Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,0, Universität Duisburg-Essen, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Thematik des Kindsmords ist nicht nur für Historiker von großem Interesse. Auch Juristen, Philosophen, Psychologen und nicht zuletzt Literaturwissenschaftler forschen und publizieren unter den verschiedensten Aspekten zu diesem Gegenstand. Diese Faszination kann einerseits mit der Besonderheit des Verbrechens zusammenhängen, welches Schrecken und Abscheu auslöst. Eine Mutter, die ihr eigenes Kind ermordet wird und wurde immer als eines schrecklichsten und auch unnatürlichsten Delikte angesehen. Anderseits ist dieses Thema aber, im Gegensatz zu einigen anderen mit denen sich Historiker beschäftigen, immer noch hochaktuell. Besonders in den letzten Jahren erschienen in der Berichterstattung immer wieder Fälle von Müttern, die ihre Säuglinge umbrachten und die Leichen verbargen. Die politische Diskussion, welche das Publik werden von solchen Fällen in der Regel nach sich zieht, weist sehr interessante Parallelen zu Vorschlägen auf, welche in dieser oder ähnlicher Form schon sehr lange Zeit vorher gemacht wurden. Die Einführung von so genannten Babyklappen und die Möglichkeit anonymer Geburten, wurde in der Gestalt von Findelhäusern und Gebäranstalten schon von Reformern der Aufklärung diskutiert. Die heutige gesellschaftliche Debatte scheint sich, trotz des grundsätzlichen Wandels vieler Voraussetzungen, also in einigen Punkten mit jener der Frühen Neuzeit zu überschneiden und immer noch von ihren Ideen zu zehren. In der vorliegenden Arbeit soll sich nun mit der Frage befasst werden, wie die gesellschaftliche Rezeption von Kindsmord in der Frühen Neuzeit aussah. Ein besonderer Schwerpunkt soll auf dem aufklärerischen Diskurs gegen Ende des 18. Jahrhunderts liegen.
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