Schmerzen & das Immunsystem
Vorbei sind die Zeiten, in den Wissenschaftler glaubten, dass unser körpereigenes Immunsystem (IS) und das Zentralnervensystem (ZNS) unabhängig voneinander wären.
Jüngere Studien haben gezeigt, dass bestimmte Zellen des IS eine bedeutende Rolle in einer wichtigen Funktion des Nervensystems (NS) spielen: die Aktivierung von Schmerzen und hier ganz besonders von neuropathischen Schmerzen!
„nozizeptiven“ Schmerzen(u.a. bedingt durch Trauma, Fehlhaltungen usw. / s. später) (so u.a. bei Diabetes, Krebs, Multipler Sklerose, Virus-Infektion wie Zoster …)
– hier insbesondere der abnormen Empfindlichkeit/Überempfindlichkeit – „Entzündungsmediatoren“ (d.s. körpereigene Stoffe, welche eine Entzündungsreaktion einleiten oder auf-recht erhalten; zu diesen zählen niedermolekulare Verbindungen wie Histamin, Serotonin, Prostaglandine, Leukotriene und höhermolekulare peptidische Substrate/Proteine wie Bradykinin, Substanz P, Calcitonin, Gene-Related Peptide, Zytokine und Komplementfaktoren)
Fakt also:
Es besteht ein unmittelbarer Bezug zwischen immunologischen Mechanismen mit der Schmerzentstehung und der Schmerzchronifizierung!
Beispielsweise besitzen viele Nervenfasern des nozizeptiven Systems Rezeptoren für entzündungsfördernde Botenstoffe des Immunsystems (Zytokine) und können durch Zytokine wie TNF-alpha (Tumornekrose-Faktor alpha) beeinflusst werden. Andererseits können Abläufe im Nervensystem auch immunologische Vorgänge verändern. Generell kann das Nerven-System über bestimmte Hirnareale (hypothalamisch-hypophysäre Achse), über nach außen führende Nervenbahnen des X. Hirnnervs (Nervus Vagus und dessen vegetative parasympathische Fasern) und über vegetative Nerven-Fasern des sympathischen Nervensystems Einfluss auf eine Entzündung nehmen.
Während das sympathische Nervensystem entzündungs-fördernd oder -hemmend wirken kann, wird dem parasympathischen Nervensystem eine überwiegend antientzündliche Wirkung zugeschrieben.
Einen entzündungsfördernden Einfluss üben auch Neuropeptide (Substanz P, Calcitonin generelated peptide, CGRP) aus, die von den peripheren Schmerzfasern selbst im Gewebe freigesetzt werden. Sie weiten die Gefäße, steigern ihre Durchlässigkeit und stimulieren die Produktion von Entzündungsmediatoren durch lokale und einwandernde Zellen.
Hier schließt sich ein Kreis, denn die Neuropeptide können an Rezeptoren von Fresszellen des Immunsystems (Makrophagen) andocken und den Entzündungsprozess weiter antreiben. Da beide Systeme – das Nerven- und das Immun-System – wichtige Aufgaben in der Körperprotektion besitzen, ist ihre Verzahnung nicht überraschend. Jedoch sind ihre exakten, interaktiven Abläufe noch relativ unbekannt.
Schmerzen durch Drogen
‚Alltagsweisheit’chronischen Alkoholkonsum- sprich: Alkohol-Abusus bzw. Alkohol-Krankheit, -
(Droge und Suchtmittel)
Alkohol kann fast alle Organsysteme schädigen.
Wenn sich der Betreffende zusätzlich ungenügend und fehlerhaft ernährt, entsteht ein Mangel an einzelnen Aminosäuren, Vitaminen und Spurenelementen. Dieser Mangel führt dann zu weiteren körperlichen Schädigungen. Allgemein bekannt ist die sogen. „Alkohol-Leber“ (von der Fettleber, der Hepatitis über die Zirrhose bis zur Leberzell-Nekrose).
Weitere potentielle & definitive organische Schädigungen sind u.a. chron. Schäden am gesamten Verdauungstrakt (von der Speiseröhrenentzündung, Magen- & Zwölffingerdarm-Entzündung, Magen-/Zwölffingerdarm-Geschwüre, Pankreas-Schädigungen), Herz-Schädigung {Kardiomyopathie}, Hirn-Schädigungen (von zerebralen Durchblutungsstörungen, Epilepsie, M. Parkinson, der Encephalopathie bis zur Demenz oder auch nach Hirnblutungen und Schlaganfällen und nicht zuletzt chron. Kopfschmerzen), ferner Nerven-Schädigungen ({Poly-}Neuropathien, Seh- und/ oder Hörstörungen, Gleichgewichts-Störungen, Ataxien, Pseudo-Paralyse), dann Schädigungen der männlichen Geschlechtsorgane (Fertilitätsstörungen bis hin zur Impotenz), zudem Störungen der Hormone (Pseudo-Cushing-Syndrom), erhöhte Infektanfälligkeit, Immunsystem-Schäden, bestimmte Krebs-Erkrankungen und auch Schädigungen des Embryos bzw. des Neugeborenen.
