Gemeinsame Strategieentwicklung zwischen Pharmaunternehmen und Kostenträgern als Übereinkunft einer gelungenen Praxis - Strukturation einer sozialen Beziehung
Diplomarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich BWL - Unternehmensführung, Management, Organisation, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit einem Thema, das sowohl theoretisch interessant ist als auch eine hohe praktische Bedeutung hat. Gegenstand der Untersuchung ist das strategische Zusammenspiel zwischen Kostenträgern und Pharmaunternehmen. Dieses wird als Strukturation einer sozialen Beziehung betrachtet. Die Arbeit stellt einen konzeptionellen Vorschlag zur Strategieentwicklung einer Kooperation dar. Als Theorie-, Analyse- und Interpretationsrahmen wird hier die Theorie der Strukturation von ANTHONY GIDDENS (1979, 1984) angewandt. Auf der Suche nach geeignetem Umgang mit knappen Ressourcen und wachsendem Bedarf an medizinischen Leistungen, bedingt v. a. durch den beschleunigten Technologie- und Demografie-Wandel, werden hier, innerhalb des Strukturationsrahmens, die von Kostenträgern kontrollierten Ressourcen und die etablierten Regeln sozialer Handlungen, zusammen mit den Aktivitäten der Pharmaindustrie als eine rekursive Dualität betrachtet. Dies lenkt die Aufmerksamkeit auf die sozial produzierten Bedingungen, die sich als besonders erfolgskritisch für die langfristige Sicherung einer effizienten und effektiven Arzneimittelversorgung erweisen. Als Ausfluss der Strukturationsanalyse in dieser Arbeit wurden als solche Bedingungen das Mutual Wissen, die überlegenen sozialen Kompetenzen, das wechselseitige Vertrauen und das Commitment erkannt. Diese dienen zur Anpassung struktureller Gegebenheiten an die sich ständig ändernden Marktbedingungen und sichern das sinnvolle Fortbestehen der sozialen Beziehung. Schließlich lassen sich diese kritische Bedingungen als Stärke bzw. als Schwäche in einer Kooperation einstufen und weiterentwickeln und zusammen mit den Chancen und den Risiken der Umwelt dieser Organisationen bei der Formulierung einer gemeinsamen Strategie berücksichtigen. Die nach der Strukturationsdenkweise entwickelte Strategie hat dann eine flexible Strukturdimension, bestehend aus strategisch relevanten Ressourcen und Regeln, die die strategischen Handlungen der Akteure nicht nur einschränken, sondern auch ermöglichen und eine Handlungsdimension, die auf Schlüsselfähigkeiten basiert und die strategisch relevanten Ressourcen und Regeln mobilisiert, verändert und reproduziert.
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