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E-Book

Familienunternehmen und Zukunftsgestaltung

Schlüsselfaktoren zur erfolgreichen Unternehmensnachfolge

AutorBernhard Baumgartner
VerlagGabler Verlag
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl208 Seiten
ISBN9783834985415
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis44,99 EUR
Familienunternehmen sehen sich in der Frage der Nachfolgeregelung einer Aufgabe gegenüber, die das System Familie, Unternehmen und Eigentum stark herausfordert. Oftmals scheitert die erfolgreiche Übergabe an die nächste Generation daran, dass der Gründer/Unternehmer nicht von seinem Führungsanspruch ablassen kann. Das Buch zeigt, wie die Unternehmensnachfolge vor allem bei fortgeschrittenem Alter des Gründers/Unternehmers geplant und erfolgreich gestaltet werden kann und wie das Loslassen funktioniert. Mit einem praxiserprobten Übungsteil und Vier-Stufen-Erfolgsmodell.

Bernhard Baumgartner, Diplom-Ingenieur, ist selbst Eigentümer eines Elektronikunternehmens in den USA. Der Schwerpunkt seiner Arbeit liegt in der Restrukturierung und Sanierung von Familienunternehmen sowie ihrer Begleitung während der Nachfolgeregelung.

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Leseprobe
Einleitung (S. 11)

Familienunternehmen stellen einen signifikanten Anteil an der Wirtschaftskraft der Volkswirtschaften im deutschsprachigen Wirtschaftsraum, auch der USA, dar. Mehr als hunderttausend solcher Familienunternehmen stehen jedes Jahr vor dem Problem, die Nachfolge an der Führungsspitze regeln zu müssen.

Deshalb gewinnen die Nachfolgeregelung und die grundlegende Nachfolgeplanung grundsätzlich immer mehr an Bedeutung. Eine Mehrheit dieser Unternehmen muss einen Generationswechsel vollziehen, um in der Zukunft erfolgreich sein zu können. Die Art und Weise, wie die Generationennachfolge durchgeführt wird, hat nicht nur Einfluss auf die jeweiligen Familienunternehmen selbst, sondern auch auf die gesamte Struktur und wirtschaftliche Kraft eines Landes.

Denn auf diese Weise wird Nachfolgeplanung volkswirtschaftlich zu einem wichtigen Thema. Und es stellt sich die Frage, was denn die Erfolgsfaktoren einer guten Nachfolgeregelung sind. Neben möglichen Regelungen wie Veräußerung, Gesellschafteraufnahme, Trennung, Liquidation und Neugründung ist es offenbar so, dass ein nicht geringer Anteil von Familienunternehmen eine Nachfolgeregelung durch Familienmitglieder anstrebt.

Gründer oder Unternehmer, die das Unternehmen vom Gründer übernommen haben, wollen das Familienunternehmen an die nächste Generation übergeben. Familienunternehmen sehen sich in der Frage der Nachfolgeregelung oftmals einer neuen Aufgabe gegenüber, die das System Familie, Unternehmen und Eigentum stark herausfordert.

Einer aus steuer-, erb- und finanzrechtlichen Sicht erfolgreichen Übergabe an die nachfolgende Generation steht in vielen Fällen ein Gründer gegenüber, wenn nicht entgegen, der mit der tatsächlichen Übergabe an den Übernehmer zögert.

Die zentrale Frage lautet: Warum fällt es dem Übergeber vielfach so schwer, das Unternehmen an die nächste Generation zu übergeben? Familienunternehmen spielen eine entscheidende Rolle in den Volkswirtschaften vieler verschiedener Nationen der Welt und haben sich seit Jahrzehnten erfolgreich in der Dynamik des wirtschaftlichen Strukturwandels, besonders gegen den Konzentrations- und im Globalisierungsprozess behauptet. Sie bilden wesentliche Eckpfeiler vieler Volkswirtschaften und haben sich durch Flexibilität und entschlossenes Handeln gegenüber großen Publikumsgesellschaften in Zeiten wirtschaftlicher Anspannung nachhaltig bewährt.

