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Wer wir wirklich sind
Versuchen Sie am Anfang, einen kleinen Moment innezuhalten und Bilanz zu ziehen, machen Sie sich bewusst:
Wo stehe ich?
Was habe ich bisher schon erreicht?
Wo will ich hin?
Die sieben Glücks-Gesetze
Wir sind alle auf dem Weg. Aber auf dem Weg wohin? Sind wir auf dem richtigen Weg? Und stimmt auch unser Ziel? Denn bevor ich mich auf den Weg mache, sollte ich das Ziel kennen. So kommen wir zum ersten Glücks-Gesetz: ICH BIN AUF DEM WEG ZU MIR SELBST. Ganz gleich, was ich glaube, was das Ziel ist: Wenn ich wirklich angekommen bin, bin ich bei mir selbst.
Das führt uns gleich zum zweiten Glücks-Gesetz: ICH BIN IMMER AM ZIEL. Denn ich kann ja gar nicht anders, als ich selbst sein. Wenn ich selbst das Ziel bin, dann war ich immer am Ziel, bin am Ziel, werde immer am Ziel sein.
Daraus folgt das dritte Glücks-Gesetz: DER WEG BESTEHT DARIN, ZU ENTDECKEN, WER ICH BIN. Das ist die größte Entdeckung, die ich in diesem oder irgendeinem Leben machen kann – zu entdecken, wer ich bin. Zu erkennen, ich habe einen Körper, aber ich bin nicht der Körper. Ich habe einen Verstand, ein Gemüt, ein Ego usw. Aber das alles bin ich nicht. Wenn ich das alles aber nicht bin, wer bin ich dann? Ich erkenne, ich bin Bewusstsein, ein Individuum, ein ungetrennter Teil des einen Bewusstseins, das wir Gott nennen. Aus dieser Erkenntnis können wir alle Erkenntnisse eines Lebens, alle Weisheiten ableiten. Ich bin ein Teil der einen Kraft, die wir Gott nennen. Ich werde weder geboren, noch kann ich alt oder krank werden, noch kann ich sterben. Das alles sind Erfahrungen eines Körpers. Ich aber bin, ich war immer und werde immer sein. Wenn wir das richtig verstanden haben, führt das zu einer tiefen Ehrfurcht vor uns selbst, vor dem, der wir wirklich sind.
Daraus ergibt sich das vierte Glücks-Gesetz: ICH KANN DEN WEG GENIESSEN, DENN ICH KANN DAS ZIEL GAR NICHT VERFEHLEN. Wenn ich selbst das Ziel bin, ständig am Ziel bin, kann ich den Weg nicht mehr verfehlen. Dann erkenne ich auch: Der Suchende ist der Gesuchte. Diese Erkenntnis muss mein ganzes Leben ändern, denn ich erkenne nun, dass alles andere nur Scheinziele sind. Das einzig lohnende Ziel bin ich selbst.
Das führt uns zum fünften Glücks-Gesetz: DER WEG FÜHRT VOM HABEN ZUM SEIN UND VOM SCHEIN ZUR WIRKLICHKEIT. Wenn wir das verstanden haben, wissen wir: Alles, was man haben kann, macht nicht glücklich. Es kann nicht glücklich machen, auch wenn wir das immer wieder glauben.
Es beginnt schon im frühesten Alter. Wir denken schon als kleines Kind: »Wenn ich zum ersten Mal in den Kindergarten komme‚ wenn ich den ganzen Tag mit den anderen Kindern spielen kann, dann bin ich glücklich.« Wenn wir dann im Kindergarten sind, dann träumen wir davon: »Wenn ich groß bin, dann gehe ich zur Schule.« Eines Tages sind wir groß genug und gehen zur Schule, und nach ein paar Jahren sagen wir: »Wenn ich erst mal die doofe Schule hinter mir habe, dann beginnt das Leben.« Die Zeit vergeht, die Schulzeit ist vorbei, wir gehen ins Studium oder in die Lehre, und wieder sagen wir: »Wenn ich die Studienzeit oder die Lehre abgeschlossen habe, dann bin ich glücklich.« Eines Tages ist auch das erreicht, und wir sagen: »Wenn ich jetzt noch beruflich Tritt gefasst habe, wenn ich Erfolg habe, dann bin ich glücklich.« Und wieder vergehen ein paar Jahre; wir haben beruflichen Erfolg, und wir denken: »Wenn ich jetzt noch jemanden finde, einen Partner, mit dem ich meinen Erfolg teilen kann, dann bin ich glücklich.« Eines Tages haben wir auch den Partner, und wir sagen: »Jetzt fehlt uns nur noch ein Kind, etwas, das aus uns zweien gemeinsam hervorgegangen ist, dann sind wir glücklich.« Und es kommt ein Kind oder zwei, und die werden lauter … und wir denken: »Wenn wir jetzt noch ein eigenes Häuschen hätten, müssten wir nicht auf die Nachbarn Rücksicht nehmen, dann wären wir glücklich.« Und man spart, und die Jahre vergehen, und man hat ein eigenes Häuschen und denkt: »Wenn jetzt noch die Kinder groß sind, was Ordentliches geworden sind und wir wieder ganz für uns sind, dann sind wir glücklich.« Und wieder vergehen die Jahre, die Kinder werden groß, lernen was Ordentliches, heiraten selbst, sind eines Tages aus dem Haus, und man denkt: »Wenn wir jetzt noch die Hypothek abbezahlt haben, uns keine Sorgen mehr machen und den Rücken frei haben, dann sind wir glücklich.« Wieder vergehen ein paar Jahre, das Häuschen ist bezahlt. Glücklich ist man immer noch nicht, nur alt, und das Leben ist vorbei.
