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E-Book

Handbuch Gesundheitskommunikation

VerlagHogrefe AG
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl534 Seiten
ISBN9783456954325
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis52,99 EUR
Der Austausch von Informationen über Gesundheit und Krankheit wird immer wichtiger. Das breite Themenspektrum ist nicht nur in massenmedialen Informations- und Unterhaltungsformaten überaus präsent, auch die Alltagskommunikation ist von Gesundheits- und Krankheitsthemen geprägt. Neben die direkten persönlichen Kommunikationsformen treten heute vor allem online-basierte Wege des Austauschs. Moderne Interaktions- und Kommunikationstechniken beeinflussen inzwischen den gesamten Gesundheitsmarkt und alle Sektoren der Versorgung - von der Gesundheitsförderung und Prävention über die medizinische und psychotherapeutische Behandlung bis hin zu Rehabilitation und Pflege. Das fachliche Wissen hierüber wird im interdisziplinären Forschungsfeld «Health Communication» gesammelt. In diesem Handbuch geben renommierte Autorinnen und Autoren aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen - vor allem der Kommunikationswissenschaft, Gesundheitswissenschaften, Medizin, Psychologie und Soziologie - einen systematischen Überblick über dieses sich schnell entwickelnde Gebiet. Neben Modellen, Konzepten, Strategien und Programmen der Gesundheitskommunikation werden die unterschiedlichen Kommunikationswege, die Perspektiven der verschiedenen Kommunikationspartner sowie die gesundheitspolitischen Implikationen der Kommunikation über Gesundheit und Krankheit analysiert.

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Kapitelübersicht
  1. Handbuch Gesundheitskommunikation
  2. Gesundheitskommunikation: Eine Einfu¨hrung
  3. 1. Trends und Perspektiven der Gesundheitskommunikation
  4. 2. Ansätze und Forschungsfelder der Gesundheitskommunikation
  5. 3. Soziologische Grundlagen der Gesundheitskommunikation
  6. 4. Psychologische Grundlagen der Gesundheitskommunikation
  7. 5. Kommunikationswissenschaftliche Grundlagen der Gesundheitskommunikation
  8. 6. Das Verhältnis von Medizin und Gesundheitskommunikation
  9. 7. Arzt-Patient-Interaktion
  10. 8. Die Bedeutung der Kommunikationin der medizinischen Versorgung
  11. 9. Evidenzbasierte Gesundheitsinformation
  12. 10. Kritische Gesundheitsbildung und Patientenkompetenz
  13. 11. Gesundheitskommunikation fu¨r schwer erreichbare Zielgruppen
  14. 12. Medienberichterstattung u¨ber Gesundheitsrisiken
  15. 13. Medizin- und Gesundheitsjournalismus
  16. 14. Gesundheitliche Effekte der Mediennutzung
  17. 15. Gesundheitsrelevanz medialer Unterhaltungsangebote
  18. 16. Gesundheit in den Medien und die Bedeutung von Medieninhalten fu¨r die Gesundheit
  19. 17. Informations- und Kommunikationstechniken im Gesundheitswesen
  20. 18. eHealth und mHealth: Gesundheitskommunikation online und mobil
  21. 19. Peer-to-Peer-Gesundheitskommunikation mittels Social Media
  22. 20. Exzessive und pathologische Formen der Nutzung von Social Media und Online Games
  23. 21. Diagnostik und Therapie der Internetabhängigkeit
  24. 22. Risiken im Web 2.0: Cybermobbing und Cyberbullying
  25. 23. Akteure der Gesundheitskommunikation und ihre Zielgruppen
  26. 24. Gesundheitskampagnen
  27. 25. Gesundheitsmarketing
  28. 26. Krankenkassenkommunikation
  29. 27. Persuasions- und Botschaftsstrategien
  30. 28. Wahrnehmung und Verarbeitung von Gesundheitsrisiken
  31. 29. Risikokompetenz von Ärzten und Patienten
  32. 30. Gesundheitskompetenz
  33. 31. Nutzung von Gesundheitsinformationen
  34. 32. Institutionalisierte Patienten-und Nutzerberatung
  35. 33. Politische Relevanz der Gesundheitskommunikation
  36. 34. Ethische Aspekte der Gesundheitskommunikation
  37. 35. Gesundheitskommunikation als Beruf
  38. Autorenverzeichnis/Sachregister
Leseprobe
2. Ansätze und Forschungsfelder der Gesundheitskommunikation (S. 34-35)
Astrid Spatzier und Benno Signitzer

Der nachfolgende Überblicksaufsatz widmet sich nach einer Vorbemerkung den äußeren Entwicklungslinien sowohl der nordamerikanischen Health Communication als auch der deutschsprachigen Gesundheitskommunikation. Unterschiedliche Verständnisweisen werden skizziert; dies führt zu einer Darstellung von Forschungsfeldern und -interessen. Allgemeine und kritische Einschätzungen runden den Beitrag ab.

