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E-Book

Grundlagen des Qualitätsmanagements

AutorGeorg M. E. Benes, Peter E. Groh
VerlagCarl Hanser Fachbuchverlag
Erscheinungsjahr2011
Seitenanzahl300 Seiten
ISBN9783446427242
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis24,90 EUR
Das Lehrbuch bietet eine umfassende Einführung in das Qualitätsmanagement, wobei die Bedeutung der Qualität als Erfolgsfaktor bzw. als Unternehmensrisiko vor allem an praktischen Beispielen gezeigt wird. Es werden die Beschaffenheit der Qualität und ihre Einflussfaktoren untersucht. Die Frage, wie Qualität erzeugt bzw. gelenkt werden kann, wird am Prinzip des Qualitätsmanagements systematisch erläutert, ebenso das für die Umsetzung der Aufgaben benötigte Know-how des Prozessmanagements sowie der Qualitätsstrategien und -werkzeuge.
Am Ende jedes Hauptkapitels helfen Kontrollfragen, den Lernfortschritt zu überprüfen. Prof. Dr.-Ing. Georg Benes, Professor an der Fachhochschule Gießen-Friedberg, Fachgebiet Entwicklung und Qualitätsmanagement Dipl.-Ing. Peter Groh, Leiter Qualitätsmanagement und QMB bei der Deutschen Telekom

1. Bedeutung der Qualität 2. Qualität und ihre Eigenschaften 3. Prinzip des Qualitätsmanagements 4. Grundlagen des Qualitätsmanagements 5. Prozessmanagement 6. Qualitätstechniken 7. Werkzeuge als Problemlösungstechniken 8. Qualitätsmanagementsysteme 9. Rechtliche Aspekte

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Leseprobe
"8 Normen und Richtlinien (S. 273-274)

Bei der Erzeugung sowohl von materiellen bzw. immateriellen Produkten als auch bei der Durchführung von Dienstleistungen stehen Forderungen an ihre Beschaffenheit im Vordergrund. Sie betreffen ebenfalls die Beschaffenheit von Tätigkeiten, Personen und Organisationen. Die Erfüllung oder Nichterfüllung dieser Forderungen assoziiert mit dem Begriff der Qualität und des Qualitätsmanagements.

Um eindeutige Aussagen über nahezu jegliche vom Menschen geplanten Tätigkeiten und daraus resultierende Ergebnisse zu erzielen, werden Begriffe mit eindeutigen Benennungen und Beschreibungen benötigt. Durch ihre Abstraktion und Festlegung in Normen (technische Normen, Rechtsnormen, ...) wurde eine notwendige Verständigungsgrundlage über die Fachbereiche und Branchen hinweg geschaffen, auf der Tätigkeiten/Prozesse/Verfahren und Ergebnisse beschrieben und festgelegt werden können. Normen und Richtlinien haben den Charakter von Empfehlungen, sie haben keine rechtliche Verbindlichkeit. Sie werden erst in dem Fall bindend, wenn sie Gegenstand von Rechts- und Verwaltungsvorschriften eines Gesetz- oder Verordnungsgebers oder Inhalt eines Vertrages werden.

8.1 Aufgaben der Normung


In DIN 820 Teil 1 heißt es:

Die überbetriebliche Normung ist in der Bundesrepublik Deutschland eine Aufgabe der Selbstverwaltung der Wirtschaft unter Einschluss der interessierten behördlichen Stellen. Das Deutsche Institut für Normung e. V. (DIN) ist der „runde Tisch“, um den sich Wirtschaft, Wissenschaft und Staat sowie jedermann, der ein Interesse an der Normungsarbeit hat, zusammensetzen, um den Stand der Technik des betrachteten

Normung ist die planmäßige, durch die interessierten Kreise gemeinschaftlich durchgeführte Vereinheitlichung von materiellen und immateriellen Gegenständen zum Nutzen der Allgemeinheit. Sie darf nicht zu einem wirtschaftlichen Sondervorteil Einzelner führen. Sie fördert die Rationalisierung und die Qualitätssicherung in Wirtschaft, Technik, Wissenschaft und Verwaltung. Sie dient der Sicherheit von Menschen und Sachen sowie der Qualitätsverbesserung in allen Lebensbereichen. Sie dient außerdem einer sinnvollen Ordnung und der Information auf dem jeweiligen Normungsgebiet.