Die meisten Familienunternehmen fallen in die Kategorie der Klein- und mittleren Unternehmen (KMU), aber sowohl in den USA als auch in Europa findet sich eine beträchtliche Anzahl von Unternehmen signifikanter Größe, die entweder im Besitz einer Familie sind oder durch eine solche kontrolliert werden. Darunter fallen Unternehmen wie Motorola, Ford, Wal-Mart, Bechtel, Millican Company in den USA oder in Europa BMW, Volkswagen, Oetker und Aldi Deutschland), Lego (Dänemark), Ikea (Schweden), Syntelabo und L’Oréal (Frankreich),Acciona (Spanien), Adecco (Schweiz), Swarovski (Österreich) und viele andere.

90 Prozent aller Unternehmen (USA und deutschsprachige Europäische Union) sind im Eigentum von Familien bzw. werden von Familien kontrolliert. Das älteste Familienunternehmen, „Hoshis Hotel“ in Japan, wurde im 6. Jahrhundert gegründet und befindet sich jetzt in der 49. Generation in Familienbesitz.

Mehr als ein Drittel der „Fortune 500“-Firmen in den USA sind Familienunternehmen, wobei in der Europäischen Union aus den Top 500-Unternehmen etwa ein Fünftel Familienunternehmen oder von Familien geführte oder kontrollierte Unternehmen darstellen. Die Familienunternehmen in den USA beschäftigen etwa 50 Prozent der angestellten Erwerbstätigen, in der Europäischen Union liegt dieser Prozentsatz bei etwa 65 Prozent.