Vorbemerkung

Das Forschungsfeld der Health Communication hat sich in der nordamerikanischen Kommunikationswissenschaft seit etwa 40 Jahren entwickelt und fand in den vergangenen zehn Jahren deutlich sichtbareren Eingang in die deutschsprachige Kommunikationswissenschaft. Wenngleich Fischer (1990a) Vorläufer und Frühphasen2 in der deutschsprachigen Community bereits Mitte des 20. Jahrhunderts unter der Bezeichnung Medizinkommunikation verortet, zeigen sich erst ab der Jahrtausendwende verstärkte Bestrebungen für eine systematische Beforschung von Gesundheitskommunikation. Im Hinblick auf eine tragfähige Terminologie wird hier vorläufig sowohl die Beibehaltung der englischen Bezeichnung Health Communication als auch die nicht ganz unproblematische Übersetzung mit Gesundheitskommunikation vorgeschlagen. Rigorose – auch breit empirisch verankerte – Begriffsanalysen werden in Zukunft zweifellos zu leisten sein; den Rahmen dieses Überblicksaufsatzes würde dies jedoch sprengen. Als Ausgangspunkt mag eine relativ weit verbreitete, in der Fachdiskussion allerdings nicht allgemein akzeptierte Lehrbuchdefinition dienen:
«Health communication is an area of study concerned with human interaction in the health care process» (Kreps & Thornton, 1992, S. 2).

Damit ist ein sehr breites Feld angesprochen. Eine deutschsprachige Definition von Schnabel fokussiert neben dem Forschungsgegenstand auch Ebenen und Mittel:
Gesundheitskommunikation umfasst die Gesamtheit aller mehr oder weniger organisierten Bemühungen, die Botschaft der Gesundheit:

• auf allen vermittlungsrelevanten Ebenen (Individuen, Organisationen, ganze Gesellschaften),
• durch den Einsatz möglichst vieler zielführender Strategien (Beratung, Organisationsentwicklung, Aufklärungs- und Informationskampagnen) und
• unter Verwendung einer Mischung geeigneter Medien (Buch, Presse, Funk, Fernsehen, Internet) zu verbreiten, um dadurch
• die Einstellungen und Verhaltensweisen der Menschen in einer Weise zu beeinflussen, die diese zu einer möglichst selbst bestimmten, auf die Vermeidung von Krankheitsrisiken und die Stärkung von Gesundheitsressourcen ausgerichtete Lebensführung befähigt,
• was bei Bedarf auch die Fähigkeiten mit einschließen muss, die eigenen Gesundheitsinteressen gegen Widerstand durchzusetzen (Schnabel, 2009, S. 39).