Die Normung wird auf nationaler, regionaler und internationaler Ebene durchgeführt. Normungsgegenstandes zu ermitteln und in Deutschen Normen, DINNormen, festzulegen. Das DIN ist die einzige zuständige Organisation für die Herausgabe der Deutschen Normen. Die internationalen ISO-Normen (International Organization for Standardization) und die europäischen EN-Normen (herausgegeben von den europäischen Normungsorganisationen CEN, CENELEC) beseitigen Handelshemmnisse und fördern den Welthandel. Sie sind deshalb für ein außenhandelsorientiertes Land wie die Bundesrepublik Deutschland besonders wichtig.

Die Normenwerke der hochentwickelten Industrieländer sind eine jedem Einzelnen leicht zugängliche Informationsquelle über den Stand der Technik. Sie stellen ein wesentliches Hilfsmittel des weltweiten Technologietransfers dar. Sie dienen damit auch der wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit der Dritten Welt. Normen sind die Voraussetzung für die Lösung vieler technischer und wirtschaftlicher Aufgaben. Sie stellen ein eindeutiges Verständigungsmittel für alle Partner des Wirtschaftslebens dar.

Viele Schutzfunktionen (Arbeitsschutz, Umweltschutz, Verbraucherschutz usw.) wären ohne Normung kaum möglich. Genormte Konstruktions- und Bauelemente beschleunigen und verbilligen die Einführung neuer technischer wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Praxis. Genormte Begriffe, genormte Forderungen und genormte Mess- und Prüfverfahren sowie Normen zu Managementpraktiken steigern im eigenen Bereich und im Austausch mit Partnern die Wirtschaftlichkeit. Das gilt im nationalen, im europäischen und im weltweiten Wirtschaftsverkehr."
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Vorwort6
Inhaltsverzeichnis7
1 Bedeutung der Qualität12
1.1 Einführung12
1.2 Qualität als Erfolgsfaktor14
1.3 Nichtqualität als Unternehmensrisiko17
1.3.1 Reklamationen18
1.3.2 Kundenvertrauen19
1.3.3 Haftung20
1.3.4 Unvollständiges Pflichtenheft22
1.3.5 Qualitätsprobleme durch Software-Fehler24
1.4 Entwicklungstendenzen25
1.4.1 Geschichtliche Betrachtungen25
1.4.2 Qualität im Spannungsfeld der Interessen29
1.5 Auswirkungen der Qualität – Qualitätsziele31
1.6 Erfolgsfaktoren der Unternehmensführung32
Lernerfolg34
2 Qualität und ihre Eigenschaften36
2.1 Umfassendes Verständnis der Qualität36
2.2 Eigenschaften der Qualität39
2.3 Einflussfaktoren der Qualität44
2.3.1 Mensch45
2.3.1.1 Rahmenbedingungen für Unternehmenund Mitarbeiter46
2.3.1.2 Erwartungen der Mitarbeiter an ihren Arbeitsplatz49
2.3.1.3 Erfolgsfaktoren und Barrieren organisatorischerVeränderungsprozesse50
2.3.1.4 Auswirkungen des Erfüllungsgrades der Mitarbeiterwünsche52
2.3.1.5 Mensch und betriebliche Managementsysteme53
2.3.1.6 Beziehung Management, Mitarbeiter undQualitätspolitik55
2.3.1.7 Beziehung Management, Mitarbeiter undProzessqualität57
2.3.1.8 Mitarbeiterverhalten und Qualität58
2.3.1.9 Führungsverhalten und Unternehmenserfolg61
