Einleitung
In Friedenshaus Band I habe ich mich mit den drei Denkhemmungen, bestehend aus autoritär-systemischen, glaubens-illusorischen und sexuell-liebenden Denkhemmungen, beschäftigt und dabei festgestellt, dass diese oftmals für die Übel dieser Welt verantwortlich sind. Aus der Sicht eines Lebenspraktikers erarbeitete ich Denkansätze und konkrete Vorschläge, wie sich diese Denkhemmungen überwinden lassen und dass mit deren Überwindung die Welt der Menschen geheilt werden kann. Die Überwindung der Denkhemmungen ebnet der Menschheit den Weg vom homo stultus (dummer Mensch) zum homo sapiens (weiser Mensch). Vor allen Dingen ging es mir auch darum, den leidigen Seelentheorien ein Ende zu bereiten, denn diese stehen der Erhaltung und Beförderung der menschlichen Art nur im Weg.
Psychologie ist die Lehre von der Seele. Da es keine Seele gibt, benennt sich somit ein ganzer Berufsstand falsch. Nach meinen in Friedenshaus Band I dargelegten Auffassungen, beschäftigt sich dieser Berufsstand mit dem Zusammen- und Gegenspiel des Unbewussten (den genetischen Programmen) mit dem „Ich“ (welches dem Unbewussten zuzuordnen ist, die eigentlichen Denkvorgänge ausübt, die Gefühle erlebt und diese dann ebenfalls denkend einordnet) und zwar in allen Facetten. Das ist auch richtig, wichtig und gut so, bei einer Menschheit voller Egoisten, Neurotiker und Psychopathen, die es zwar bereits zu intelligenten Höchstleistungen brachte, sich in den letzten rund sechstausend Jahren menschlicher Kulturgeschichte aber auch rund vierzehntausendfünfhundert innerartliche Kriege lieferte, in der sie rund drei Komma fünf Milliarden Lebewesen der eigenen Art hinmetzelte und die fast tatenlos zuschaut, wie täglich rund fünfzehntausend Kinder unter fünf Jahren elend an Mangelernährung und Krankheiten verrecken. Homo stultus vom feinsten. Deshalb war es wichtig, endlich den Sinn des menschlichen Lebens zu definieren und so beschrieb ich diesen in Friedenshaus Band I wie folgt:
Weil die Menschen durch ihr denkendes „Ich“ befähigt worden sind zu verstehen, „sollen“ sie aktiv die eigene Arterhaltung positiv beeinflussen. Dieser Sinn entspricht den Ziel der belebten Materie welches lautet: Überleben (in der Auseinandersetzung mit der unbelebten Materie). Deshalb verwies ich auf die Notwendigkeit die Menschheit zu vereinen, damit diese als Art überleben kann. Dazu stieß ich außerdem glaubens-illusorische Dogmen vom Sockel und ersetzte diese durch ein zutiefst humanistisches und nachvollziehbares Weltbild, mit dem jeder Mensch gut leben kann.
Viele, eigentlich recht gescheite und oftmals studierte Zeitgenossen, sind heute bezüglich des Glaubens an eine Seele, nicht weiter, als Platon vor rund zweitausend Jahren. Von ihnen kommt nichts, was zur Heilung der Menschenwelt beitragen kann. Ganz im Gegenteil, sie setzen auf die glaubens-illusorischen Denkhemmungen des alten Zeitalters noch einen oben drauf. Der australische Nobelpreisträger für Medizin, Sir John Carew Eccles, erklärte neunzehnhundertachtundsiebzig auf dem Düsseldorfer Philosophenkongress sinngemäß, dass das Bewusstsein etwas Körper unabhängiges und außerhalb des zentralen Nervensystems existierendes ist. Bewusstsein kann nicht auf organische Substanzen zurückgeführt werden. Der Geist stehe dem Gehirn und seinen neuronalen Mechanismen als etwas völlig Autonomes gegenüber. Wahrscheinlich hatte Eccles gerade bei Siddhartha Gautama (dem ersten Buddha) nachgelesen und sich in dessen glaubens-illusorischen Denkhemmungen verfangen. Dr. Sidney Cohen, Leiter des „Institute of Mental Health“ schrieb sinngemäß, dass die einzigartige Fähigkeit des Gehirns, Fragen zu stellen und seiner selbst bewusst zu werden, für Zwecke des physischen Überlebens ganz und gar unnötig ist. Schlimmer geht’s nimmer, doch es geht. Der Wissenschaftsjournalist Ernst Meckelburg schrieb sinngemäß, dass das Gehirn zwar die Bedingungen schafft, die für bewusste Aktivitäten notwendig sind, diese aber nicht selbst produziert. Gerhard Steinhäuser, studierter Naturwissenschaftler, beschrieb ein altersloses Bewusstsein, welches nicht den Gesetzen dieser Zeit und dieses Raumes unterliegt. Aus all‘ diesem parapsychologischen Dünnschiss, der die Menschheit nicht weiter bringt, werden dann zum Beispiel Theorien, von ewig bestehenden belebten Teilchen konstruiert, die sich im Gehirn „niederlassen“, das Bewusstsein bilden und Teil einer höherdimensionalen Realität sind. Ich gehe davon aus, dass ich in Friedenshaus Band I, eine für alle Menschen nachvollziehbare und schlüssige Sichtweise, über das sich seiner selbst bewusst sein („Ich“) dargelegt habe, die es ermöglicht, den Sinn des menschlichen Lebens hier auf Erden jetzt sofort zu leben. Denn wie schrieb bereits Lew Nikolajewitsch Graf Tolstoi: „Denke immer daran, dass es nur eine wichtige Zeit gibt: Heute, Hier. Jetzt.“
Abschließend gab ich die Empfehlung bei der Überwindung der drei Denkhemmungen mit den sexuell-liebenden Denkhemmungen zu beginnen, da sich diese am leichtesten überwinden lassen. Deshalb beschäftigt sich dieser zweite Band vertiefend mit den sexuell-liebenden Denkhemmungen und deren Überwindung und gibt außerdem Einblicke in das Friedenshaus, um dazu beizutragen, dem bisher so geschmähten „Berufsstand“ der Sexarbeiterinnen zur allgemeinen Anerkenntnis zu verhelfen.
