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Globalisierung als strategisches Erfolgskonzept

Eine theoretische und empirische Analyse der Banken im Wettbewerb

AutorIrina Stoess
VerlagGabler Verlag
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl269 Seiten
ISBN9783834996459
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis49,44 EUR
Irina Stöß analysiert den Unternehmenserfolg globalstrategischer Banken anhand einer empirischen Längsschnittuntersuchung mittels Kapitalmarktdaten der Global Player, um deren ökonomische Über-/Unterlegenheit gegenüber national operierenden Wettbewerbern auf einen messbaren Prüfstand zu stellen.

Dr. Irina Stöß promovierte bei Prof. Dr. Werner Neus am Lehrstuhl für Bankwirtschaft der Universität Tübingen. Sie ist im Business Development der Commerzbank AG, Frankfurt, sowie als Dozentin an der FH Reutlingen und an verschiedenen Berufsakademien tätig.

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Leseprobe
B Begriffliche Grundlagen (S. 9)

Die in der Literatur dominierenden Konzeptionen spiegeln die Erkenntnisse der betriebswirtschaftlichen Praxis wider, wonach sich die Globalisierung der Märkte und des Wettbewerbs nachhaltig zeigen. Verstanden als ein Prozess der zunehmenden Verflechtung und der daraus folgenden weltweiten Abhängigkeiten von zunächst als weitgehend unabhängig betrachteten verschiedenen Märkten manifestiert sich die Globalisierung in einem weltumspannenden Wettbewerb, einem verstärkten Preiswettbewerb sowie einem weitreichenden Innovationswettbewerb.

Diese weltweite Ausdehnung der Unternehmensaktivitäten induziert jedoch nicht, dass aus dem Verfolgen einer Globalisierungsstrategie zwangsläufig Wettbewerbsvorteile generierbar und direkt in messbaren Unternehmenserfolg umsetzbar sind. Die theoretische Aufarbeitung der zentralen Untersuchungsfrage nach dem messbaren Erfolg global operierender Unternehmungen erweist sich angesichts des noch recht unerforschten Gebiets der branchenspezifischen, quantitativ analysierten Globalisierung als äußerst schwierig.

In nachstehenden Ausführungen werden die begrifflichen Grundlagen zur folgenden Analyse des dynamischen Globalisierungsprozesses sowie seinen Auswirkungen auf die Parameter des Unternehmenserfolgs erarbeitet. Hierbei wird in Ermangelung einer präzisen sprachlichen Normierung des Globalisierungsbegriffes in der Literatur zum internationalen Management eine untersuchungsrelevante Begriffsdefinition der Globalisierung herausgearbeitet so wie eine detaillierte definitorische Abgrenzung des Begriffs des Unternehmenserfolgs vorgenommen. Der Begriff des Unternehmenserfolgs sieht sich ebenso wie der Begriff der Globalisierung in gleichem Maß mit der Problematik konfrontiert, in der betriebswirtschaftlichen Literatur definitorisch nicht eindeutig festgelegt zu sein.

I. Der globale Wettbewerb

1. Die Globalisierung als Ausgangspunkt der Untersuchung


Zur umfassenden Analyse des dynamischen Wettbewerbsprozesses auf grenzüberschreitender Ebene bedarf es einer präzisen Sprachregelung zur Beschreibung und Erklärung des globalen Wettbewerbs sowie zur Ableitung von Gestaltungsempfehlungen im Sinne einer Erfüllung der drei genannten Wissenschaftsziele. Bislang konnte im internationalen Management eine konsensfähige sprachliche Normierung allerdings noch nicht gefunden werden. Insbesondere der Begriff der Globalisierung wird derzeit regelrecht überstrapa- ziert. Die Analyse der relevanten Literatur liefert trotz oder vielleicht auch auf Grund der intensiven wissenschaftlichen Diskussion über die Globalisierungsthematik noch keine einheitliche Definition des Begriffs "Globalisierung".

Im Rahmen der vorliegenden Untersuchung wird zur Präzisierung einer Definition des Globalisierungsbegriffs auf bestehende Begriffsverwendungen in der Literatur zurückgegriffen. Durch Abgrenzung dieser Definitionen von verwandten Begriffsbestimmungen soll insbesondere auf die Schaffung eines neuen definitorischen Ansatzes verzichtet werden, um nicht zu einem weiteren Mangel an sprachlicher Normierung beizutragen. In der Literatur findet sich häufig der synonyme Gebrauch der Begri tung auf grenzüberschreitender Ebene.

Im Rahmen der vorliegenden Arbeit soll allerdings der inhaltlichen Differenzierung der verschiededenen Varianten ,länderüberschreitender Wettbewerbsstrategien möglichst präzise Rechnung getragen werden. Aus diesem Grund wird auf den Globalisierungsbegriff in Anlehnung an Bartlett/Ghoshal zurückgegriffen, die die Globalisierung als einen Prozess der zunehmen weltweiten Abhängigkeiten von zunächst als weitgehend unabhängig betrachteten verschiedenen Märkten definieren. Die räumliche Ausdehnung des relevanten Marktes geht dabei mit der Interdependenz der verschiedenen Ländermärkte sowie einer erhöhtenWettbewerbsintensität einher. Ein Markt wird folglich dann als global eingestuft, wenn die kant von der Position auf einem anderen Markt abhängt. Trotz ihres primär ökonomischen Ursprungs erstrecken sich die Konsequenzen der Globalisierung von Branchen und Märkten auch auf den politischen, institutionellen und sozialen Bereich.