Und nicht zuletzt die „Alkohol-Intoxikation“ (Alkoholvergiftung) mit einem sehr hohen Risikopotential (einmal schwere Traumata, dann Organversagen, Herz-Kreislauf-Versagen).
Dazu kommen noch psychische Defekte & Störungen (u.a. Alkohol-Delir, Halluzinationen, Wahnzustände, Paranoia, Wahnsinn, Korsakow- und sonstige Psychosen bis hin zum Suizid, aber auch Entzugs-Syndrome & -Delire).
Nicht zu übersehen die sozialen Verwerfungen und auch die Kosten für die Solidargemeinschaft (von stationären Aufenthalten über Reha-Maßnahmen bis Entzugs-Behandlungen), doch das ist ein anderes Thema. Zudem ist die Lebenserwartung deutlich verringert.
Kommen wir zu „Schmerzen infolge chron. Alkoholkonsums“ mit entsprechenden Schädigungen: Sie finden sich ein als (Dauer-) Kopfschmerzen, bei Polyneuropathien, im Verdauungstrakt, ausgelöst durch Alkohol-bedingte Unfälle & Operationen mit ggfls. bleibenden Schäden …
Sprechen wir über die Risiken durch einen chronischen Tabak-/ Nikotin-Konsum.
Sucht-Erkrankung(von der Zigarre/den Stumpen, den Zigarillos, Schnupf- & Kautabak oder der Wasserpfeife und der Pfeife usw.)
Wie beim Alkohol gilt auch hier: Gelegentlich und in geringer Menge konsumiert, kann Tabak/Nikotin so et-was wie ein Genussmittel sein, in regelmäßigem Konsum und über Jahre und in größerer Menge ist es definitiv ein Suchtmittel und ein Gift!
Insgesamt wurden bislang bei den Todesursachen deren 25 (!) mit einem Zusammenhang mit chron. Nikotin-Abusus nachgewiesen!
Im Durchschnitt sind Raucher 30-40% häufiger krank als Nichtraucher. In einem Jahr fehlen sie 11 Arbeitstage mehr als Nichtraucher.
Bevor wir zu sprechen kommen zu Schmerzen infolge chron. Nikotin-Konsums, zunächst ein kurzer Abriss drohender Gesundheits-Risiken:
Zuerst zu nennen die Durchblutungsstörungen (arterielle Verschlußkrankheit mit/ohne Thrombose/Embolie, mit am häufigsten das sogen. „Raucherbein“ mit der Folge: Amputation! / Vorsicht: Bei den Fuß-/Beinamputationen insgesamt handelt sich bei 99% um Raucherbeine) und zwar peripher, kardial, zerebral; daraus resultieren v.a. Herz- & Kreislauf-Krankheiten (d.i. die häufigste Todesursache bei Rauchern! / von Angina-Pectoris über Koronarsklerose, Herzmuskelschwäche, Herzinfarkt – Herzinfarkte vor dem 40.Lebensjahr betreffen fast nur Raucher! – und Herztod, Bluthochdruck), Lungen-/Bronchial-Erkrankungen (separat zu sehen Lungen-/Bronchial-Krebs, s.u. / chron. Bronchitis, COPD, Lungenemphysem {Blählunge}, verminderte Sauerstoffversorgung des Organismus, Asthma bronchiale), Hirnschäden (Schwindel, Gleichgewichts-Störungen, Lähmungen, Alzheimer & sonst. dementielle Erkrankungen, Konzentrations- & Merkstörungen), Schäden an Sinnesorganen (z.B. am Auge: Makula-Degeneration), Fertilitäts- & Potenz-Störungen (Frauen kommen früher in die Wechseljahre, Minderung der Libido, sie neigen zu Früh- & Fehlgeburten / Männer Impotenz und Infertilität), Stoffwechselstörungen (Frauen neigen zu erhöhten Cholesterin- und LDL-Cholesterin-Werten), Schäden im Verdauungstrakt (Speiseröhren- & Magenschleimhaut-Entzündung, Leberschäden),...