wohin ihr strebt, was der Sinn des Lebens ist, welche Aufgaben der Mensch in diesen Zusammenhängen hat, warum etwas »gut« ist, was »Schönheit« ausmacht und so fort.

Ihr lebt aber auch noch in anderen Befindlichkeitsräumen, die eure alltägliche Lebenswelt ausmachen, zum Beispiel in dem der Heimat, der Familie, der Liebe, der Treue, der Freundschaft, der Kunst, der Musik, der Poesie.

Betrachtet einmal das Foto der Saturnringe, die die Cassini-Huygens-Sonde aus der Nähe aufgenommen hat. Das Bild zeigt ganz am Rand eure Erde als winziges Sternpünktchen. Könntet ihr eure Galaxis von außen fotografieren, erschiene auch die Sonne nur als ein solches Pünktchen. Und dann betrachtet die Fotos des Hubbleteleskops von Galaxien und schwarzen Löchern, die mehrere Milliarden Lichtjahre entfernt sind. Die Tiefe und Weite des Universums ist so ungeheuerlich, dass alle eure Wichtigkeiten dahinschmelzen. Die Menschen auf der Erde sollen in diesem Universum irgendeine Bedeutung haben, sich als »Krone der Schöpfung« verstehen dürfen, ja sogar als Gottes Ebenbild und Gleichnis? Das wird euch unmöglich erscheinen. Das ist nicht zu fassen, das kann euch niederschmettern und um eure innere Stabilität bringen.

Doch dann fällt euch ein: Ihr habt noch etwas Dringendes zu besorgen, das Kind hat Geburtstag, und der Anwalt hat um Rückruf gebeten. Plötzlich sind ganz andere Dinge wichtig. Ihr wechselt den Befindlichkeitsraum, springt in Gedankenschnelle hin und her.

Ihr lebt eben in mehreren Befindlichkeitsräumen gleichzeitig. Ihr feiert Weihnachten, Ostern, Pfingsten in der Kirche und geht unter der Woche ins Labor oder ins Büro. Während ihr am Radio den meteorologischen Wetterdienst hört, kommt euch Mörike in den Sinn: »Frühling läßt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte …«.

In den meisten Befindlichkeitsräumen sind ganz andere Fragen wichtig als die der Naturwissenschaftler. Wenn ihr die beantwortet, tun sich neue Fragen auf. Und wenn ihr euch um die bemüht habt, werden die Fragen immer unergründlicher. Zu all dem kann die Naturwissenschaft nichts sagen. Die Vielfalt und Komplexität der Welt ist unauslotbar.

Wenn ihr die ganz verschiedenen Befindlichkeitsräume miteinander zum Ausgleich bringen wollt, nehmt nicht den Verstand zu Hilfe, sondern die Poesie, zum Beispiel Eichendorffs Gedicht:

»Schläft ein Lied in allen Dingen,

die da träumen fort und fort,

und die Welt hebt an zu singen,

triffst du nur das Zauberwort.«

Alles schwingt, klingt und singt, alles, von den kleinsten Elektronen in den Atomen eures Körpers bis hin zum gesamten Universum. Denn alles verdankt sich demselben Schöpfer, und der war kein Uhrmacher oder Maschinenkonstrukteur, sondern ein Künstler.

Vielleicht kann ein Hinweis noch hilfreich sein: Das Größenverhältnis zwischen eurer Gestalt und den kleinsten Teilchen eures Körpers entspricht etwa dem Verhältnis zwischen eurem Körper und dem Universum. Ihr steht sozusagen in der Mitte. Diese Einsicht mag dazu beitragen, dass die Größe des Universums nicht mehr so erschreckend wirkt.

Es besteht ein Zusammenhang zwischen eurer Seele und dem Universum. Ich habe mit euch diese Wanderung durch die Befindlichkeitsräume in der Hoffnung unternommen, damit eure Neugier auf dieses Thema zu wecken.

Vertrauen

Um auf Erden tätig werden zu können, braucht ihr Vertrauen genauso wie den Herzschlag und den Atem. Der Mensch vertraut zunächst den Eltern und anderen Menschen, die zu ihm in Beziehung stehen. Er vertraut Vorbildern, Lehrern, Meistern, Politikern und Lebenspartnern. Vertrauen kann enttäuscht werden und richtet sich dann auf etwas Neues aus. Aber ihr könnt nicht aufhören zu vertrauen.

Aus dem Vertrauen entwickelt sich ein Glaube an die Sinnhaftigkeit des eigenen Tuns – wenn nicht an den von Gott gesetzten, dann an einen selbst gesetzten Sinn. Der Mensch glaubt dann zum Beispiel an den Fortschritt, an die Gerechtigkeit, an die Wissenschaft, an die Ordnung der Zahlen, an den eigenen Forschungsansatz, an die Funktionsfähigkeit der Apparate, an das Leben, an sich selbst, an »Führer« und an mancherlei sonst. Doch auch die Urform des Glaubens ist Vertrauen.

Ihr seid euch nicht immer bewusst, an wen oder was ihr alles glaubt, könnt euch aber durch ein wenig Reflexion darüber Klarheit verschaffen. Ich bitte euch, auch das einmal zu tun und hier zu notieren.

Notizen:

Der Vater schuf die Welt nicht wie ein Ingenieur, sondern als Künstler. Er hatte seine Innenwelt versonnen und mit Wohlgefallen betrachtet. Er setzte Teile davon aus sich heraus, weil er Freude daran hatte, dass ihm lebendige Wesen gegenüberstehen, als Erstes die himmlische Mutter, den Heiligen Geist und den Sohn, sehr bald auch die Engel und die Menschenseelen. Das mag euch zunächst verwunderlich klingen, aber ihr wollt ja wissen, wie wir Engel das sehen. Gott schuf also eine – zunächst noch nicht materielle – paradiesische Welt. Im Vertrauen darauf, dass auch sie Freude an ihrem selbstständigen Dasein haben werde, stattete er sie mit der Freiheit aus, die auch ihm zu eigen ist.

Im Gottesglauben lebt ihr euch hinein in euren eigenen Ursprung, in das Herausgesetztsein aus der Innenwelt Gottes. Das ist eine Gesamtbefindlichkeit, in die ihr mit...

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