Aus beiden Explikationen lassen sich Forschungsinteressen illustrieren – auch diese, in einem ersten Zugang, bewusst auf Breite angelegt:
• das Kommunikationsverhalten von Ärzten, Apothekern, Pflegepersonal, Therapeuten, Krankenhausadministratoren, unterschiedlichen Gesundheitsorganisationen etc.
• die Kommunikationspartner: Patienten, Angehörige der Patienten, Mitarbeiter, Gesundheitspolitiker, Segmente der Bevölkerung
• die verschiedenen Ebenen der Kommunikation (Chaffee & Berger, 1987):(1) intrapersonale Ebene (z. B. das Aushandeln und Verarbeiten von gesundheitsbezogenen Botschaften von Individuen mit sich selbst; das Individuum spricht sozusagen mit sich selbst);(2) interpersonale Ebene (z. B. Gespräche Arzt-Patient, Arzt-Arzt, aber auch in einer neueren Denkrichtung Führungskraft-Mitarbeiter im Rahmen betrieblicher Gesundheitsvorsorge);(3) Organisationsebene (z. B. Kommunikation im, vom und über das Krankenhaus oder im Bereich der Gesundheitsvorsorge Organisation-Mitarbeiter, Organisation-Bevölkerung);(4) gesellschaftliche Ebene (z. B. Gesundheit und Krankheit als Themen in den Medien, und zwar in den Sektoren Nachrichten (Berichterstattung über gesundheitspolitische Fragen etc.), Unterhaltung (TV-Ärzteserien, Ärzte-Groschenromane etc.) und Ratgeberjournalismus; Gesundheitskampagnen; Rolle der Medizinpublizistik)
• ökonomische, soziale, (multi-)kulturelle und ethische Fragen als Rahmenbedingungen für Gesundheitskommunikation (z. B. Gesundheitsbegriff, Konzepte wie Social Support oder Managed Care, Informationstechnologien). Die tatsächliche beziehungsweise von Fachvertretern und Fachvertreterinnen propagierte Bedeutung von Health Communication wird aus der These abgeleitet, dass sich Kommunikation in einem Zusammenhang mit Gesundheit und Krankheit nicht nur auf eine von mehreren Rahmenbedingungen für erfolgreiches Handeln (Substanz; hier z. B. medizinische Behandlung) bezieht, sondern selbst zum Teil dieser Substanz wird. In Einleitungen zu einschlägigen Lehrbüchern beziehungsweise Fallstudiensammlungen wird beispielsweise die Auffassung vertreten, dass Patientinnen und Patienten von der empfundenen kommunikativen Kompetenz des Arztes auf seine fachliche schließen. Darüber hinaus hebt Ray (1990, S. XVI) hervor: «When dealing with health communication issues, of particular salience is the exigency of outcome» (Ray 1990, S. XVI).
Inhaltsverzeichnis
Handbuch Gesundheitskommunikation1
Inhalt6
Gesundheitskommunikation: Eine Einfu¨hrung9
1. Trends und Perspektiven der Gesundheitskommunikation21
2. Ansätze und Forschungsfelder der Gesundheitskommunikation35
3. Soziologische Grundlagen der Gesundheitskommunikation52
4. Psychologische Grundlagen der Gesundheitskommunikation65
5. Kommunikationswissenschaftliche Grundlagen der Gesundheitskommunikation82
6. Das Verhältnis von Medizin und Gesundheitskommunikation96
7. Arzt-Patient-Interaktion111
8. Die Bedeutung der Kommunikationin der medizinischen Versorgung130
9. Evidenzbasierte Gesundheitsinformation143
10. Kritische Gesundheitsbildung und Patientenkompetenz160
11. Gesundheitskommunikation fu¨r schwer erreichbare Zielgruppen171
12. Medienberichterstattung u¨ber Gesundheitsrisiken185
13. Medizin- und Gesundheitsjournalismus196
14. Gesundheitliche Effekte der Mediennutzung215
15. Gesundheitsrelevanz medialer Unterhaltungsangebote229
16. Gesundheit in den Medien und die Bedeutung von Medieninhalten fu¨r die Gesundheit240
17. Informations- und Kommunikationstechniken im Gesundheitswesen255
18. eHealth und mHealth: Gesundheitskommunikation online und mobil272
19. Peer-to-Peer-Gesundheitskommunikation mittels Social Media287
20. Exzessive und pathologische Formen der Nutzung von Social Media und Online Games307
21. Diagnostik und Therapie der Internetabhängigkeit322
22. Risiken im Web 2.0: Cybermobbing und Cyberbullying333
23. Akteure der Gesundheitskommunikation und ihre Zielgruppen349
24. Gesundheitskampagnen361
25. Gesundheitsmarketing377
26. Krankenkassenkommunikation387
27. Persuasions- und Botschaftsstrategien400
28. Wahrnehmung und Verarbeitung von Gesundheitsrisiken415
29. Risikokompetenz von Ärzten und Patienten425
30. Gesundheitskompetenz441
31. Nutzung von Gesundheitsinformationen452
32. Institutionalisierte Patienten-und Nutzerberatung469
33. Politische Relevanz der Gesundheitskommunikation483
34. Ethische Aspekte der Gesundheitskommunikation494
35. Gesundheitskommunikation als Beruf504
Autorenverzeichnis/Sachregister517
Sachregister525

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