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Henri Bergson, Materie und Gedächtnis. Über die Reziprozität der Bilder bei der Wahrnehmung

AutorBenjamin Pauwels
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2006
Seitenanzahl19 Seiten
ISBN9783638485128
FormatePUB/PDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis10,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Filmwissenschaft, Note: 2,0, Universität zu Köln (Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft), Veranstaltung: Bildtheorien, 8 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Philosophie des Nobelpreisträgers für Literatur Henri Bergson (1859-1941) schöpft ihre Bekanntheit aus vier Hauptwerken, die, jedes für sich genommen, alternierende Schwerpunkte beinhalten. In einer Gesamtbetrachtung weisen sie jedoch eine thematische Kohärenz auf: 'seine Konzeption der lebendigen Zeit als Dauer.' Nach eigener Aussage sieht Bergson in einer 'Intuition der Dauer' schließlich das Zentrum seiner Lehre. Die Lebensphilosophie Bergsons hat verkürzt beschrieben zum Ziel, dem Bewusstsein seine Stellung in der Wahrnehmung der Welt aufzuzeigen sowie den Menschen aus den Zwängen seiner Handlungsbezogenheit zu befreien. Sein Ansatz besteht fast durchgängig in einer kritischen Auseinandersetzung mit den szientistischen Naturwissenschaften und der Assoziationspsychologie seiner Epoche. Seine philosophischen Abhandlungen lehnen einen rationalistischen und empiristischen Positivismus ab und charakterisieren sich gleichermaßen durch eine Abgrenzung von idealistischen und realistischen Weltdeutungen. In dieser Einleitung wird im Folgenden eine Prima-vista-Übersicht der prägnanten Thesen seiner Hauptwerke vorgestellt, die für das Verständnis des Untersuchungsgegenstandes dieser Hausarbeit, Materie und Gedächtnis (1869) , förderlich erscheint. In Bergsons erstem Buch, Zeit und Freiheit (1889) , wird der zentrale Begriff der Dauer (durée) herausgearbeitet. Dieser ist in Opposition zum Raum (espace) und der Mischform beider, die Zeit (temps), zu betrachten. Die durée ist das Theorem, das für seine Philosophie in differierender Form grundlegend ist. Sie ist als heterogene, qualitative Dauer zu verstehen im Gegensatz zu einer numerischen, quantitativen Auffassung der Zeit, die vom Geist (esprit) in einem homogenen Raum entfaltet wird. Zur Begriffsklärung der beiden temporalen Wörter sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass die durée in Zeit und Freiheit der Psyche, also dem Inneren, zugeordnet wird und nicht den Ablauf einer Zeitspanne außerhalb des Menschen darstellt. Sie wird vielmehr mit einem sich kontinuierlich fortsetzenden Werden und Wandel assoziiert. Die durée ist in der deutschen Übersetzung mit den Eigenschaften der Fortdauer, Haltbarkeit, Beständigkeit und Unveränderlichkeit besetzt, während der Begriff der temps die physikalische Auffassung der Zeit (t) beschreibt. Das bewusste Erleben der Wirklichkeit kann sich für Bergson nur durch das Hineinversetzen in die Dauer vollziehen - er nennt dies die Methode der Intuition.

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