Der Beitrag der Familienunternehmen zum Bruttoinlandsprodukt liegt in den USA bei etwa 40 Prozent und bei etwa 50 Prozent in der deutschsprachigen EU. Einen wesentlichen Beitrag zur Dynamik von Familienunternehmen leistet die Arbeitsplatzbeschaffung der Klein- und Mittelbetriebe. Nach einer Untersuchung der MassMutual Financial Group/Raymond Institute American Family Business Survey (2003) werden etwa 73 Prozent der neuen Arbeitsplätze von Klein- und mittleren Betrieben (weniger als 100 Mitarbeiter) geschaffen. Im deutschsprachigen EU-Raum machen Familienunternehmen etwa 80 Prozent aller Unternehmen aus.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort5
Inhaltsverzeichnis7
Einleitung11
Die Strukturationstheorie nach Anthony Giddens16
Familienunternehmen und Nachfolge18
Was ist ein Familienunternehmen?18
Besonderheiten von Familienunternehmen21
Tradition und Geschichte22
Umgang mit Tabuthemen23
Relative Vorteile von Familienunternehmen24
Interne Faktoren24
Externe Faktoren24
Familiäre Faktoren25
Psychologische Faktoren26
Relative Nachteile von Familienunternehmen26
Intern – Gründer27
Intern – Mitarbeiter28
Familie29
Extern30
Psychologische Aspekte31
Die Nachfolge in Familienunternehmen33
Nachfolge in den EU-Ländern und in der Schweiz36
Nachfolge in den USA36
Wichtige Akteure im Nachfolgeprozess38
Der Übergeber39
Psychologische Aspekte41
Identitätsgefährdung42
Führungsstil43
Das Loslassen-Können44
Der dritte Lebensabschnitt des Übergebers45
Mangelndes Vertrauen in die Nachfolger46
Eine Typologie von Übergebern47
Der Monarch48
Der General49
Der Diplomat49
Der Governor50
Der Erfinder50
Der Übergabekünstler50
Der Idealtypus des Übergebers51
Der Übernehmer52
Psychologische Aspekte53
Die Freiwilligkeit der Entscheidung55
„Wanderjahre“ – Erfolg in anderen Unternehmen55
Begabung und charakterliche Eignung55
Klarer Vertrag56
Eine Typologie von Übernehmern57
Der Gründer57
Der Beschleuniger58
Der Erhalter58
Der Transformierer58
Der Idealtypus des Übernehmers59
Der Prozess der Unternehmensübergabe60
Prägung und Herausbildung der Nachfolger60
Die Erfolgsfaktoren der Übergabe61
Erfolgsfaktoren62
Beziehungsebenen62
Vorbereitung62
Kommunikation64
Fallen64
Fehlende Konzepte64
Tradition und Geschichte66
Prozesse und Verläufe der Unternehmensübergabe67
Anthony Giddens und die Theorie der Strukturierung68
Zur Psychologie des Alterns70
Psychosoziale Aspekte des Alterns71
Defizitmodelle des Alterns72
Qualitative Verlaufsmodelle73
Theorien des erfolgreichen Alterns74
Charakteristiken von Unternehmensgründern78
Emotionen in Familienunternehmen78
Die Zwei-Faktoren-Theorie der Emotion80
Autorität in Familienunternehmen81
Der Ursprung des Autoritätsbegriffs81
Ausgewählte deutschsprachige Autoren und ihre Gedanken zum Autoritätsbegriff82
Zusammenfassung: Die modellkonstituierenden Ansätze von A. Giddens und der Psychologie des Alterns88
Der Phasenausschnitt Übergabe- und Loslass-Phase92
Die theoretische Erklärung der „Geschichten hinter den Erzählungen“ erfolgreicher Familienunternehmen95
Beispiel 195
Beispiel 2100
Beispiel 3100
Die Übergabe- und Loslass-Phase in einem erfolgreichen Familienunternehmen104
Beschreibung einer nicht-erfolgreichen Übergabe an die nächste Generation110
Gespräche und „teilnehmende Beobachtung“111
Besonderheiten:116
Die Übergabe- und Loslass-Phase aus Sicht der Psychologie des Alterns123
Thematisieren der Nachfolgeregelung124
Unternehmen A129
Unternehmen D129
Unternehmen E129
Unternehmen F129
Unternehmen G129
Aktivität133
Extraversion134
Erlebnisstrukturen134
Das Selbstbild135
Die Zeitperspektive136
Die Einsamkeit137
Leistungsmotivation139
Kritische Lebensereignisse139
Familiäre Probleme143
Lernen im Alter143
Technologien im Unternehmen147
Zusammenfassung148
Erkenntnisse und Ausblick149
Erkenntnisse149
Persönliche Reflexion154
Ausblick154
Schlussfolgerung156
Werkzeuge, Checklisten und Übungen158
1. Vorbereitungs- und Planungsphase159
Einleitung159
Übergeber: Ein 4-Stufen-Plan für den Erfolg160
Übernehmer: Eine kritische Selbstbefragung161
Familie: Eine Standortbestimmung und mögliche Zukunftsperspektiven162
Unternehmen: Ist-Analyse und Strategieentwicklung für eine nachhaltig erfolgreiche Zukunft des Familienunternehmens163
Vermögen: Ein Entwicklungsplan163
W – Werkzeuge163
W 1: Was muss zuerst vorhanden sein, damit das Projekt „Zukunftsgestaltung unseres Familienunternehmens“ erfolgreich sein kann?165
W 2: Das Familienteam-Entwicklungsmodell167
W 3: Das Familienteam (FT) und der Wandel167
W 4: Erfolgreiche Projektarbeit170
W 5: Lernen, gemeinsam im Familienteam zu arbeiten171
Einleitung171
Stufe 1: Formen des FT173
Stufe 2: Turbulenzen im FT174
Stufe 3: Grundregeln aufstellen175
Stufe 4: Leistung erbringen175
W 6: Was den Erfolg eines Familienteams ausmacht176
Einleitung176
Zusammenfassung179
W 7: Das Verstehen und Erlernen der Werkzeuge für eine erfolgreiche Projektarbeit180
Was kann zu Problemen führen?180
2. Entscheidungs- und Mentoringphase180
Einleitung180
Übergeber: Lebenskonzept (dritter und vierter Lebensabschnitt)181
Übernehmer: Rückkehr in das Familienunternehmen (Mentoring)181
Familie: Familienkonzept181
Unternehmenskonzept (Übergeber und Übernehmer gemeinsam)182
Vermögen: Vermögenskonzept182
W 8: Das Arbeiten im Familienteam182
Projektarbeit des Übernehmers182
W 9: Konstruktives Feedback184
3. Übergabe- und Loslassphase186
Einleitung186
Übergeber: Das Loslassen186
Übernehmer: Der Übergang von Autorität186
Familie: Prioritäten setzen187
Unternehmen: Führungsstil187
Vermögen: Entwicklung, Management, Governance187
W 10: Mit Konflikten umgehen187
Einleitung187
4. Übernehmer- und Unternehmerphase189
Einleitung189
Übergeber: Lebenskonzept dritter und vierter Abschnitt – umsetzen!189
Übernehmer/Unternehmer: Führung des Familienunternehmens190
Familie: Familienrat, Familienkonferenz institutionalisieren!190
Vermögen: Family Office190
Abschlussbemerkung190
Abbildungsnachweis192
Literaturverzeichnis193
Der Autor200

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