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E-Book

Führungsprinzip Wertschätzung

Mitarbeiter begeistern, motivieren und binden

AutorThorsten Rabenbauer
VerlagCarl Hanser Fachbuchverlag
Erscheinungsjahr2017
Seitenanzahl306 Seiten
ISBN9783446452442
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis19,99 EUR
Wertschätzung das A und O erfolgreicher Führung: Nur wenn sich Mitarbeiter wertgeschätzt fühlen, sind sie mit Begeisterung und Engagement bei der Arbeit! Dieses Buch zeigt, wie Ihnen das gelingt!
?Erfolgsfaktor Wertschätzung nutzen und aktuelle sowie zukünftige Herausforderungen bewältigen
?Konkrete Handlungsanweisungen und praxiserprobte Modelle für eine wertschätzende Führung
?Mit zahlreichen Reflexionsfragen
?Viele Arbeitshilfen, Checklisten, konkrete Tipps und Beispiele
?Mit Interviews: Praktiker und Experten, u. a. mit Prof. Dr. Friedemann Schulz von Thun
Menschen machen den Unterschied! Sie machen den Unterschied! Lassen Sie sich von diesem Werk inspirieren, Ihr persönliches Führungshandwerkszeug zu erweitern und zu vertiefen.

Thorsten Rabenbauer ist freiberuflicher Trainer, Berater und Coach. Vorher war er Geschäftsführer und Gesellschafter in einem Beratungsunternehmen.

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Leseprobe
1.Richtige Grundeinstellung finden

Sie sind Führungskraft in einem Unternehmen und haben damit eine wichtige Aufgabe. Sie führen Mitarbeiter – Sie führen Menschen – Sie führen Persönlichkeiten!

Sie vertreten die Interessen, Ziele und Visionen des Unternehmens, die Erwartungen und Anforderungen der Kunden und haben auch persönliche Bedürfnisse und Wünsche.

Mitarbeiterführung ist oft eine große Herausforderung, denn Menschen sind nun mal sehr unterschiedlich. Und jeder Mitarbeiter hat verschiedene Stärken, Fähigkeiten, Talente, Kompetenzen, Erfahrungen, Entwicklungsfelder, Schwächen und Fehler. Gleichzeitig haben Menschen oft auch unterschiedliche Erwartungen, Wünsche, Bedürfnisse und Ziele.

Als Führungskraft müssen Sie in dieser Gemengelage professionell agieren. Sie müssen unter anderem angemessen kommunizieren, klare Entscheidungen treffen, Aufgaben verantwortungsvoll delegieren und Arbeitsprozesse gezielt kontrollieren.

In diesem Kapitel steht Ihre persönliche Einstellung, Ihre Grundeinstellung im Fokus. Sie erhalten wertvolle Impulse, wie Sie an Ihrer eigenen Einstellung arbeiten können und wie Sie damit einen entscheidenden, positiven Einfluss auf Ihre Mitarbeiter haben.

1.1Modell der Grundeinstellungen

Nehmen Sie sich ein leeres Blatt Papier und beantworten Sie folgende Fragen schriftlich für sich selbst:

Wie schaue ich auf mich selbst?

  • Was sind meine persönlichen Stärken?

  • Was kann ich besonders gut?

  • Welche Fähigkeiten machen mich im Arbeitsalltag und privat erfolgreich?

  • Welche Talente wurden mir in die Wiege gelegt?

  • Wo sehe ich meine wichtigsten Kompetenzen?

  • Was zeichnet mich positiv aus?

  • Was konkret gelingt mir im Alltag sehr oft?

  • Was genau sind meine bisherigen persönlichen Erfolge?

  • Was konkret schätzt mein Lebenspartner an mir als Person?

  • Was schätzen meine Kinder an mir als Elternteil?

  • Was schätzen meine Eltern an mir als deren Kind?

  • Was schätzen meine Mitarbeiter an mir als Führungskraft?

  • Was schätzen meine Vorgesetzten an mir?

  • Was schätze ich selbst an mir?

  • Welche persönlichen Eigenschaften haben dazu beigetragen, dass ich beruflich dort angekommen bin, wo ich jetzt stehe?

Es ist wichtig, dass Sie sich mit diesen Fragen auseinandersetzen. Denn die richtige Einstellung fängt zunächst immer bei uns selbst an. Nur wer zu sich selbst eine gute und positive Einstellung hat, kann anderen Personen angemessen und kraftvoll begegnen. Bild 1.1 zeigt zum Thema persönliche Grundeinstellung das zentrale Modell für eine Führungskraft. Damit geht es los.

Bild 1.1 Modell der Grundeinstellungen

Das heißt, auf die richtige Grundeinstellung kommt es an!

Welches Pärchen spricht Sie spontan am positivsten an? Vermutlich werden Sie sich für die beiden Personen unten entscheiden. Aber warum ist das so?

Typische Statements hierzu sind:

  • "Die beiden Personen haben eine positive Ausstrahlung!"

  • "Die Arme wirken dynamisch!"

  • "Die beiden Personen begegnen sich positiv auf Augenhöhe!"