Grundsätzlich stellt die Globalisierung eine neue Entwicklung dar, die in ihren wirtschaftlichen Dimensionen gegenwärtig nur sehr schwer erfassbar ist. Die Globalisierung ist weder auf eine singuläre Ursache zurückzuführen, noch stellt sie eine Trendfortschreibung bisheriger Entwicklungen dar. Eine denkbare Kurzlebigkeit des Globalisierungsphänomens scheint angesichts dieser Erkenntnisse zweifelhaft. Die Literatur vergleicht die Bedeutung der durch den Globalisierungsprozess hervorgerufenen ökonomischen Veränderungen mit denen der industriellen Revolution vor rund 150 Jahren, einzig unterschieden durch den rasanteren Wandel der Globalisierung.
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort6
Vorwort8
Inhaltsverzeichnis10
Abbildungsverzeichnis14
Tabellenverzeichnis16
Abkürzungsverzeichnis18
A Einleitung20
I. Einführung in den Untersuchungsgegenstand20
II. Methodik und Aufbau der Untersuchung23
B Begriffliche Grundlagen28
I. Der globale Wettbewerb28
1. Die Globalisierung als Ausgangspunkt der Untersuchung28
2. Abgrenzung des Begriffs der Globalisierung35
II. Der Unternehmenserfolg37
1. Definition und kritische Annahmen des Unternehmenserfolgs37
2. Das Shareholder Value-Konzept als wertorientierter Erfolgsmaßstab38
3. Die kapitalmarktorientierte Vorgehensweise41
III. Fazit43
C Der globale Wettbewerb von Banken44
I. Die globale Geschäftsbank44
1. Definition des Bankbegriffs44
2. Abgrenzung des Begriffs der globalen Bank49
II. Entstehung und Analyse des globalen Wettbewerbs von Banken52
1. Die Globalisierung der Finanzmärkte52
2. Die globalisierungsfördernden Einflussfaktoren54
III. Merkmale der globalen Bankleistung70
1. Definition des Begriffs der globalen Dienstleistung70
2. Ableitung der Spezifika der globalen Bankleistung71
IV. Fazit75
D Theoretische Fundierung der Globalisierung von Banken78
I. Der Eklektische Ansatz von Dunning79
1. Vorbemerkungen79
2. Die Theoriebausteine des Eklektischen Ansatzes von Dunning81
3. Kritische Würdigung des Eklektischen Ansatzes von Dunning86
4. Branchenspezifische Ausrichtung des Eklektischen Ansatzes88
5. Erfolgshypothesen des Eklektischen Ansatzes91
II. Die Prinizipal-Agent-Theorie95
1. Darstellung der theoretischen Grundlagen95
2. Die Prinzipal-Agent-Theorie im internationalen Kontext97
3. Kritische Würdigung der Prinzipal-Agent-Theorie99
4. Branchenspezifische Ausrichtung der Prinzipal-Agent-Theorie100
5. Erfolgshypothesen der Prinzipal-Agent-Theorie101
III. Die transnationale Lösung102
1. Darstellung der theoretischen Grundlagen102
2. Kritische Würdigung der transnationalen Lösung112
3. Branchenspezifische Ausrichtung der transnationalen Lösung113
4. Erfolgshypothese der transnationalen Lösung118
IV. Das Wettbewerbsmodell für Nationen von Porter119
1. Darstellung der theoretischen Grundlagen119
2. Kritische Würdigung des Wettbewerbsmodells für Nationen124
3. Branchenspezifische Ausrichtung des Wettbewerbsmodells für Nationen124
4. Erfolgshypothesen des Wettbewerbsmodells für Nationen128
E Konzeption der empirischen Untersuchung136
I. Bestandsaufnahme kapitalmarkttheoretischer Methoden zur Erfolgsmessung136
1. Das Capital Asset Pricing Modell136
2. Die Arbitrage Pricing Theorie143
3. Die Event-Studien148
II. Untersuchungsmethode der vorliegenden empirischen Untersuchung151
1. Innovationscharakter der vorliegenden Studie151
2. Methodische Ansätze der Performance-Messung153
3. Grundlagen der linearen Regression159
III. Gestaltung der empirischen Untersuchung162
1. Das Stichprobendesign162
2. Deskriptive Statistik der Untersuchungsstichprobe177
3. Das Datenerhebungsdesign181
F Auswertung und Interpretation der Ergebnisse188
I. Empirische Überprüfung der Untersuchungshypothesen189
1. Test der statischen Rendite-Hypothese H1189
2. Test der dynamischen Rendite-Hypothese H2191
3. Test der Rendite-Hypothese im nationalen Vergleich H3197
4. Test der Risiko-Hypothese H4206
5. Test der Performance-Hypothese H5208
6. Test der Kulturbereichs-Hypothese H6212
7. Test der Stammland-Hypothesen H7222
II. Zusammenfassung der Ergebnisse230
III. Interpretation der Ergebnisse232
IV. Kritische Würdigung der empirischen Untersuchung236
G Schlussbetrachtung und Implikationen für die weitere theoretische und empirische Forschung240
H Anhang244
I: Risikolose Zinssätze244
Anhang II: Liste der nationalen Banken245
Anhang III: Überblick über die Sharpe Ratios aller Länder251
I Literaturverzeichnis252

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