Essay aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Soziologie - Kultur, Technik und Völker, Note: 1,7, Freie Universität Berlin (John-F.-Kennedy-Institut für Nordamerikastudien), Veranstaltung: Einführung in die soziologische Analyse der nordamerikanischen Gesellschaft, Sprache: Deutsch, Abstract: Automatisierung, durch welche Maschinen Menschen als Arbeitskräfte ersetzen; ein Staat, der aufgrund seiner Struktur den Herausforderungen der Dritten Industriellen Revolution nicht gewachsen sein wird; ökonomische und soziale Instabilität in einer Welt wachsender Gegensätze - das ist das Szenario, welches der US-amerikanische Wirtschaftswissenschaftler Jeremy Rifkin in seinem 2004 als aktualisierte Neuauflage erschienenen Buch 'Das Ende der Arbeit (und ihre Zukunft)' beschreibt. Der globalisierungskritische Autor prophezeit eine arbeits-lose Zukunft (sic!), in welcher die Rolle des Individuums in der Gesellschaft neu definiert werden muss. Dem Zerfall sozialer Netzwerke in einer auf einem extremen Marktkapitalismus basierenden Welt setzt Rifkin seine Idee des Dritten Sektors entgegen. Der Staat soll die im Zuge von Massenarbeitslosigkeit freiwerdende Arbeitskraft in diesem Dritten Sektor sinnvoll beschäftigen und so den Übergang in eine neue Ära schaffen. Dabei sieht Rifkin den Dritten Sektor als das kulturelle Leben der Gesellschaft - ein Ort der Bildung und Wissenschaften, des Sports und der Erholung, der Kunst und Religion, aber auch der Rechtshilfe und des Gesundheitswesens. In 'Das Ende der Arbeit' wird Adam Smiths Theorie des Markt-Kapitalismus widersprochen, da Rifkin die Befriedigung des individuellen Interesses aus dem Einsatz eines jeden Menschen für das Gemeinwohl erwachsen sieht. Im folgenden Essay soll an einem konkreten Beispiel untersucht werden, inwiefern in den Vereinigten Staaten von Amerika bereits auf die Herausforderungen dieser ökonomischen Transformation reagiert wurde. Herangezogen werden hierfür die Faith-Based Organizations (FBOs). Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen dem Dritten Sektor und diesen religiösen Wohlfahrtsorganisationen sollen herausgestellt und die Rolle der FBOs im schwachen sozialen Netz der USA analysiert werden. Dabei wird die These vertreten, dass trotz der Übereinstimmungen beider Konzepte die FBOs durch praktische Anforderungen nicht dem Idealbild entsprechen, welches Rifkin für seinen Dritten Sektor zeichnet. Sie sind stattdessen in der amerikanischen Zivilgesellschaft verwurzelte, zeitgemäße und zuverlässige, aber eben auch zwingend notwendige Einrichtungen im amerikanischen Wohlfahrtsstaat, der sehr deutlich an den Prinzipien der Marktwirtschaft und des amerikanischen Kapitalismus festhält.
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