2.3.2 Maschine64
2.3.3 Material65
2.3.4 Methode67
2.3.5 Messen und Bewerten69
2.3.5.1 Messbarkeit69
2.3.5.2 Grundbegriffe zum Messen und Bewerten69
2.3.5.3 Messgrößen72
2.3.5.4 Einflussfaktoren auf das Messergebnis74
2.3.5.5 Messabweichungen75
2.3.6 Management78
2.3.7 Mitwelt80
2.4 Bewertungsprinzip der Qualität82
2.4.1 Bewertungssegmente82
2.4.2 Bewertungsmethode83
2.4.3 Beispiel einer Bewertung84
Lernerfolg89
3 Prinzip des Qualitätsmanagements92
3.1 Grundlegende Elementedes Qualitätsmanagements94
3.1.1 Geschäftsleitung und Qualitätspolitik95
3.1.2 Qualitätspolitik und Qualitätsmanagement96
3.1.3 Qualitätsmanagement und Qualitätsmanagementsystem97
3.1.4 Gesetzgebung und Normung98
3.1.5 Ausbildung und Weiterbildung98
3.2 Ebenen des Qualitätsmanagements98
3.2.1 Strategische Ebene99
3.2.2 Operative Ebene100
3.2.3 Methodische Ebene101
3.2.4 Organisatorische Ebene102
3.3 Aufgaben des Qualitätsmanagements103
3.3.1 Qualitätsplanung105
3.3.1.1 Planung des QM-Systems106
3.3.1.2 Planung der Qualitätsforderungen an das Produktund seine Realisierung109
3.3.1.3 Planung neuer Qualitätsmanagementmethodenund -hilfsmittel112
3.3.1.4 Planung der qualitätsbezogenen Dokumentation112
3.3.1.5 Zuverlässigkeitsplanung112
3.3.1.6 Qualitätsplanung in der Beschaffung115
3.3.1.7 Nachweisführung zur Abwehr eventuellerRegressforderungen116
3.3.2 Qualitätsprüfung117
3.3.2.1 Grundbegriffe117
3.3.2.2 Prüfung des QM-Systems120
3.3.2.3 Prüfung der Qualitätsforderungen an das Produktund seine Realisierung123
3.3.2.4 Prüfplanung und -ausführung123
3.3.2.5 Normalverteilung als Prognosemodell131
3.3.3 Qualitätslenkung138
3.3.4 Qualitätssicherung142
Lernerfolg144
4 Prozessmanagement146
4.1 Prozesse erfassen147
4.1.1 Prozesseigenschaften147
4.1.2 Klassifizierung von Prozessen148
4.1.3 Prozessstruktur150
4.1.4 Prozesse definieren151
4.2 Prozesse bewerten155
4.2.1 Management des Prozesses156
4.2.2 Ergebnisse des Prozesses156
4.3 Prozesse lenken und überwachen157
4.3.1 Prinzip der Prozesslenkung157
4.3.2 Arten der Prozessregelung und -überwachung159
4.3.3 SPC – statistische Prozessregelung160
4.3.4 Prozessfähigkeit und ihre Kenngrößen164
Lernerfolg167
5 Strategien zur Qualitäts- undProzessoptimierung170
5.1 Ziele und ihre Abhängigkeit170
5.1.1 Gesamtheitlicher Fokus – Prozessgestaltung171
5.1.2 Prozessinterner Fokus172
5.2 Kontinuierlicher Verbesserungsprozess173
5.2.1 Verbesserung und Eigenverantwortung174
5.2.2 Grundlagen des KVP174
5.2.3 Prozessorientierung und Standardisierung175
5.2.4 3-Mu-Checkliste176
5.2.5 5-S-Bewegungen177
5.2.6 7-M-Checkliste179
5.2.7 7-W-Checkliste179
5.2.8 Qualitätszirkel180
5.3 Six Sigma183
5.3.1 Methodik von Six Sigma183
5.3.2 Define – Definitionsphase188
5.3.3 Measure – Messphase188
5.3.4 Analyze – Analysephase190
5.3.5 Improve – Verbesserungsphase190
5.3.6 Control – Kontrollphase190
5.4 Prozesswirkungsgrad190
5.4.1 Methodik des Prozesswirkungsgrades191
5.4.2 Prozesswirkungsgradanalyse192