Wir haben immer darauf gewartet, etwas zu haben, und als wir es hatten, haben wir festgestellt, dass das doch noch nicht ganz glücklich macht. Zufrieden schon, aber glücklich? Nein. Deshalb sollten wir dieses Spiel beenden und erkennen, wie man wirklich glücklich wird. Zuerst durch die Erkenntnis: Nichts, was ich haben kann, kann mich glücklich machen. Weder der Partner noch die Kinder, noch das Haus, noch der Erfolg. Wenn ich das weiß, suche ich mein Glück dort gar nicht mehr. Wenn ich es dort aber nicht mehr zu suchen brauche, wo suche ich dann? Wieder bin ich bei mir selbst. Der Einzige, der mich glücklich machen kann, bin ich selbst.
Machen Sie sich bewusst: Das Einzige, was zählt, ist das Sein. Alles Haben können Sie vergessen. Es schadet nicht, etwas zu haben, wenn Sie die Dinge besitzen und nicht der Besitz Sie besitzt. Wenn es Ihnen dient, wenn es Ihnen hilft, den Weg zu genießen, dann hat der Besitz seinen Platz gefunden.
Darauf folgt das sechste Glücks-Gesetz: MEIN LEBEN IST MEIN INDIVIDUELLER EINWEIHUNGSWEG, das Selbst führt mich selbst zu mir selbst. Ich brauche mich also nur von meinem Leben führen zu lassen, mich vom Leben erinnern zu lassen – an mich selbst und daran, aus diesem wahren Selbst-Bewusstsein heraus zu leben, zu tun, was zu tun ist. Sie können sich also auf Ihr Leben verlassen: Ihr Leben stimmt. Es ist ein Maßanzug für Ihre Situation, ist genau richtig, in jedem Augenblick. Es muss nicht immer angenehm sein, jedoch führt es Sie immer genau dorthin, wo Sie sein sollten.
So kommen Sie zum siebten Glücks-Gesetz: ICH WERDE VOM SUCHER ZUM FINDER. Hören Sie auf zu suchen. So viele sind auf der Suche: nach dem Sinn des Lebens, nach der Erleuchtung, nach einem Meister, nach was auch immer. Sucher suchen ewig, Finder finden ständig. Wenn ich aber gefunden habe und das Einzige, was es zu finden gibt, ich selbst bin, dann ist die Suche zu Ende. Dann habe ich auch hier nichts mehr zu suchen, eben weil ich ja dann am Ziel bin. Also, hören wir auf zu suchen, wir sind am Ziel. Wir brauchen uns nur noch an diese Wirklichkeit zu erinnern. So bereichernd und erfüllend Erkenntnisse auch sein mögen, es geht im Leben nicht nur um Erkenntnisse, es geht auch darum, vom Wissen zum Tun zu kommen und aus dem Tun zum Sein zu finden. Das Sein kommt aus dem wahren Selbstbewusst-Sein.
Zusammenfassung der sieben Glücks-Gesetze
- Ich bin auf dem Weg zu mir selbst.
- Ich bin immer am Ziel.
- Der Weg besteht darin, zu entdecken, wer ich bin.
- Ich kann den Weg genießen – denn ich kann das Ziel gar nicht verfehlen.
- Der Weg führt vom Haben zum Sein und vom Schein zur Wirklichkeit.
- Mein Leben ist mein individueller Einweihungsweg.
- Ich werde vom Sucher zum Finder.
Glücklich leben ist ganz einfach. Gerne verrate ich Ihnen das Geheimnis des Glücks. Es besteht darin, dass Sie bedingungslos Ja sagen zu Ihrem Leben, so wie es ist. In dem Augenblick, wo Sie das tun, sind Sie wirklich glücklich. Das heißt nicht, dass das Leben so bleiben muss. Sie können es ja in jedem Augenblick ändern. Aber Sie sollten es zunächst einmal bedingungslos bejahen. In jedem Augenblick. Genau dann haben Sie das Glück gefunden. Das, was man haben kann, das sind nur Spielsachen des Lebens. Sie sind ohne diese Spielsachen hierhergekommen, und Sie werden ohne diese Spielsachen von hier wieder gehen. Alles bleibt hier für die nächsten Spieler, die eintreten in das Spiel des Lebens. Wenn Sie es sich also leisten können, dann sollten Sie erster Klasse fahren, denn Ihre Erben tun’s bestimmt. Leben Sie ein erstklassiges Leben – und genießen Sie es!
Wer ist es, der da spricht? Wer ist es, der da fühlt?
Machen Sie ein kleines Experiment. Nehmen Sie sich einen Moment Zeit und werden Sie sich Ihres Körpers bewusst. Nichts verändern! Machen Sie sich einfach nur bewusst: Wie sitze ich gerade? In welcher Haltung bin ich? Wie fühlt sich mein Körper an? Fühle ich mich wohl in mir? Stimmt die Haltung so? Dann lassen Sie einmal zu, dass die Haltung sich verändert. Führen Sie diese Haltung ins Stimmige, das heißt, spüren Sie: »Wie würde meine Haltung jetzt stimmen? Wie wäre es mir angenehm, bequem?« Bleiben Sie in diesem Bewusstsein und spüren Sie Ihren ganzen Körper. Gibt es irgendwo einen Schmerz? Fühlt...