  • "Die freuen sich, weil sie Haare haben !"

Auf dieser ersten Skizze aufbauend kann der Rest des Modells entwickelt werden (siehe Bild 1.2).

Bild 1.2 Die Basis für jeden persönlichen Dialog sollte sein: "Ich bin o.k. und Du bist o.k.!"

Kurzbeschreibung zum Modell "Ich bin o. k.! – Du bist o. k.!"

Im Grunde kommen wir in dem Modus "Ich bin o. k.! – Du bist o. k.!" auf die Welt. Wir sind normalerweise als Baby mit uns selbst im Reinen und mit uns selbst zufrieden. Und wir sind dankbar für jede Person, die sich liebevoll um uns kümmert (stillt, füttert, wäscht, die Windeln wechselt, bespielt, in den Schlaf wiegt …). Aber irgendwann fängt die Erziehung an, und dann nimmt das Drama seinen Lauf. Auch wenn unsere Eltern oder zentralen Bezugspersonen in fast allen Fällen in allerbester Absicht handeln und uns als Kind fördern, entwickeln, zu einem ordentlichen Menschen erziehen wollen, so erhalten wir in der Regel (ungewollt bzw. unbewusst von unseren Eltern) Impulse, die uns entweder nach links oben (Ich bin o. k.! – Du bist nicht o. k.!) oder nach rechts oben (Ich bin nicht o. k.! – Du bist o. k.!) springen lassen. Durch scheinbar unspektakuläre Vergleiche mit Kindern/Jugendlichen aus unserer Umgebung (Geschwister/Nichten und Neffen/Kindergarten/Schule/Verein/…) und die damit verbundenen Botschaften erhalten wir Orientierungspunkte aus der Sicht unserer Eltern, ob wir uns über oder unter andere Personen stellen sollen. Somit entsteht mit der Zeit eine Tendenz, manchmal auch situations- oder kontextabhängig, ob wir eher in einen inneren Modus fallen, anderen Menschen von oben herab zu begegnen oder eben schnell unser eigenes Licht unter den Scheffel zu stellen.

Es lohnt sich, als Führungskraft zunächst einmal den Blick auf sich selbst zu richten und seinem eigenen Verhaltensmuster etwas mehr auf die Spur zu kommen. Dazu einige Reflexionsfragen:

Reflexionsfragen für die Analyse Ihrer persönlichen Grundhaltung

Finden Sie dazu möglichst viele konkrete, persönliche Beispiele!

  • In welchen Situationen schaffen Sie es heutzutage, leicht in der Grundhaltung "Ich bin o. k.! – Du bist o. k.!" zu sein?

  • Ich welchen Situationen neigen Sie tendenziell dazu, sich über andere zu stellen und eher in das Grundmuster "Ich bin o. k.! – Du bist nicht o. k.!" zu fallen?

  • In welchen Situationen machen Sie sich eher kleiner und sind in der Grundhaltung "Ich bin nicht o. k.! – Du bist o. k.!"?

  • Gibt es konkrete Personen (Ihren eigenen Chef, einen Mitarbeiter, einen Führungskollegen …), die Sie in eine bestimmte Grundhaltung wechseln lassen?

  • Bei welcher Person bzw. bei welchen Personen sind Sie eher im Modus "Ich bin o. k.! – Du bist nicht o. k.!"?

  • Bei welcher Person bzw. bei welchen Personen sind Sie eher im Modus "Ich bin nicht o. k.! – Du bist o. k.!"?

  • Welche Grundhaltung spüren Sie in sich, wenn Sie mit schwierigen Mitarbeitern zu tun haben?

  • Welche Grundhaltung erkennen Sie bei sich, wenn Sie mit dem Betriebsrat/Personalrat zu tun haben?

  • Welche Grundhaltung dominiert bei Ihnen, wenn Sie mit dem Vorstand oder dem Geschäftsführer im Kontakt sind?

Die Grundhaltung, aus der Führungskräfte im Arbeitsalltag agieren, zeigt oft interessante "Nebenwirkungen".

Sind Sie als Führungskraft sehr oft im Modus "Ich bin o. k.! – Du bist o. k.!", dann trägt das in der Regel zu einer offenen, vertrauensvollen Arbeitsatmosphäre bei. Menschen begegnen sich auf Augenhöhe, tauschen ihre Sichtweisen, Meinungen und Gedanken direkt und eher wertschätzend, respektvoll miteinander aus. Sie können das gut emotional nachempfinden, wenn Sie an Gespräche und Begegnungen mit Ihrem besten Freund oder Ihrer besten Freundin denken....

Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Hinführung6
Inhalt8
1 Richtige Grundeinstellung finden12
1.1 Modell der Grundeinstellungen13
1.2 Praxistransfer – Worauf kommt es an?21
1.3 Die besondere Herausforderung23
1.4 Im Kontakt mit sich selbst sein24
1.5 Erkenntnis – Reflexion – Umsetzung27
1.6 Literaturhinweise29
2 Werte wertschätzen30
2.1 Persönlicher Wertecheck30
2.2 Praxistransfer – Worauf kommt es an?33
2.3 Bezug zu den Unternehmenswerten40
2.4 Keine formulierten Unternehmenswerte42
2.5 Erkenntnis – Reflexion – Umsetzung48
2.6 Literaturhinweise49
3 Das richtige Maß finden50
3.1 Das Wertschätzungskonto50
3.2 Praxistransfer – Worauf kommt es an?56
3.3 Wertschätzung operationalisieren59
3.4 Empathie ist wertvoll63
3.5 Erkenntnisse – Reflexion – Umsetzung65
3.6 Literaturhinweise67
4 Identifikation fördern68
4.1 Geringe emotionale Bindung in deutschen Unternehmen68
4.2 Praxistransfer – Worauf kommt es an?73
4.3 Vorbildfunktion: Widerspruchsfrei und authentisch75
4.4 Wertschätzung: Voraussetzung für Vertrauen77
4.5 Erkenntnis – Reflexion – Umsetzung82
4.6 Literaturhinweise83
5 Teamphasen beachten84
5.1 Das Teamphasenmodell84
5.2 Praxistransfer – Worauf kommt es an?91
5.3 Persönlicher Führungsstil97
5.4 Teamführung und individuelle Führung101
5.5 Erkenntnis – Reflexion – Umsetzung104
5.6 Literaturhinweise106
6 Rollen klären108
6.1 Leader, Manager und andere Rollen108
6.2 Praxistransfer – Worauf kommt es an?111
6.3 Rollenklärung mit dem Modell des inneren Teams117
6.4 Das Problem mit der Komfortzone120
6.5 Erkenntnis – Reflexion – Umsetzung126
6.6 Literaturhinweis127
7 Persönlichkeiten respektieren128
7.1 Das Riemann-Thomann-Kreuz128
7.2 Praxistransfer – Worauf kommt es an?132
7.3 Wertschätzung unterschiedlicher Typen138
7.4 Weiterentwicklung meiner Mitarbeiter141
7.5 Erkenntnis – Reflexion – Umsetzung144
7.6 Literaturhinweise145
8 Motivationsfaktoren (er)kennen146
8.1 Was treibt mich an?146
8.2 Praxistransfer – Worauf kommt es an?152
8.3 Der nächste Schritt: Innere Erlaubnis158
8.4 Die Zwei-Faktoren-Theorie159
8.5 Erkenntnis – Reflexion – Umsetzung161
8.6 Literaturhinweise162
9 Konflikte lösen164
9.1 Persönliche Verhaltenstendenzen in Konfliktsituationen164
9.2 Praxistransfer – Worauf kommt es an?169
9.3 Widrigkeiten meistern172
9.4 Das Werte- und Entwicklungsquadrat als Lösungsansatz177
9.5 Erkenntnis – Reflexion – Umsetzung180
9.6 Literaturhinweise181
10 Generationengerecht führen182
10.1 Überblick zu den verschiedenen Generationen182
10.2 Praxistransfer – Worauf kommt es an?186
10.3 Konkretisierung der Erwartungen meiner Mitarbeiter196
10.4 Verschiedene Generationen zusammenführen bzw. zusammen führen197
10.5 Erkenntnis – Reflexion – Umsetzung200
10.6 Literaturhinweise201
11 Humor zeigen202
11.1 Humor – Formen und Gefahren202
11.2 Praxistransfer – Worauf kommt es an?208
11.3 Humor versus Ernsthaftigkeit215
11.4 Resilienz durch Humor218
11.5 Erkenntnis – Reflexion – Umsetzung221
11.6 Literaturhinweise222
12 Kultur prägen224
12.1 Ein einfaches Kulturmodell224
12.2 Praxistransfer – Worauf kommt es an?228
12.3 Sechs-Felder-Matrix nach Stiefel232
12.4 Menschen machen den Unterschied – auch in der Unternehmenskultur234
12.5 Erkenntnis – Reflexion – Umsetzung240
13 Führungsselbstverständnis entwickeln242
13.1 Die Kunst der Komplexitätsreduzierung242
13.2 Praxistransfer – Worauf kommt es an?246
13.3 Zitate für die Führungsarbeit253
13.4 Die Kraft von Symbolen256
13.5 Erkenntnis – Reflexion – Umsetzung257
14 Arbeitsblätter für die Führungspraxis260
15 Persönliches – Gedanken und Fragmente282
15.1 „Bernd Stromberg“ – Lernen, wie es nicht geht!282
15.2 Schäubles unsäglicher Fauxpas283
15.3 Politikverdrossenheit – Rückschlüsse für Führungskräfte im Arbeitsalltag286
15.4 Mitarbeiterbefragungen und Führungskräftefeedback288
15.5 Selbstbild und Fremdwahrnehmung289
15.6 Persönlichkeitsmodelle – Nutzen und Grenzen291
15.7 Die fünf Freiheiten293
15.8 Das Prinzip Garage (nach HP)293
15.9 Musik als positives Beispiel295
15.10 Ein Lied als Führungsmotto297
15.11 Literaturhinweise298
15.12 Statt eines Nachworts299
Index301
Der Autor305

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