5.5 Sonstige Strategien197
5.5.1 Just-in-time (JIT)198
5.5.2 Lean Management (LM)198
5.5.3 Kanban199
5.5.4 Simultaneous Engineering200
Lernerfolg202
6 Qualitätstechniken204
6.1 Fehlermöglichkeits- und Einflussanalyse205
6.1.1 FMEA-Methodik205
6.1.2 Arten der FMEA208
6.1.3 Durchführung einer FMEA209
6.2 QFD – Quality Function Deployment211
6.2.1 QFD-Methodik212
6.2.2 4-Phasen-Modell des QFD-Prozesses214
6.3 Benchmarking216
6.3.1 Methodik des Benchmarkings217
6.3.2 Benchmarking-Arten219
6.4 Poka Yoke –Vermeidung unbeabsichtigter Fehler220
6.4.1 Ursachen von menschlichen Fehlhandlungen220
6.4.2 Poka Yoke – Durchführung221
6.5 Genichi-Taguchi-Methode224
Lernerfolg227
7 Qualitätswerkzeuge230
7.1 Elementare Qualitätswerkzeuge, Q 7230
7.1.1 Fehlersammelliste/Strichliste231
7.1.2 Histogramm232
7.1.3 Qualitätsregelkarten234
7.1.3.1 Qualitätsregelkarten für kontinuierliche Merkmale238
7.1.3.2 Qualitätsregelkarten für Zählmerkmale245
7.1.3.3 Auswerten von Regelkarten248
7.1.4 Pareto-Diagramm250
7.1.5 Korrelationsdiagramm252
7.1.6 Brainstorming255
7.1.6.1 Methodik und Einsatzgebiet255
7.1.6.2 Weitere Methoden und Varianten258
7.1.7 Ursache-Wirkungs-Diagramm258
7.2 Sieben Management-Werkzeuge, M 7261
7.2.1 Affinitätsdiagramm261
7.2.2 Relationsdiagramm263
7.2.3 Portfolio264
7.2.4 Matrixdiagramm265
7.2.5 Baumdiagramm267
7.2.6 Netzplan268
7.2.7 Problementscheidungsplan270
7.3 Zusammenwirken der Qualitätstechnikenund Werkzeuge271
Lernerfolg272
8 Normen und Richtlinien274
8.1 Aufgaben der Normung274
8.2 Arten von Normen275
8.3 Qualitätsnormen277
Lernerfolg278
9 Qualitätsmanagementsysteme280
9.1 Gründe für den Aufbau von QM-Systemen281
9.2 Aufbau und Einführung von QM-Systemen282
9.2.1 Aufbau eines QM-Systems282
9.2.2 Einführung eines QM-Systems284
9.3 Normative Grundlagen für QM-Systeme285
9.3.1 QM-System nach DIN EN ISO 9000 ff.285
9.3.2 Umweltmanagementsystem nachDIN EN ISO 14000:2007287
9.3.3 Dokumente für ein QM-System288
9.3.4 Forderungen der QMS-Normen an ein QM-System289
9.3.5 Audit289
9.3.6 Zertifizierung eines QM-Systems291
9.4 Integrierte Managementsysteme293
9.4.1 Ausgangsposition293
9.4.2 Rechnergestütztes Qualitätsmanagement294
9.4.3 Ansätze für integrierte Managementsysteme294
9.5 Total Quality Management und BusinessExcellence296
9.5.1 Total Quality Management296
9.5.2 Modell für Business-Excellence-Qualitätspreise297
9.6 Qualitätscontrolling300
9.6.1 Merkmale des Qualitätscontrollings300
9.6.2 Qualitätsbezogene Kosten301
Lernerfolg304
10 Qualität und Recht306
10.1 Auswahl der rechtlichen Aspekte306
10.2 Arbeitsrechtliche Aspekte307
10.3 Strafrechtliche Produkthaftungsaspekte309
10.4 Zivilrechtliche Produkthaftungsaspekte310
10.5 Staatliche Vorgaben an die Produktsicherheit317
10.6 Betriebshaftpflicht-Versicherungsaspekte318
Lernerfolg320
Literaturverzeichnis321
Anhang: Lernerfolg – Lösungen326
Sachwortverzeichnis336

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