Damit Sie besser verstehen, wie negativ sich sexuell-liebende Denkhemmungen im Zusammenleben der menschlichen Art auswirken und wie sich diese Denkhemmungen überwinden lassen, komme ich nicht umhin, aus dem persönlichen Nähkästchen zu plaudern. Deshalb gilt für diesen zweiten Band: Glücklich sein bedeutet auch, sein Glück zu teilen und zwar in diesem Fall mit Ihnen, denn nur der Mensch ist wahrhaft glücklich, der verschenken kann, was andere für sich brauchen. Genau, wie Friedenshaus Band I, erhebt dieser zweite Band der Fibel Friedenshaus nicht den Anspruch ein wissenschaftliches Werk zu sein. Selbstverständlich können Sie wieder vom, aus praktischen Erfahrungen und praxisorientierten Denkweisen, bestückten Buffet wählen und sich das nehmen, was Ihnen schmeckt. Besondere Leckerbissen habe ich wieder hervorstechend dekoriert oder an mehreren Stellen auf dem Buffet platziert. Im Unterschied zum ersten Band der Fibel, bin ich aber sicher, dass Sie vom Buffet des zweiten Bandes viel mehr entnehmen werden. Was mir die Sicherheit gibt, dies zu behaupten, werden Sie verstehen, wenn Sie die Fibel zu Ende gelesen haben, denn in diesem zweiten Band, öffne ich Ihnen auch Türen zu meiner Welt, einer Welt in der glücklich machende körpereigene Hormone und Opiate in einem solchen Ausmaß vorherrschen, dass ich tatsächlich von einem Dauerlebenszustand des glücklich sein reden kann.
Denken Sie einmal kurz nach, wie viele Minuten eines jeweiligen Tages Sie sich wirklich restlos glücklich und zufrieden gefühlt haben, so dass jeder Mensch Ihr vor Glück „strahlen“ schon von weitem erkennen konnte? Bringen Sie überhaupt für jeden Tag wenigstens ein paar Minuten zusammen? Ich denke eher nicht. Ihr glücklich sein, hängt vom Unbewussten ab, denn das, was Sie fühlen, wird letztlich chemisch-elektrisch erzeugt. Viele Dinge, die Sie glücklich machen würden, können Sie nicht beeinflussen, weil in der chaotischen Welt des Höher, Schneller und Weiter, die sich die Menschen eingerichtet haben, einfach zu viele äußere Faktoren Ihr Handeln bestimmen. Das, was Sie aber beeinflussen können, ist Ihr persönliches Liebes- und Sexualverhalten, denn über dieses haben Sie die Möglichkeit das Unbewusste dazu zu bringen, die körpereigenen Hormone und Opiate zu produzieren, die Sie immer wieder glücklich machen und das Tag für Tag. Für Ihr glücklich sein ist es egal, durch welche Handlungen Sie das Unbewusste dazu bringen, die glücklich machende Körperchemie zu starten. Ob Sie gerade etwas essen, dessen Genuss dazu führt, dass Sie sich glücklich fühlen, ob Sie gerade auf einem Klavier ein Musikstück spielen und damit andere Menschen erfreuen, ob Sie sich gerade verlieben oder befriedigenden Sex haben, es sind die gleichen Hormone und Opiate, durch die Sie sich glücklich fühlen, denn das Unbewusste macht da keinen Unterschied. Allerdings können Sie die Menge und die Dauer der Hormon- und Opiatproduktion beeinflussen, denn es macht einen gewaltigen Unterschied, ob Sie sich gerade durch Meditation von der Welt entrückt haben, ein Stück Schokolade essen, beides löst die Produktion glücklich machender Hormone und Opiate aus oder ob Sie stundenlang befriedigenden Sex haben oder sich öfter mit verschiedener Intensität neu verlieben, was eine wesentlich größere Menge dieser Hormone und Opiate auslöst. Es macht dann aber bezüglich der Menge dieser Hormone und Opiate noch einmal einen Unterschied, ob Sie beim befriedigenden Sex mit einem „Du“, welches Sie lieben oder mindestens sehr mögen, verschmelzen, denn hier ist die Menge noch wesentlich größer. Ich denke, dass ich das noch genauer erklären sollte. Das Unbewusste kann glücklich machende körpereigene Hormone und glücklich machende körpereigene Opiate in unterschiedlicher Menge und für Ihr „Ich“, in unterschiedlich fühlbarer Intensität produzieren. Das „Ich“ kann das Unbewusste veranlassen solche Hormone und Opiate zu produzieren. Wenn Sie gerade von einem Menschen ein Lob für die gute Arbeit, die Sie geleistet haben hören, so löst Ihr „Ich“ eine kleine Wohlfühl-Körperchemie aus. Wenn Sie auf dem Weg zu einem Buddha sind, auf durch Triebe gesteuerte körperliche Freuden...